Pforta | eLexikon | Geographie - Deutschland - Provinz Sachsen
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Pforta - Pforzheim
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Pforta | (Schulpforte), ehemaliges Cistercienserkloster, jetzt königliche Landesschule im preuß. Regierungs / 255 |
Pforta
255 Wörter, 1'909 Zeichen
Geographie — Deutschland — Provinz Sachsen
Pforta
Königreich Sachsen
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Sachsen.(Schulpforte), ehemaliges Cistercienserkloster, jetzt königliche Landesschule im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 2] Kreis [* 3] Naumburg, [* 4] an der Kleinen Saale, 4 km südwestlich von Naumburg, hat mit Einschluß der Schüler ca. 400 Einw. Die wichtigsten Gebäude sind: die Kirche (romanisch angelegt, zur Zeit der Gotik wesentlich verändert und neuerlich restauriert), das Schulhaus (sonstiges Klosterhaus, jetzt Schülerwohnung und Unterrichtsräume umfassend, 1568 erweitert, 1807 und 1880 umgebaut), das Fürstenhaus, ein schloßähnliches Gebäude (1573 vom Kurfürsten August erbaut), daneben die romanische Kapelle aus dem 12. Jahrh., die sogen. Ewige Lampe auf dem Kirchhof (von 1268). Pforta ist die berühmteste der drei von Moritz von Sachsen [* 5] aus Gütern eingezogener Klöster gestifteten Fürstenschulen (s. d.). Bischof Uto von Naumburg hatte ein von seinem Verwandten Bruno zu Schmölln [* 6] gegründetes Kloster 1132 mit Cisterciensermönchen aus Walkenried besetzt und es 1137 nach Pforta verlegt; dasselbe (Monasterium S. Mariae de Porta oder ad Portam, auch Coenobium portense in Urkunden genannt) erwarb nach und nach reiche Besitzungen und große Gerechtsame.
Infolge der Reformation 1540 vom Herzog Heinrich von Sachsen aufgehoben, ward die Abtei mit Beibehaltung ihrer sämtlichen Güter und Einkünfte vom Herzog (spätern Kurfürsten) Moritz 21. Mai 1543 in eine Schule umgewandelt. Durchgreifende Veränderungen erfuhr die Anstalt, nachdem sie 1815 unter preußische Hoheit gekommen. Die Einkünfte derselben betragen jetzt an 200,000 Mk.
Vgl. Schmidt und Kraft, [* 7] Die Landesschule Pforta (Leipz. 1844);
Kirchner, Die Landesschule Pforta in ihrer geschichtlichen Entwickelung seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts (Naumb. 1843);
Puttrich, Schulpforte, seine Kirche und sonstigen Altertümer (Leipz. 1838);
Corssen, Altertümer des Cistercienserklosters St. Marien und der Landesschule zu Pforta (Halle [* 8] 1868).