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Rahmen | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Rahmen,

die äußere Einfassung von Bildern und Spiegeln. Bilderrahmen waren ursprünglich architektonischen Charakters und nur bei Altar- und sonstigen Kirchenbildern gebräuchlich. Sie waren teils aus Holz, [* 2] teils aus Marmor, seltener aus Metall angefertigt. Ersteres wurde bemalt, erst teilweise und zuletzt ganz vergoldet, während der Marmor anfangs bemalt und vergoldet, auch mit farbigen Inkrustationen versehen und erst seit dem Ende des 16. Jahrh. allgemein weiß gehalten wurde. An gotischen Altarbildern haben sich gleichzeitige Rahmen noch am meisten erhalten.

Häufiger sind die Rahmen aus dem 16. Jahrh., unter denen besonders derjenige zu Dürers Allerheiligenbild (nach der Zeichnung des Meisters im Germanischen Museum zu Nürnberg) [* 3] hervorzuheben ist. Im 16. Jahrh. erfährt der auch für den profanen Gebrauch eine hohe künstlerische Ausbildung, welche den frühern architektonischen Charakter allmählich aufgibt und mehr allgemeinen dekorativen Gesetzen folgt. Die Barockkunst des 17. und die Rokokokunst des 18. Jahrh. bevorzugten ausschließlich Goldrahmen mit reichen, schweren, bis zur grenzenlosen Üppigkeit getriebenen Ornamenten in Holzschnitzerei.

Geschichtskarten von D

Bild 4.772a: Geschichtskarten von Deutschland V
* 4 Deutschland.

In den Niederlanden und in Deutschland [* 4] waren um dieselbe Zeit (nach der Überlieferung des 15. Jahrh.) immer noch schwarze und braune Rahmen, bisweilen mit schmalen Goldleisten an den innern Seiten, im Gebrauch. Der Geschmack des vorigen Jahrhunderts ersetzte in öffentlichen Gemäldegalerien die ältern Rahmen meist durch Produkte der Zeit.

Vgl.   Lessing, Vorbilderhefte aus dem königlichen Kunstgewerbemuseum in Berlin. [* 5] Rahmen (Berl. 1888, 4 Hefte).

Der Goldrahmen ist bis auf die Gegenwart für Einrahmung von Bildern und Spiegeln herrschend geblieben und hat seit dem Aufschwung der Kunstindustrie zu Anfang der 70er Jahre eine reiche Ausbildung im Anschluß an die Muster der Renaissance, des Barock- und Rokokostils erfahren. Der Hauptsitz der deutschen Rahmenindustrie ist Berlin, welches auch das Ausland (England, Amerika, [* 6] Australien) [* 7] mit Bilder- und Spiegelrahmen versorgt. Neben geschnitzten Rahmen spielen in der Massenfabrikation Rahmen, deren Ornamente [* 8] aus Papiermaché, Galipot und andern Kompositionen gepreßt und auf das Holz aufgesetzt werden, eine Hauptrolle.



Rahmengebühren - Raimu

Bild 13.557: Rahmengebühren - Raimund
* 13 Seite 13.557.

Bei der Vorliebe für die deutsche Renaissance werden jetzt auch Bilderrahmen aus braun gebeiztem Eichenholz und schwarzem polierten Holz angefertigt. Neben Holzrahmen gibt es Rahmen aus Bronze, [* 9] Cuivre poli, gestanztem und gepreßtem Blech, Schmiede- und Gußeisen, solche, deren Holzgestell mit Seide, [* 10] Atlas, [* 11] Samt, Plüsch, Leder und andern Stoffen überzogen und mit allerlei Zierat (Stickereien) versehen sind. Die moderne Industrie hat sich in der Gestaltung der Rahmen wie in der Dekoration derselben die größten Stillosigkeiten erlaubt. Venezianische und böhmische Spiegel [* 12] sind meist mit Rahmen aus geschaffenen und gravierten Glasplatten und aus farbigen und farblosen Glasblumen versehen. - Im

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Maschinenbau ist Rahmen s. v. w. Gestell; in der Schuhmacherei am Rand genähte Sohlen. Rahmenarbeit, Herstellung feiner Wollwaren (Phantasieartikel) durch Nähen im R.