Putzen | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Nieren
(Harndrüsen, Renes), die drüsigen Organe zur Absonderung des Harns oder zur Abscheidung gewisser für den Körper unbrauchbarer Stoffe aus dem Blut in flüssiger oder fester Form. Ursprünglich höchst wahrscheinlich als Hautdrüsen nahe der Oberfläche der äußern Haut [* 4] gelegen, kommen sie doch bei den meisten Tieren tief im Innern des Körpers, in der Leibeshöhle, vor. Außer ihrer eigentlichen Funktion übernehmen sie häufig auch noch die Fortleitung der Geschlechtsstoffe (Samen, [* 5] Eier). [* 6]
In Schutz nehmen - Ins
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Insekten.In den einzelnen Abteilungen des Tierreichs sind sie von sehr verschiedener Form, meist röhrig und oft von ungemeiner Länge, daher in viele Schleifen aufgewunden (sogen. Schleifenkanäle) bei Würmern, ebenfalls röhrig und lang bei den Insekten [* 7] (sogen. Malpighische Gefäße), meist sehr unansehnlich bei den Krebsen, wiederum stark entwickelt, aber in Form eines Sackes, bei den Mollusken [* 8] etc. Bei den Wirbeltieren stellen die Nieren in ihrer einfachsten Form (sogen. Urniere der Cyklostomen) einen langen, geraden Kanal [* 9] (Urnierengang) dar, welcher vorn durch mehrere trichterförmig Öffnungen mit der Leibeshöhle in Verbindung steht, hinten in der Nähe des Afters durch eine besondere Öffnung, den sogen. Bauchporus, nach außen mündet und von Strecke zu Strecke seitliche Harnkanälchen abgibt, von denen jedes ein einzelnes Nierenbläschen (s. unten) bildet.
Gang (Geologie)
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Gang.Bei den Fischen erstreckt sich die Niere durch den ganzen Leib hindurch, manchmal bis zum Kopf hin, liegt dicht unter der Wirbelsäule und läßt in dem hintern Abschnitt zwei Gänge, die Harnleiter, aus sich hervorgehen, welche, gewöhnlich vereint und häufig zu einer Art von Harnblase erweitert, hinter dem After ausmünden. Auch ist an diesem Gang [* 10] bei vielen Fischen ein besonderer seitlicher Zweig mit einer weiten Öffnung nach der Leibeshöhle zu ausgestattet und nimmt aus ihr die reifen Geschlechtsstoffe auf, so daß also die Harnleiter wenigstens in ihrem untern Teil zugleich als Samen-, resp. Eileiter fungieren.
Diese Verbindung von Harn- und Geschlechtsorganen in ihren Ausführungsgängen ist in ähnlicher Weise bei allen übrigen Wirbeltieren vorhanden (näheres s. bei »Geschlechtsorgane«). Der absondernde, vordere Teil der Nieren ist übrigens bei den Fischen ein kompaktes Organ. Bei den Amphibien hingegen bleibt nur der hintere Abschnitt der Urniere als Drüse thätig; für ihn bilden sich alsdann besondere Harnleiter aus, während der Urnierengang samt dem vordern Teil der Urniere in nähere Beziehung zu den Geschlechtsorgane tritt.
Bei den höhern Wirbeltieren ist es ähnlich, doch liegt die Niere in der Leibeshöhle stets sehr weit nach hinten, ist bei den Reptilien und Vögeln lang und schmal, bei den Säugetieren vielfach rundlich, öfters aber auch in einzelne Lappen geteilt, von denen jeder eine Niere im kleinen darstellt. Diese Nierenlappen enthalten jeder eine Anzahl Nierenbläschen nebst den aus ihnen hervorgehenden Harnkanälchen, welche auf besondern Papillen (Nierenwärzchen) ausmünden; um letztere zieht sich zur Aufsammlung des hervorquellenden Harns eine trichterförmig Wand, der Nierenkelch.
Dienstbarkeit - Dienst
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Dienste.Solcher Lappen sind z. B. bei den Walen gegen 200 vorhanden, meist jedoch viel weniger; verbinden sie sich unvollständig miteinander, so bleibt die Oberfläche der nun einheitlichen Niere höckerig, verschmelzen sie mehr, so wird, wie beim Menschen, die Oberfläche glatt, doch kann alsdann die Trennung im Innern noch bestehen und in der Menge der Nierenkelche ausgedrückt bleiben. Letztere treten aber dann wieder zu einem größern trichterförmigen Rohr, dem Nierenbecken, zusammen, welches den Anfang des Harnleiters bildet. Dieser mündet in die Harnblase (s. d.) ein. Die Urniere, hier auch als Wolffscher Körper, und der Urnierengang, auch als Müllerscher Gang bezeichnet, fungieren nicht weiter im Dienste [* 11] der Harnbereitung (s. Geschlechtsorgane).
Nieren - Nierenkrankhe
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Seite 12.169.Die Nieren des Menschen (s. Tafeln »Eingeweide [* 12] I« und »Blutgefäße«) sind zwei bohnenförmige, rotgraue Drüsen von je etwa 10 cm Länge, 5-7 cm Breite, [* 13] 3½-4½ cm Dicke und 120-170 g Gewicht. Sie liegen (und zwar die rechte etwas tiefer als die linke) in der Lendengegend, dicht an der Wirbelsäule, und werden vom Bauchfell nicht überzogen, dagegen von einer Schicht fettreichen Bindegewebes (Nierenfett) eingehüllt, jedoch nicht so fest, daß nicht infolge mechanischer Einwirkungen (z. B. Druck benachbarte Geschwülste, starkes Schnüren bei Frauen) Lageveränderungen einer oder beider Nieren eintreten könnten (sogen. wandernde Nieren). Darunter folgt dann eine weißliche, dünne, aber feste Haut, welche der Niere selbst angehört. Schneidet man eine Niere der Länge ¶
Blutgefässe des Mensch
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Blutgefäße.mehr
nach durch, so sieht man unter einer etwa 1 cm dicken, gelb- oder grauroten Rinde 8-18, gewöhnlich 12-14 blässere Pyramiden, welche durch die dunklere Rindensubstanz voneinander getrennt sind und selbst aus sogen. Marksubstanz bestehen. Jede mit dem zu ihr gehörigen Teil der Rindensubstanz entspricht einem der oben genannten Nierenlappen, besitzt also an ihrer Spitze ihr Nierenwärzchen und um dasselbe meist auch einen eignen Nierenkelch. Rindensubstanz und Pyramiden (sogen. Malpighische Pyramiden) bestehen aus großen Mengen Harnkanälchen und Blutgefäßen nebst dem dieselben stützenden spärlichen Bindegewebe, mit dem Unterschied jedoch, daß in ersterer die Kanälchen meist geschlängelt, in letzterer meist gerade verlaufen, sowie daß in ersterer mehr Gefäße vorhanden sind. Die Absonderung des Harns aus dem Blut geschieht nun in folgender Weise. Die Nierenarterie (s. Tafel »Blutgefäße«, [* 15] Fig. 5) tritt an der innern Seite der Niere durch den sogen. Nierennabel (wo zugleich die Vene austritt) in sie ein und teilt sich sofort in mehrere Äste, deren Verzweigungen zwischen den Pyramiden hindurch zur Rinde gelangen und hier in einer enormen Anzahl feinster Zweige endigen.
Von diesen windet sich jeder zu einem sogen. Gefäßknäuel (s. Wundernetz) zusammen, das eben noch mit bloßem Auge [* 16] als rotes Pünktchen sichtbar sein kann, streckt sich darauf wieder glatt und löst sich dann erst in Kapillaren auf, aus denen sich die feinen Zweige der Vene zusammensetzen. Die Gefäßknäuel (glomeruli Malpighii, Malpighische Körperchen) sind jedes in ein Bläschen, das Nierenbläschen, hineingestülpt, welches sie dicht umschließt und nichts als der blinde, erweiterte Anfang eines Harnkanälchens ist.
Durch die dünnen Wandungen des Gefäßknäuels und des Bläschens hindurch filtriert gewissermaßen aus dem Blut zunächst nur Wasser, welches so in das Harnkanälchen gelangt. Dieses selbst verläuft anfangs in der Rinde vielfach gewunden und nimmt während dieser Zeit aus den umspinnenden Kapillaren eine kleine Menge derjenigen Stoffe auf, welche aus dem Blut entfernt werden sollen; darauf senkt es sich in gerader Richtung zum Mark herab, kehrt in einer Schleife zur Rinde zurück und mündet in ein weiteres Kanälchen, das noch eine Reihe gleicher aufnimmt und in der Pyramide geradlinig nach ihrer Spitze hin seinen Lauf nimmt.
Nerven I
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Nerven.Durch solche Vereinigung mehrerer Kanälchen wird ihre Zahl nahe ihrer Mündung auf der Spitze der Pyramiden auf ungefähr 200 reduziert. Sie sind von den Kapillaren umsponnen und lassen den Harn tropfenweise in die Nierenkelche, von denen zuweilen einer für mehrere Pyramiden zugleich bestimmt ist, fallen, worauf er dann sich in das gemeinschaftliche Nierenbecken und aus diesem durch den Harnleiter in die Harnblase (s. d.) ergießt. Die Harnleiter (Ureteres, Ureteren), gleich dem Nierenbecken mit einer besondern Muskelschicht in der Wandung ausgestattet, sind etwa 5 mm weit, 32-34 cm lang und münden in die Harnblase in der Art ein, daß sie nach Durchbohrung der Muskelhaut derselben noch 1-1½ cm weit zwischen dieser und der Schleimhaut verlaufen, ehe sie sich in die Blase öffnen. Die Nerven [* 17] der Nieren stammen vom Sympathikus (s. d.) ab, begleiten die Arterien und sind mit kleinen Ganglien versehen. Zuweilen ist die eine Niere sehr verkleinert oder fehlt ganz, alsdann ist aber die andre um so größer; auch gibt es Fälle von Verschmelzung beider Nieren oder von ihrer Auflösung in mehrere Lappen. Über die Erkrankungen der s. Nierenkrankheiten.
In der Kochkunst werden Nieren vom Hammel, Kalb und Schwein [* 18] vielfach verwendet und gelten als Leckerbissen, während Rindsnieren zu fest sind u. meist nur zur Verbesserung des Geschmacks der Fleischbrühe dienen. Hammel-, Kalbs- und Schweinsnieren werden gebraten, gebacken, mit feinen Kräutern (aux fines herbes) gedämpft (sauté), mit Wein und Champagner zubereitet; man verwendet sie zu Suppen, Pasteten, als Füllung von Omeletten und zu Ragouts. In Süddeutschland sind saure Nieren allgemein beliebt.
Nieren
(Putzen), Abscheidungen von erzführenden Partien in unförmlichen, mehr oder weniger umfangreichen Massen, in besondern Lagerstätten oder in der ganzen Gebirgsmasse ohne Zusammenhang zerstreut.