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Rej von Naglowice | eLexikon

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Reitzenstein - Rej von

Bild 13.711: Reitzenstein - Rej von Naglowice
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Rej von NaglowiceNikolaus, poln. Dichter, geboren um 1507 zu Zorawna in der Ukraine, wuchs fast ohne allen Schulunter / 196

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Rej von Naglowice

196 Wörter, 1'455 Zeichen

Rej

von Naglowice, Nikolaus, poln. Dichter, geboren um 1507 zu Zorawna in der Ukraine, wuchs fast ohne allen Schulunterricht als Naturkind auf und kam dann an den Hof [* 3] des Andreas Tenczynski, Woiwoden von Sandomir, wo er nicht nur seine praktische Ausbildung erhielt, sondern sich auch durch eifriges Selbststudium eine Masse von Kenntnissen aneignete, die er alsbald schriftstellerisch verwertete. Lebhaft, witzig, vortrefflicher Gesellschafter und leidenschaftlicher Freund der Jagd und der Musik, erwarb er sich die Gunst zahlreicher Magnaten sowie des königlichen Hofs, schlug aber alle ihm angebornen Ämter aus. Er starb als begüterter Landjunker 1569. Rej von Naglowice heißt der »Vater der polnischen Dichtkunst«. Er verfaßte in kraftvoller, oft rauher Sprache [* 4] sowohl kleine Gedichte und Epigramme, wie »Zwierzyniec« (»Tiergarten«, 1562) und »Figliki« (»Scherzlieder«, Krak. 1568),

als auch umfangreiche Dichtungen, wie z. B. das satirische Lehrgedicht »Wizerunek žywota człowicka pocziwego« (»Darstellung des Lebens eines rechtschaffenen Mannes«, das. 1560),

sowie in Prosa das durch Humor und Originalität ausgezeichnete Sittengemälde »Zwiercladło« (»Der Spiegel«, [* 5] das. 1568; neue Ausg., Warsch. 1829). Auch eine Übersetzung der Psalmen, ein biblisches Drama: »Zywot Jozefa« (»Josephs Leben«, Krak. 1545),

und eine »Postylla« (das. 1556) sind von Rej von Naglowice, der dem Calvinismus zuneigte, vorhanden. Seine poetischen Schriften erschienen zuletzt Krakau [* 6] 1848.