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Reps | eLexikon | Geographie - Oesterreich-Ungarn - Siebenbürgen

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4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Reps# s. v. w. Raps. / 3
Reps _2# (ungar. Köhalom), Markt im ungar. Komitat Großkokelburg (Siebenbürgen), unweit der Ungarischen / 45
Reps _3# Pflanze, s. Raps. / 4
Reps _4# Gewebe, s. Rips. / 4

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Reps

56 Wörter, 464 Zeichen

Geographie — Oesterreich-Ungarn — Siebenbürgen

Reps,

s. v. w. Raps. ^[= (korrumpiert aus Rapsaat; Rapskohl, Kohlraps, Reps, Lewat, Brassica Napus L.), Pflanze aus der ...]

Reps

(ungar. Köhalom), Markt im ungar. Komitat Großkokelburg (Siebenbürgen), unweit der Ungarischen Staatsbahnstation Homoród-Köhalom, vordem Hauptort des sächsischen Stuhls Reps, mit alter, auf hohem Basaltfelsen malerisch gelegener Burg (im 13. Jahrh. erbaut), 4 Kirchen, Franziskanerkonvent, einer alkalisch-muriatischen Schwefelquelle samt Badeanstalt, [* 3] (1881) 2778 Einw. und Leinweberei.

Rapport - Raps

Bild 13.580: Rapport - Raps
* 4 Seite 13.580.

Raps

(korrumpiert aus Rapsaat; Rapskohl, Kohlraps, Reps, Lewat, Brassica Napus L.), Pflanze aus der Familie der Kruciferen [* 5] (s. Brassica), wird in zwei Varietäten: als Ölfrucht und mit verdickter Stempelbasis und Wurzel [* 6] als Kohlrübe, kultiviert. Die erstere, B. Napus oleifera Dec., tritt wieder in zwei Formen: als Sommerraps var. annua Koch und als Winterraps var. hiemalis Döll., auf. Letztere findet sich am häufigsten in Kultur. Sie verlangt einen sehr tiefgrundigen, bindigen, durch Humus und Kalkgehalt milden Boden und starke Düngung und übertrifft in einem solchen den Rübsen an Ertragsfähigkeit bedeutend, während letzterer in leichterm, sandreichem Boden vorzuziehen ist.

Belgien und Luxemburg

Bild 2.644a: Belgien und Luxemburg
* 7 Belgien.

Man baut den Winterraps meist nach einer Brache, seltener nach Futterpflanzen; bei uns wird er allgemein gesäet, in Holland und Belgien [* 7] aber gepflanzt; bei breitwürfiger Saat braucht man auf 1 Hektar 14-17, bei Drillsaat 10-14 kg, und letztere ist überall, wo sie anwendbar ist, bei weitem vorzuziehen. Die Saat muß so früh erfolgen, daß sich die Pflanzen gut bewurzeln können; denn je ausgebildeter die Wurzeln sind, um so besser widersteht der Raps der Witterung. Die Ernte [* 8] beginnt meist Anfang Juli, sobald sich die Schoten bräunen.

Ost-Indien

Bild 12.532a: Ost-Indien
* 9 Ostindien.

Der Ertrag pro Hektar beträgt 34-60 Neuscheffel nebst 3-4000 kg Stroh. Ein Neuscheffel wiegt 34 kg, der Same bleibt drei Jahre keimfähig. Die Vegetationsperiode beträgt 46-48 Wochen. Der Sommerraps (Kohlsaat, daraus korrumpiert das französische Colsat, Colza), besonders in Frankreich und Belgien gebaut, ist viel unsicherer als der Winterraps; er begnügt sich mit geringer Düngung, gibt aber auch vom Hektar nur 20-43 Neuscheffel Ertrag, und der Neuscheffel wiegt nur 32 kg. Feinde des Rapses sind: Erdflöhe, die Raupen des Weißlings, der Ypsiloneule (Plusia gamma), der Wintersaateule (Agrotis segetum und exclamationis), der Rapskäfer (s. d.), der Pfeifer (Botys margaritalis), die Larven der Kohlmücke (Cecidomyia brassicae), eines Rüsselkäfers (Ceuthorhynchus sulcicollis, assimilis und Napi) etc. Nach England kommt sehr viel Rapssame aus Ostindien, [* 9] dessen Stammpflanze noch nicht ermittelt ist.

Der Rübsen (Brassica rapa oleifera Dec.), von B. rapa L. abstammend, wird ebenfalls in zwei Formen: als Sommerrübsen var. annua Koch und als Winterrübsen var. hiemalis Martens, kultiviert;

er paßt für alle milden Lehmarten, aber nicht für thonreichen Boden und braucht weniger Dünger als Raps, aber dieselbe sorgfältige Bearbeitung. In allen Ländereien der Sandkonstitution ist er sicherer als Raps und in diesem, aber nicht auf besserm Boden dem letztern vorzuziehen.

Die Vegetationsperiode beträgt beim Winterrübsen 42-46, beim Sommerrübsen nur 12-14 Wochen. Man säet auf 1 Hektar 17-22, bei Drillsaat 14-16 kg; der Ertrag beträgt vom Hektar 30-51 Neuscheffel nebst 2-3000 kg Stroh. Ein Neuscheffel wiegt 33 kg. Eine Varietät des Rübsens, der Biewitz, ist bei guter Bodenkraft und auf gut bearbeitetem Land einträglicher als Rübsen; sein Korn ist braun und hält in der Größe etwa die Mitte zwischen dem großen Raps und dem kleinen Rübsen.

Same (botanisch)

Bild 14.253: Same (botanisch)
* 10 Samen.

Ein kleineres Korn hat der Awehl, eine zweite Varietät des Rübsens, welche auf etwas bindigem Sandboden bei guter Düngung und Bearbeitung bessere Erträge liefert als Rübsen. Der Rübsen leidet durch dieselben Feinde wie der Raps. Die Samen [* 10] beider Pflanzen werden auf fettes Öl (Rüböl, Rapsöl) verarbeitet; Rübsen, besonders Sommerrübsen, dient auch als Vogelfutter, und die Rückstände von der Ölbereitung sind die als Viehfutter und Dünger wichtigen Ölkuchen.

Die Kohlrübe (Bodenkohlrabi, Erdkohlrabi, Unterkohlrabi, Steckrübe, Wruke, Dorsch, Brassica Napus rapifera Metzg. oder Napobrassica Döll.), in mehreren Varietäten mit gelbem oder weißem Fleisch kultiviert, fordert einen ganz ähnlichen Boden wie Raps, warme Lage und Frische, aber weniger Dünger. Man säet im April oder Mai oder pflanzt um Johannis und verfährt wie bei der Runkelrübenkultur. Kurz vor der Ernte, die ziemlich spät erfolgen kann, blattet man ab und hebt dann die Rübe unverletzt heraus.

Zuckergewinnung I

Bild 16.976a: Zuckergewinnung I
* 11 Zucker.

Man erntet 30-50,000 kg vom Hektar, etwas weniger als von Runkeln; aber die Kohlrübe ist nahrhafter und gibt ein vortreffliches Futter, außerdem wird sie als Gemüse gegessen. Sie enthält 1,548 eiweißartige Körper, 0,079 Fett, 1,974 Zucker, [* 11] 4,817 sonstige stickstofffreie Substanzen, 1,335 Cellulose, 0,857 Asche und 89,390 Wasser. Die Wasserrübe (weiße Rübe, Brachrübe, Stoppelrübe, Turnips, auch Steckrübe, B. rapa rapifera Metzg.) wird in sehr verschiedenen Varietäten (welche aber sämtlich durch einen Gehalt von ätherischem Öl einen mehr oder weniger eigentümlichen pikanten Geschmack besitzen) teils in plattrunden oder rundlichen Formen mit dünnem Wurzelende, teils in länglichen Formen, welche sich nach unten allmählich zuspitzen, kultiviert.



Rapsdotter - Raschi

Bild 13.581: Rapsdotter - Raschi
* 14 Seite 13.581.

Hierher gehört auch die Teltower Rübe, welche aber ebenso wie die andern Varietäten je nach Boden, Kultur und Klima [* 12] sehr stark variiert und leicht ausartet. Die Wasserrübe bedarf als Stoppelfrucht zu ihrer Entwickelung nur 12-14 Wochen. Leichter, nahrhafter, nicht dürrer Sandboden sagt ihr am meisten zu. Tiefe, lockere Krume ist eine wesentliche Bedingung zu ihrem Gedeihen. Saatbedarf 3-4 kg pro Hektar. Man säet meist breitwürfig (z. B. mit Kleesäemaschine) über Kreuz; [* 13] weit vorzuziehen ist die

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Drillkultur, bei welcher man den Reihen 25-30 cm Entfernung gibt. Die Reihen werden behackt, die Wasserrübe in den Reihen auf 20-30 cm Entfernung vereinzelt. Der Ertrag als Stoppelrübe, Ende Juli oder Anfang August gesäet, schwankt zwischen 200 und 320 Ztr. vom Hektar, während die Brachrübe, Mai bis Juni gesäet, oft bis 1200 Ztr. bringt. Die Wasserrübe ist ein gutes Beifutter für Schafe [* 15] und Rindvieh, darf letzterm jedoch nicht in größern Mengen als 1 kg auf 50 kg Lebendgewicht gereicht werden, soll die Milch nicht einen faden Beigeschmack annehmen. Die Teltower Rübe enthält 3,573 eiweißartige Körper, 0,112 Fett, 1,262 Zucker, 10,496 sonstige stickstofffreie Substanzen, 1,815 Cellulose, 1,172 Asche, 81,570 Wasser.