Pisee | eLexikon
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Pisatis - Pisee
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Pisee | (franz. Pisé, Piseebau, Stampfbau), Bauart, bei welcher fette Erde, am besten fetter Lehm, / 422 |
Pisee
422 Wörter, 2'847 Zeichen
Pisee
(franz. Pisé, Piseebau, Stampfbau), Bauart, bei welcher fette Erde, am besten fetter Lehm, zwischen Brettern zu Wänden aufgestampft wird. Die Fundamente und Plinthen mauert man von festem Gestein und gleicht sie durch eine Backsteinschicht aus. Bei Wohnungen müssen die Piseemauern eine Unterlage aus Backsteinen von mindestens 20 cm, bei Stallungen eine solche von 30-120 cm haben; auch muß das Dach [* 2] weit vordringen, überhaupt die Feuchtigkeit möglichst gut abgehalten werden, weil sich ausgewaschene Stellen nie dauerhaft reparieren lassen.
Pisek - Piso
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Seite 13.90.Der Piseebau eignet sich besonders für einstöckige, ländliche Gebäude. Die Formen, zwischen denen man die Masse einstampft, bestehen aus 3-6 m langen, etwa 5 cm starken und 30 cm breiten gehobelten Dielen, welche durch Riegel, deren Länge von der Mauerdicke bestimmt wird, miteinander verbunden sind. Einstöckige Gebäude verlangen eine Mauerstärke von 50-75 cm, bei zweistöckigen gibt man den Mauern des untern Stockwerks 15 cm zu. Sind die Mauern ganz trocken, so werden sie geputzt. Zu diesem Zweck trägt man eine 3 cm starke Schicht Lehm mit kurz gehacktem Stroh auf, streicht sie mit dem Reibebrett gerade und drückt, solange sie noch feucht ist, in einer Entfernung von etwa 5 cm walnußgroße Stücke einer porösen Steinart hinein. Nach dem Trocknen trägt man einen Mörtel aus gleichen Teilen reinen Kieses, frisch gebrannten Gipses und gelöschten Kalks etwa 2 cm stark auf, läßt denselben, ohne ihn zu glätten, langsam trocknen und streicht ihn dann mit Kalkfarbe an. Hierher gehören auch die von Isenard in Odessa [* 3] erfundenen Erdsteine, künstliche, in eisernen Formen ¶
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gestampfte Steine aus trockner Erde, die zur Herstellung von Mauern und Wänden dienen, die eine große Tragfähigkeit nicht zu entwickeln haben und der Nässe nicht ausgesetzt sind. Zum Kalksandpiseebau verwendet man reinen grobkörnigen Mauersand, welcher mit so viel Kalk gemischt wird, als gerade erforderlich ist, um die Zwischenräume zwischen den Sandkörnchen auszufüllen. Bei Stallgebäuden, oder wo man feuchten Grund hat, führt man ein Fundament von Back- oder Feldsteinen auf und gleicht im letztern Fall die obere Fläche durch eine Schicht Backsteine ab. Hierauf stampft man die Masse in 8-10 cm starken Schichten in die Form ein, bis sie damit gefüllt ist, stellt dann eine zweite Form auf, füllt diese ebenfalls, entfernt nun die erste, stellt sie vor der zweiten auf u. s. f. Den zweiten Umgang macht man besser am zweiten Tag nach dem ersten, doch muß die zubereitete Masse stets an demselben Tag verarbeitet werden. Frische Arbeit ist vor Regenwetter zu schützen. Gute Resultate liefert auch der von Bernhardi Angeführte Kalkziegelbau.
Vgl. Engel, Der Kalksandpiseebau (3. Aufl., Leipz. 1865);
Bernhardi, Kalkziegelfabrikation und Kalkziegelbau (4. Aufl., Eilenb. 1873).