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Provenceröl | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Waarenkunde - Fette, Harze etc

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Provenceröls. Olivenöl. / 3

Seite 13.428

Provenceröl

3 Wörter, 28 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Waarenkunde — Fette, Harze etc

Oliva - Olivenöl

Bild 12.375: Oliva - Olivenöl
* 2 Seite 12.375.

Olivenöl

(Baumöl, Oleum olivarum), aus den Früchten des Ölbaums (Olea europaea) gewonnenes fettes Öl. Die reifen Früchte werden auf Mühlen [* 3] zermalmt, gepreßt, die Preßkuchen mit etwas heißem Wasser abermals gepreßt, worauf man den Preßrückstand in heißem Wasser zerteilt, das Fruchtfleisch von den schweren Kernen absondert, eintrocknet und zum drittenmal preßt. Die letzten Preßkuchen enthalten noch viel Öl, welches durch Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff gewonnen wird (Sulfuröl, Pulpaöl).

Algerien, Marokko und

Bild 1.347a: Algerien, Marokko und Tunis
* 4 Tunis.

Bisweilen überläßt man die Früchte vor dem Pressen einer leichten Gärung, und in Tunis [* 4] bringt man die zerquetschten Oliven in Wasser, schöpft das ausgeschiedene Öl ab und preßt den Rückstand. Nach allen Methoden erhält man zuerst ein sehr feines Öl (Jungfernöl) von grünlicher Farbe und dem Geruch und Geschmack der frischen Frucht. Dann folgen die gelblichen Speiseöle, von denen das Provencer (Aix, Grasse), das Genueser und Luccaer am feinsten sind. Die letzte Pressung gibt das grüne Baumöl (huile lampante ohne Bodensatz, huile marchande mit Satz), von welchem die reinsten Sorten noch als Speiseöl verwendbar sind (Gallipoli, Puglieser, Bari, Leccer, Monte Sant' Angelo).



Olivenza - Olivier le

Bild 12.376: Olivenza - Olivier le Dain
* 9 Seite 12.376.

Mehr oder weniger trübe ist das Fabriköl (Malaga, [* 5] Korfu, [* 6] Messina, [* 7] Tripolis, Tunis), welches zur Seifenfabrikation, zum Einfetten der Wolle und als Schmiermittel benutzt wird. Es wird häufig mit Rüböl verfälscht. Das schlechteste Öl (huile de l'enfer) ist bei uns fast ganz durch Rüböl verdrängt. In der Türkischrotfärberei benutzt man als Beizmittel das dickflüssige, trübe, saure, übelriechende Tournantöl aus stark gegornen Preßrückständen. - Provencer Öl ist wenig gefärbt oder goldgelb, fast geruchlos, von mildem Geschmack, setzt unter +5° weiße, körnige Massen ab, erstarrt bei +2°, spez. Gew. 0,915-0,920 bei 17°, besteht aus Olein (72 Proz.), Stearin und Palmitin, ist sehr wenig löslich in Alkohol, in 1,5-2,5 Teilen Äther, trocknet nicht an der Luft und brennt mit heller, rußender Flamme; [* 8] es wird leicht ranzig, hält sich aber in ganz gefüllten, verschlossenen Flaschen an einem kühlen, dunkeln Ort, besonders mit 0,5 Proz.

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wasserfreiem Alkohol, recht gut. Durch Einwirkung der Sonne [* 10] und durch Knochenkohle kann es gebleicht werden. Das im Handel vorkommende Olivenöl ist namentlich häufig mit Baumwollsamen-, Erdnußöl, Sonnenblumen-, Sesam- und Rüböl, Dotteröl, Palmkernöl, vorzüglich aber mit Schmalzöl verfälscht. Es dient als Nahrungsmittel, [* 11] zum Einfetten von Wolle und Leder, zur Darstellung von Seife, als Brennöl, Schmiermaterial, zu Salben etc.