peter-hug.ch

Posaune | eLexikon | Musik - Instrumente - Metallblasinstrumente

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Porzellanschnecke - Po

Bild 13.266: Porzellanschnecke - Posaune
Seite 13.266.
Überblick der Artikel
2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Posaune(ital. Trombone), Blechblasinstrument von ähnlichem Klangcharakter wie die Trompete und mit / 409
Posaune _2(ital. trombone), ein Blasinstrument von Messing, aus Hauptstück und Zug bestehend (Zugposaune / 201

Seite 13.266

Posaune

610 Wörter, 4'110 Zeichen

Musik — Instrumente — Metallblasinstrumente

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Posaune

(ital. Trombone), Blechblasinstrument von ähnlichem Klangcharakter wie die Trompete und mit ihr von Haus aus eine Familie bildend. Der Name und das Instrument selbst stammen her von der römischen buccina (s. d.); letzteres war früher eine langgestreckte, gerade Röhre (Tuba), [* 2] wurde aber der bequemern Handhabung wegen, sobald die Technik des Instrumentenbaus so weit vorgeschritten war (wohl Ausgang des Mittelalters), in Windungen gelegt, wie man ja auch aus ähnlichen Gründen die Bomharte umbog und schließlich zum Fagott umknickte.

Wir finden aber die Posaune bereits zu Anfang des 16. Jahrh. in ihrer heutigen Gestalt mit Zugvorrichtung, welche bekanntlich den Zweck hat, die Schallröhre zu verlängern und damit den Ton des Instruments zu vertiefen. Die Posaune hat den Vorzug vor allen andern Blasinstrumenten, daß der Bläser die Intonation vermittelst der Züge völlig in der Gewalt hat. Der Klang ist voll und prächtig, von erhabener Feierlichkeit. Die Posaune wurde früher in mehreren verschiedenen Größen gebaut, ist aber heute fast nur noch als Tenorposaune im Gebrauch, deren Umfang, abgesehen von den Zügen, die Obertonreihe von (Kontra-) B bis (zweigestrichen) c'' (3 Oktaven) ist.

Durch die Züge kann der tiefste (schwer ansprechende) Naturton um 3 Halbtöne vertieft werden (Kontra-A-As-G, die sogen. Pedaltöne der Posaune), der zweite um 6 (so viel beträgt die äußerste Verlängerung [* 3] durch Ausziehen; es ist nicht recht ersichtlich, warum nicht auch der erste Naturton so weit vertieft werden könnte, vorausgesetzt, daß der Bläser den dazu nötigen Atem besitzt), so daß die Töne ^[img] der Tenorposaune fehlen, während vom E ab die Reihe sich chromatisch bis c'' erstreckt und viele Töne auf mehrfache Weise hervorgebracht werden können.



Posaunenfest - Poseido

Bild 13.267: Posaunenfest - Poseidon
* 4 Seite 13.267.

Seltener sind heute die Baßposaune (Umfang vom Kontra-F bis g' [Quartposaune], resp. vom Kontra-Es bis f' [Quintposaune]) und die Altposaune (Umfang: groß Es bis f''), während die Diskantposaune gänzlich außer Gebrauch gekommen ist (Umfang: klein es bis g''). Die Posaunen werden in der Notierung als nicht transponierend angesehen; die Töne klingen, wie sie geschrieben werden. Man notiert für die Tenorposaune im Tenor- oder Baßschlüssel, für die Altposaune im Altschlüssel. Die Oktav- oder Kontrabaßposaune steht eine Oktave tiefer als die Tenorposaune. In jüngster Zeit hat man auch an Stelle der Züge das System der Ventile auf die Posaune angewendet. Schulen für die Posaune schrieben Braun u. Fröhlich. Virtuosen darauf waren, bez. sind: Ahlsdorf, Belke, Braun, Dueller, Fröhlich, Hörbeder, Micke, Queißer,

mehr

Bruhns, Nabich u. a. -

In der Orgel ist Posaune die größte und am stärksten intonierte Zungenstimme (16 und 32 Fuß im Pedal, auch wohl 8 Fuß im Manual).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Posaune

(ital. trombone), ein Blasinstrument von Messing, aus Hauptstück und Zug bestehend (Zugposaune). Das Hauptstück wird von einer S-förmigen Röhre gebildet; nur ist bei der ersten Biegung das Kniestück abgeschnitten. Über die dadurch entstehenden offenen Röhrenenden wird der Zug, ein hufeisenförmiges Röhrenstück, auch Auszug und die Stangen genannt, geschoben, durch das man das Posaunenrohr verlängern, also dessen Stimmung erniedrigen kann (bis auf eine verminderte Quinte).

Die Posaune ist somit nicht auf die Naturtöne beschränkt, sondern kann innerhalb ihres Umfangs alle chromatischen Töne erzeugen. Es giebt Posaune für alle Stimmen (Baß bis Diskant), die zusammen einen Posaunenchor bilden, doch steht nur noch die Tenor- und seltener die Altposaune im Gebrauch. Der Klangcharakter der Posaune ist prächtig und von markiger Sonorität, dabei edel, würdevoll und feierlich. In neuester Zeit hat man auch, an Stelle der Züge, das System der Ventile auf die Posaune angewendet. Die Ventilposaune, mit drei Ventilen und einem Umfang vom großen E bis zweigestrichenen C, klingt jedoch stumpf und hart. Die Posaune ist hervorgegangen aus der röm. buccina. Sie findet sich auf Bildern des 15. Jahrh. in einer S-förmigen Gestalt, war aber bereits um 1600 an Gestalt der heutigen ziemlich ähnlich. Die moderne Zugposaune war bereits dem 16. Jahrh. bekannt.