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Raczynski | eLexikon | Geschichte - Rußland - Adelsgeschlechter

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Rack - Rad

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Raczynski(spr. ratsch-), poln. Adelsgeschlecht, das ursprünglich Natecz hieß, eins der ältesten Dynastenge / 397
Raczynski _2(spr. ratsch-), eigentlich Rakecz R., großpoln. Familie aus dem alten Adelsstamme Rakecz, die / 418

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Raczynski

815 Wörter, 5'579 Zeichen

Geschichte — Rußland — Adelsgeschlechter

Raczynski

(spr. ratsch-), eigentlich Rakecz Raczynski, großpoln. Familie aus dem alten Adelsstamme Rakecz, die sich nach dem im Wieluner Bezirke gelegenen Gute Raczyn nannte, zuerst 966 urkundlich vorkommt und gegenwärtig in einer kurländ. und einer im Posenschen ansässigen Linie blüht. Als Gründer des Hauses gilt der «Comes Raczon» (um 1252); als Stammvater der Raczynski ist Boguslaus Rakecz de Raczeno (um 1350) anzusehen. Von seinen Nachkommen sind hervorzuheben:

Ignaz Rakecz Raczynski, der um 1741 Fürsterzbischof-Primas von Gnesen-Posen war, Kasimir Rakecz Raczynski, Kronmarschall von Großpolen und siebenfacher Starost, und der Malteserkomtur Vincenz Rakecz Raczynski, der letzte Gesandte in Malta, der die ältere kurländ. Linie der Raczynski gründete.

Posen

Bild 13.268a: Posen
* 2 Posen.

Graf Eduard Raczynski, Sohn des poln. Generals Philipp Raczynski (gest. 1804), geb. 1786 in Posen; [* 2] er unternahm 1814 eine Reise nach Konstantinopel [* 3] und der kleinasiat. Küste, die er in einem mit prächtigen Kupfern ausgestatteten Werke (deutsch von F. W. von der Hagen, [* 4] Bresl. 1824) beschrieb. Er erhielt gemeinsam mit seinem Bruder Athanasius (nach Erlöschen einer 1798 in den Grafenstand erhobenen Linie) 1824 den preuß. Grafenstand. Mißmut über Kränkungen seitens der poln. Parteien scheint ihn veranlaßt zu haben, sich 20. Jan. 1845 das Leben zu nehmen. Von seinen weitern Veröffentlichungen sind hervorzuheben: «Gabinet medalów polskich» (Bd. 1 u. 2, Berl. 1845; Bd. 3 u. 4, Pos. 1841-48) und die durch einen Atlas [* 5] erläuterten «Wspomnienia Wielkopolski» (2 Bde., Pos. 1842-43). Seine besonders für die poln. Litteratur wichtige Bibliothek von etwa 21000 Bänden schenkte er mit einem großen Gebäude der Stadt Posen. -

Sein einziger Sohn, Graf Roger Raczynski (geb. 7. Juli 1828, gest. 24. Febr. 1864 in Paris), [* 6] veröffentlichte mehrere franz. und deutsche Schriften. Dessen Sohn Eduard (geb. 21. Jan. 1847) ist der jetzige Vertreter der Linie.

Kopenhagen

Bild 10.60a: Kopenhagen
* 7 Kopenhagen.

Des erstgenannten Grafen Eduard Bruder, Graf Athanasius Raczynski, geb. 2. Mai 1788, wurde preuß. Gesandter in Kopenhagen, [* 7] dann in Lissabon [* 8] und bis 1863 in Madrid, [* 9] 1854 zum erblichen Mitgliede des preuß. Herrenhauses ernannt. Er sammelte eine kostbare Gemäldegalerie, die jetzt der Berliner [* 10] Nationalgalerie einverleibt ist. Raczynski starb 21. Aug. 1874 in Berlin. [* 11] Er veröffentlichte: «Histoire de l`rt moderne en Allemagne» (3 Bde., Par. 1836-42; deutsch von F. H. von der Hagen, Berl. 1836-42),

«Les arts en Portugal» [* 12] (Par. 1846) und u. d. T. «Geschichtliche Forschungen von Athanasius Raczynski» (2 Bde., Berl. 1860-63) die Geschichte seiner Familie. - Sein einziger Sohn, Graf Karl Raczynski, geb. 19. Aug. 1817, vermählte sich 1854 mit der Prinzessin Karoline von Öttingen-Wallerstein und lebt in Bregenz. [* 13]

Das Haupt des ältern kurländ. Hauses, dessen Zugehörigkeit zum Grafenstande nicht erwiesen ist, ist Sigismund Raczynski, geb. 20. Nov. 1861.