Posen | eLexikon | Geschichte - Altpreuß. Provinzen etc
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Thu Dec 01 1892
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Poseidonia - Posen (Pr
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6 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Posen | # s. Federn, S. 95. / 5 |
Posen _2 | # ehemaliges Bistum des Königreichs Polen, wurde 968 vom Herzog Mieczyslaw I. gestiftet und zunächst / 144 |
Posen _3 | # (hierzu Karte "Provinz Posen"), preuß. Provinz (Großherzogtum), nach Auflösung / 1055 |
Posen _4 | # (poln. Poznań), Hauptstadt des gleichnamigen preuß. Regierungsbezirks und der gleichnamigen / 1245 |
Posen _5 | # Provinz des preuß. Staates, grenzt im O. an Russisch-Polen und hat 28962,17 qkm Flächenraum. / 1296 |
Posen _6 | # 1) Regierungsbezirk der preuß. Provinz P., grenzt im O. an Rußland, ist meist fruchtbares / 1261 |
Posen
3 Seiten, 5'006 Wörter, 36'591 Zeichen
Geschichte — Altpreuß. Provinzen etc
Posen,
Posen
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* 2
Posen.[* 2] Provinz des preuß. Staates, grenzt im O. an Russisch-Polen und hat 28962,17 qkm Flächenraum. (Hierzu eine Karte: Posen.)
Oberflächengestaltung, Gewässer, Klima. [* 3] Die Provinz ist ihrer physischen Beschaffenheit nach ein vorwiegend ebenes, einförmiges Flachland (80-120 m Höhe) mit vielen sumpfigen, sandigen und waldigen Strecken, im N. teilweise an den hier ziemlich steil abfallenden uralisch-baltischen Landrücken anstoßend (Eichberge 194 m), im S. von einigen vorgeschobenen Erhebungen des märkisch-schles. Landrückens (Ostra Gora bei Schildberg 247 m) durchsetzt. Hervorragende Berge fehlen, abgesehen von der Lysa Gora (s. d.) südlich vom Eintritt der Warthe in die Provinz.
Bromberg - Bromelia
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* 5
Bromberg.Der größte Teil der Provinz gehört zum Gebiet der Oder, deren größter Nebenfluß, die Warthe, der Hauptfluß ist; andere Flüsse [* 4] sind die Prosna, Obra, Bartsch, Orla, Netze, Welna, Küddow, Brahe; die Weichsel berührt das Land im NO. nur auf eine kurze Strecke. Die Seen, unter denen der Goplosee im Netzegebiet der größte ist, nehmen etwa 330 qkm ein; sie treten gruppenweise auf, am umfänglichsten in der Gruppe der Netzeseen. Neben dem für die Verbindung zwischen Weichsel und Oder höchst wichtigen Bromberger Kanal (s. d.) und einigen kanalisierten Flußstrecken giebt es größere schiffbare Kanäle nicht, wohl aber viele künstliche Abzugskanäle in den großen Brüchen, welche letztern etwa 500 qkm bedecken und unter denen der Obrabruch der größte ist. Das Klima ist, der östl. Lage entsprechend, kontinental und im ganzen nicht mild; Bromberg [* 5] hat ein Jahrestemperaturmittel von 7,7° C., Posen ein solches von 8° C.; der Mangel an größern Höhenzügen und die nach den Ebenen Rußlands hin offene Lage der Provinz bewirken, daß auch die Regenmenge mäßig ist (in Bromberg 67, in Posen 65 cm mittlere jährliche Niederschlagshöhe).
Bevölkerung.
[* 6] Die
Provinz hat (1890) 1751
642 (839658 männl., 911
984 weibl.) E., 165
353
bewohnte, 1467 unbewohnte
Wohnhäuser,
[* 7] 1679 andere bewohnte Baulichkeiten, 346
630 Haushaltungen und 851 Anstalten mit 32519
Insassen.
Dem Religionsbekenntnis nach waren 1
164
067 Katholiken, 542
013
Evangelische, 1077 andere
Christen, 72 Dissidenten und 44346 Israeliten;
der
Staatsangehörigkeit nach 1
750
179 Reichsangehörige, 1147 Reichsausländer und 316 andere. Der Muttersprache
nach sind die meisten Bewohner
Polen,
Masuren und Kassuben mit Ausnahme von 692
172
Deutschen.
Pommern
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* 8
Pommern. Land- und Forstwirtschaft. Von der Gesamtfläche kamen (1893) auf
Acker- und Gartenland 1806
722, Wiesen 233
197,
Weiden und
Hutungen
107
525, Öd- und Unland 35948, Forsten und Holzungen 573
402 (meist Nadelholz, 88,3 Proz.), Haus-
und Hofräume 25553, Wegeland,
Gewässer u. s. w. 113
951 ha. Die ausgedehnte
Landwirtschaft beruht vorzugsweise
auf dem Großbetrieb, welcher dem relativen
Umfange nach fast demjenigen der
Provinz
Pommern
[* 8] gleichkommt; 58,5 Proz. der gesamten
Wirtschaftsfläche entfallen auf Wirtschaften mit 100 und mehr
Hektar Anbaufläche.
Der Großgrundbesitz befindet sich etwa je zur Hälfte in den Händen von Deutschen und des poln. Adels. Guter und fruchtbarer Boden findet sich in weiten Strecken der Warthe- und Netzeniederung und in den durch Melioration und Entwässerung für die Kultur gewonnenen Bruchflächen, hauptsächlich also in der Mitte und im östl. Teile der Provinz; der vorzügliche Weizenboden im Kreis [* 9] Inowrazlaw und in den angrenzenden Kreisen liefert den ausgezeichneten kujawischen Weizen; sandige und weniger fruchtbare Strecken sind an der schles. und brandenb. Grenze vorherrschend.
Posen (Regierungsbezir

* 13
Seite 63.311.
Die
Provinz ist ein ausgezeichnetes Getreideland und erzeugt namentlich zur Ausfuhr sehr viel Roggen (bebaute
Fläche 1893: 566369
ha), Kartoffeln (257561), Weizen (106262), Hafer
[* 10] (141197), Gerste
[* 11] (83198 ha), Rübsen; Hopfenbau wird
bei Neutomischel in bedeutendem
Umfang betrieben. Der Ernteertrag belief sich (1893) auf 594
667 t Roggen, 129
548 t Weizen, 75240 t
Gerste, 85469 t Hafer, 2
377
427 t Kartoffeln und 389
433 t Wiesenheu. Auch die Viehzucht
[* 12] ist von Belang;
¶
mehr
besonders ragt die Schafzucht hervor, außerdem die Pferdezucht.
[* 14] Gefördert wird letztere durch die Landgestüte in Zirke
und Gnesen mit zusammen 333 Beschälern und 103 Deckstationen. Der Viehbestand betrug 1. Dez. 1892: 231436 Pferde,
[* 15] 752
746 (1893:
740339) Stück Rindvieh, 1
001
489 Schafe,
[* 16] 548
871 (1893: 588735) Schweine,
[* 17] 104
142 Ziegen und 99181 Bienenstöcke. Die
Provinz hat (1893) 573
402 ha Forsten, darunter 376
970 ha Privat-, 173
118 ha Staats- und 11409 ha Gemeindeforsten. Der Wald ist
zu 88,3 Proz. Nadelholz.
Industrie und Gewerbe. Die Industrie ist noch wenig entwickelt. Nach der Berufszählung von 1882 waren in Industrie und Gewerbe
15,57, in Handel und Verkehr 5,02 Proz. der Bewohner beschäftigt. Gewerbe, Handel und Verkehr zählten
(1882) 74306 Betriebe mit 132162 beschäftigten Personen; die gewöhnlichen bürgerlichen Gewerbe nehmen davon den größern
Teil in Anspruch; Ziegelei, Steinbrüche (Gips,
[* 18] Kalkstein), Eisenverarbeitung, Maschinenfabrikation, Wagenbau, etwas chem. Industrie,
Holzbearbeitung,
[* 19] Brauerei, Brennerei, Zuckerfabrikation, Tabakverarbeitung, Salzgewinnung
[* 20] (Inowrazlaw), etwas Textilindustrie
u. s. w. sind die wichtigsten Gewerbszweige.
Getreide (Zusammensetz

* 21
Getreide. Handel und Verkehrswesen. Haupthandelsartikel sind Getreide,
[* 21] Vieh, Wolle, Holz
[* 22] und andere land- und forstwirtschaftliche Produkte,
ferner Salz
[* 23] und Steinkohlen aus Schlesien.
[* 24] Der Handel wird unterstützt durch mehrere gute Wasserstraßen, Kunststraßen (4600
km) und ein Eisenbahnnetz von (1892/93) 1754,3 km Länge (d. i. 60,6 km auf 1000 qkm Grundfläche und 99,6
km auf 100000 E.), darunter 751,4 km Nebenbahnen. Oberpostdirektionen bestehen zu Posen und Bromberg.
Unterrichtswesen. An Bildungsanstalten bestehen ein königl. Seminar für gelehrte Schulen zu Posen, 15 Gymnasien, 2 Progymnasien, 3 Realgymnasien, 23 Mittelschulen,
verschiedene höhere Mädchenschulen, 5 Schullehrerseminare, 5 königl. Präparandenanstalten, 1 königl.
Lehrerinnenseminar, 2399 öffentliche Volksschulen mit 306730 Schulkindern, außerdem 3 Taubstummenlehranstalten
und 1 Blindenunterrichtsanstalt; ferner 1 Landwirtschaftsschule, 2 Ackerbau-, 2 Garten- und Obstbauschulen und 13 ländliche
Fortbildungsschulen, außerdem 1 Hebammenanstalt. Die Provinz stellte 1893/94 den zweithöchsten Prozentsatz von Analphabeten
zum Heere, nämlich 1,52 Proz.
Verfassung und Verwaltung. Die Provinz ist nach dem Gesetz vom 6. Juni 1887 in 2 Regierungsbezirke eingeteilt:
Regierungsbezirke | qkm | Städte | Landgemeinden | Gutsbezirke | Wohnstätten | Haushaltungen | Einwohner | E. auf 1 qkm |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Posen | 17![]() |
87 | 2014 | 1185 | 111![]() |
226![]() |
1![]() ![]() |
64 |
Bromberg | 11![]() |
46 | 1304 | 859 | 56![]() |
120![]() |
625![]() |
55 |
Cujus regio, ejus reli
![Bild 54.626: Cujus regio, ejus religio - Culm [unkorrigiert] Bild 54.626: Cujus regio, ejus religio - Culm [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/54/54_0626.jpeg)
* 25
Culm.Sitz des Oberpräsidenten ist Posen. Die neue Kreiseinteilung ist durch Gesetz vom 6. Juni 1887, die Selbstverwaltung durch Gesetz vom 19. Mai 1889 eingeführt. Die Provinz zerfällt in 15 Reichstagswahlkreise (s. Bromberg und Posen, Regierungsbezirke). In das preuß. Abgeordnetenhaus entsendet die Provinz 29 Abgeordnete; im Herrenhause ist sie durch 19 Mitglieder vertreten, darunter 7 erbliche und 11 auf Präsentation berufene. Die kirchlichen Angelegenheiten der evang. Landeskirche werden von dem Konsistorium zu Posen verwaltet; für die röm.-kath. Kirche bestehen die auf immer vereinigten, jedoch je mit einem besondern Metropolitankapitel ausgestatteten Erzbistümer Posen und Gnesen; ein Teil des Reg.-Bez. Bromberg steht unter dem gnesenschen Suffraganbischof zu Culm. [* 25]
Die Provinz bildet mit dem westpreuß. Kreise [* 26] Deutsch Krone den Oberlandesgerichtsbezirk Posen (s. d., Stadt). Die Bergbehörden stehen unter dem Oberbergamt zu Breslau; [* 27] für die fiskalische Salzbergwerks- und Salinenverwaltung besteht das Salzamt zu Inowrazlaw. Die Ansiedelungskommission (s. Ansiedelung) hat ihren Sitz in der Stadt Posen Militärisch bildet die Provinz den Ersatzbezirk des 2. und 5. Armeekorps, den Garnisonbezirk der 4. Division (Bromberg) und der 10. Division (Posen).
Das Wappen der Provinz ist der preuß. Adler [* 28] in Silber, auf dessen Brust sich ein weißer Adler in rotem Felde befindet; die Farben sind Karmesin und Weiß.
[Abb ohne Titel: Wappen [* 29] der Provinz Posen]
Preußen

* 30
Preußen.Geschichte. Die Provinz gehörte früher zu Polen und bildete einen Teil Großpolens. Bei der ersten Teilung Polens 1772 kamen die von der Netze nördlich liegenden Teile unter dem Namen Netzedistrikt, bei der zweiten Teilung 1793 auch das übrige an Preußen, [* 30] und sowohl dieser wie der ganze südliche, von der Weichsel bis Warschau [* 31] hin 1795 bei der dritten Teilung Polens von Preußen erworbene Landstrich wurde Südpreußen (s. d.) benannt. Seit 1807 gehörte Posen zu dem Herzogtum Warschau, fiel indes durch die Wiener Kongreßakte 1815 unter dem Namen eines Großherzogtums wieder an Preußen zurück.
[* 13] ^[Abb: Wappen (ohne Titel)]
Litteratur. Wuttke, Städtebuch des Landes Posen (Lpz. 1864; Nachträge 1866);
Beheim-Schwarzbach, Hohenzollernsche Kolonisationen (ebd. 1874);
Statist. Handbuch der Provinz Posen (Pos. 1877);
Chr. Meyer, Geschichte des Landes Posen (ebd. 1881);
Zeitschrift für Geschichte und Landeskunde der Provinz Posen (Bd. 1-3, hg. von Chr. Meyer, ebd. 1882-84);
Bergmann, Zur Geschichte der Entwicklung deutscher, poln. und jüd. Bevölkerung in der Provinz Posen seit 1824 (Tüb. 1883);
Chr. Meyer, Geschichte der Provinz Posen (Gotha [* 32] 1891);
Sonder, Veröffentlichungen der histor.
Gesellschaft für die Provinz Posen, I, II (Pos. 1893).
Seit 1886 erscheint: Zeitschrift der histor. Gesellschaft der Provinz Posen, hg. von Prümers (Jahrg. 1-8, Pos. 1886-93).
Titel
Elemente zu Posen:1) Regierungsbezirk der preuß. Provinz P., grenzt im O. an Rußland
2) P., poln. Poźnan, Stadtkreis und Hauptstadt der Provinz und des Reg.-Bez. P.
[63.310] Posen Provinz des preuß. Staates
[63.313] Posen-Kreuzburger Eisenbahn (200
[63.313] Posen Ost Kreis im preuß. Reg.-Bez. Posen
[63.313] Posen West Kreis im preuß. Reg.-Bez. Posen
Posen.
Posen (Stadt)

* 33
Seite 63.312.
1) Regierungsbezirk der preuß. Provinz Posen, grenzt im O. an Rußland, ist meist fruchtbares Flachland mit
Abfällen der Karpaten im S., wird bewäßert von der Warthe, Obra und zahlreichen Seen, enthält große Waldungen, Ackerbau
und Viehzucht und hat 17511,75 qkm und (1890) 1126
591 (532867 männl., 593
724 weibl.) E., 87 Städte mit 894,16 qkm und 319
862
(151819 männl., 168
043 weibl.) E., 2014 Landgemeinden und 1185 Gutsbezirke
mit 16617,59 qkm und 806
729 (381048 männl., 425
681 weibl. E. Dem Religionsbekenntnis nach waren 809
933
Katholiken, 287
801 Evangelische, 351 andere Christen und 28431 Israeliten.
¶
mehr
Der Regierungsbezirk zerfällt in 28 Kreise:
Kreise | qkm | Wohnstätten | Einwohner | Einw. auf 1 qkm | Evangelische | Katholiken | Israeliten |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wreschen | 561,07 | 2839 | 32![]() |
58 | 3317 | 28![]() |
1024 |
Jarotschin | 720,28 | 4495 | 44![]() |
62 | 4903 | 38![]() |
843 |
Schroda | 1014,74 | 4889 | 52![]() |
51 | 8012 | 43![]() |
661 |
Schrimm | 928,26 | 5380 | 52![]() |
57 | 8605 | 42![]() |
1290 |
Stadtkreis Posen | 9,43 | 1675 | 69![]() |
7383 | 23![]() |
40![]() |
6126 |
Posen Ost | 456,73 | 2967 | 46![]() |
103 | 13![]() |
32![]() |
642 |
Posen West | 636,56 | 3298 | 35![]() |
55 | 3667 | 31![]() |
148 |
Obornik | 1094,83 | 4781 | 48![]() |
44 | 15![]() |
30![]() |
1776 |
Samter | 1092,23 | 5058 | 54![]() |
50 | 12![]() |
39![]() |
2042 |
Birnbaum | 642,10 | 2630 | 27![]() |
43 | 12![]() |
14![]() |
418 |
Schwerin a. W. | 650,69 | 2290 | 22![]() |
34 | 9862 | 12![]() |
275 |
Meseritz | 1152,56 | 6062 | 49![]() |
43 | 25![]() |
22![]() |
627 |
Neutomischel | 522,83 | 3790 | 31![]() |
61 | 14![]() |
17![]() |
537 |
Grätz | 429,21 | 3186 | 32![]() |
76 | 5276 | 26![]() |
762 |
Bomst | 1036,51 | 7492 | 58![]() |
57 | 23![]() |
34![]() |
697 |
Fraustadt | 479,59 | 3817 | 28![]() |
59 | 10![]() |
16![]() |
314 |
Schmiegel | 554,54 | 3708 | 34![]() |
62 | 4543 | 29![]() |
229 |
Kosten | 606,92 | 4122 | 42![]() |
69 | 3683 | 38![]() |
436 |
Lissa | 521,30 | 4071 | 38![]() |
75 | 14![]() |
23![]() |
1424 |
Rawitsch | 495,34 | 5623 | 49![]() |
100 | 19![]() |
29![]() |
1115 |
Gostyn | 600,30 | 4290 | 39![]() |
65 | 4595 | 34![]() |
391 |
Koschmin | 452,80 | 3217 | 29![]() |
66 | 4478 | 24![]() |
638 |
Krotoschin | 501,40 | 4666 | 42![]() |
86 | 13![]() |
28![]() |
1320 |
Pleschen | 480,81 | 2950 | 31![]() |
66 | 4277 | 26![]() |
658 |
Ostrowo | 414,26 | 2878 | 32![]() |
79 | 5592 | 26![]() |
1153 |
Adelnau | 479,21 | 3953 | 31![]() |
67 | 6033 | 25![]() |
404 |
Schildberg | 519,44 | 3788 | 32![]() |
63 | 6981 | 24![]() |
881 |
Kempen in Posen | 457,81 | 3660 | 32![]() |
72 | 4876 | 26![]() |
1600 |
Der Regierungsbezirk wird eingeteilt in die zehn Reichstagswahlkreise: Stadt und Landkreis Posen (Abgeordneter 1894: Cegielski);
Samter-Obornik (Graf Kwilecki);
Meseritz-Bomst (von Dziembowski);
Buk-Kosten (Prinz Czartoryski);
Gostyn Rawitsch-Kröben (Fürst Czartoryski);
Fraunhofersche Linien
![Bild 57.246: Fraunhofersche Linien - Frayssinous [unkorrigiert] Bild 57.246: Fraunhofersche Linien - Frayssinous [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/57/57_0246.jpeg)
* 34
Fraustadt.Fraustadt [* 34] (Baron Chlopowski);
Schrimm-Schroda (Kubicki);
Wreschen-Pleschen (von Dziembowski-Pomian);
Krotoschin (von Jaždzewski);
Adelnau-Schildberg (Fürst Radziwill), sämtlich, mit Ausnahme des zur Reichspartei gehörigen von Dziembowski, Polen.
Ost- und Westpreußen

* 39
Westpreußen.2) Posen, poln. Poźnan, Stadtkreis und Hauptstadt der Provinz und des Reg.-Bez. Posen, an der Warthe, die hier die Cybina aufnimmt, an den Linien Breslau-Stargard, Frankfurt [* 35] a. O.-Posen (173,1 km), Posen-Kreuzburg (200,9 km), Posen-Thorn (141,1 km) und den Nebenlinien Posen-Schneidemühl (95,6 km) und Posen-Strzalkowo (67,1 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 36] Sitz des Oberpräsidiums der Provinz Posen, der königl. Bezirksregierung, des Erzbischofs von Gnesen-Posen (zur Kirchenprovinz gehört das Suffraganbistum Culm), eines Generalsuperintendenten, eines Oberlandesgerichts (Landgerichte Bromberg, Gnesen, Lissa, [* 37] Meseritz, Ostrowo, Posen, Schneidemühl), [* 38] eines Landgerichts mit einer Kammer für Handelssachen und 9 Amtsgerichten (Obornik, Pinne, Posen, Pudewitz, Rogasen, Samter, Schrimm, Schroda, Wronke), eines Amtsgerichts, der Landratsämter für die Kreise Posen Ost und Posen West, einer Provinzialsteuerdirektion, einer königl. Eisenbahndirektion (seit 1895), Oberpostdirektion für den Reg.-Bez. Posen, Alters- und Invaliditätsversicherungsanstalt, der Ansiedelungskommission für die Provinzen Posen und Westpreußen, [* 39] einer Reichsbankhauptstelle und Handelskammer sowie des Generalkommandos des 5. Armeekorps, der Kommandos der 10. Division, 19. und 20. Infanterie-, 10. Kavallerie- und 5. Feldartilleriebrigade, der 5. Gendarmeriebrigade, des Bekleidungsamtes des 5. Armeekorps, der 3. Festungs-, 1 Artilleriedepot-Inspektion, eines Artillerie- und Traindepots, einer Fortifikation und Kommandantur. Posen hat (1890) 69627 (33381 männl., 36246 weibl.) E., darunter 23102 Evangelische und 6126 Israeliten, in Garnison das Grenadierregiment Graf Kleist von Nollendorf Nr. 6, die Infanterieregimenter Graf Kirchbach Nr. 46 und Nr. 47, das Leibhusarenregiment Kaiserin Nr. 2, die 1. und 2. Abteilung des Feldartillerieregiments Nr. 20, das Fußartillerieregiment Nr. 5 und das Trainbataillon Nr. 5, ein Postamt erster Klasse mit zwei Zweigstellen, Telegraphenamt erster Klasse; Pferdebahn vom Bahnhof durch die Stadt bis zum Dom mit Abzweigung nach dem Zoologischen Garten. [* 40]
Denkmäler. Den bei Nachod 1866 gefallenen Soldaten des 5. Armeekorps ist ein Löwe aus Bronze [* 41] errichtet, den 1870 Gefallenen ein Kriegerdenkmal mit dem Standbild Kaiser Wilhelms I.; neben der Martinskirche das Denkmal des poln. Dichters Mickiewicz, vor dem Dom ein solches des Dichters Kochanowski; auf dem Königsplatz ein monumentaler Brunnen [* 42] mit der Gruppe des Perseus [* 43] und der Andromeda, von Pfuhl (1891).
Gebäude. Die Stadt hat 25 kath. Kirchen, darunter die Franziskanerkirche für die Altkatholiken, 5 evang. Kirchen und 2 Synagogen. Erwähnenswert sind der Dom, nach mehrmaligen Bränden 1775 errichtet, mit Grabplatten von Hermann, Peter und Hans Vischer, der Goldenen Kapelle, 1842 auf Kosten eines poln. Adelsvereins und des Grafen Eduard Raczynski angebaut, und der von Rauch entworfenen vergoldeten ehernen Doppelstatue der beiden ersten christl. Polenkönige Mscislaw I. und Boleslaw I. Chrobry (des Tapfern);
die Pfarrkirche St. Maria Magdalena, 1651-1705 im prunkenden Jesuitenstil erbaut;
das Rathaus, nach dem Brande von 1536 durch Giovan Battista di Quadro errichtet, mit drei Arkadenreihen übereinander und einem barocken Hauptturm (65 m), 1780 erbaut, mit ihm verbunden durch einen Übergang das Stadthaus im Renaissancestil (1893);
Säule, galvanische - S
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Säulen.das Raczynskische Palais (1836) mit 24 gußeisernen Säulen [* 44] an der Vorderseite und der Raczynskischen Bibliothek (30000 Bände, 360 Bände Handschriften), das nach einem Brande wieder aufgebaute Königsschloß mit dem königl. Staatsarchiv und den Sammlungen der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen und ein deutsches Theater.
Bildungs- und gemeinnützige Anstalten. Die Stadt hat ein königlich pädagog. Seminar, ein polnisches kath. Mariengymnasium, 1573 als Jesuitenschule eröffnet, evang. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, 1834 gegründet, königl. Berger-Realgymnasium in einem 1865 von dem Stadtrat Berger geschenkten Gebäude, Mittelschule für Knaben und Mädchen, Bürgerschule, 7 höhere Mädchenschulen, darunter eine königliche mit Lehrerinnenseminar (Luisenstiftung), ein Seminar für kath. Geistliche, Hebammenlehr- und Taubstummenanstalt, Kranken haus, Diakonissen-Mutterhaus, St. Josephhospital, Krankenhaus [* 45] der Barmherzigen Schwestern u. a. Posen hat ferner ein Landesmuseum mit Landesbibliothek (1894 eröffnet), ein Museum des Grafen Mielzynski und in demselben Gebäude die Sammlungen des (poln.) Vereins der Freunde der Wissenschaften. Die seit 1885 bestehende Historische Gesellschaft für die Provinz Posen hat über 1000 Mitglieder und giebt eine «Zeitschrift» heraus. Ferner erscheinen die ¶
Fortsetzung Posen:
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