Rettich | eLexikon | Theater - Deutsche
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Retrahieren - Rettungs
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5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Rettich | # (Raphanus L.), Gattung aus der Familie der Kruciferen, ein- oder zweijährige, aufrechte, verzweigte / 380 |
Rettich _2 | # Julie, geborne Gley, namhafte Schauspielerin, geb. 17. April 1809 zu Hamburg, debütierte 1825 / 157 |
Rettich _3 | Karl Lorenz, Landschaftsmaler, geb. 1841 zu Rosenhagen (Mecklenburg-Schwerin), ging, um Jura / 100 |
Rettich _4 | # (Raphanus L.), Pflanzengattung aus der Familie der Kruciferen (s. d.) mit sechs Arten, in ganz / 515 |
Rettich _5 | # Julie, geborene Gley, Schauspielerin, geb. 17. April 1809 zu Hamburg, war Tiecks Schülerin, / 151 |
Rettich
2 Seiten, 1'303 Wörter, 9'371 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Rettich
Hullein - Hülsenfrücht
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* 3
Hülse.(Raphanus L.), Gattung aus der Familie der Kruciferen, [* 2] ein- oder zweijährige, aufrechte, verzweigte, kahle oder rauhhaarige Kräuter mit häufig fleischig angeschwollene untern Stengelteilen, leierförmigen Grundblättern, end- und blattgegenständigen, deckblattlosen Blütentrauben mit weißen oder gelben, purpurn geäderten Blüten und verlängerter, stielrunder, ein- bis zweigliederiger Hülse. [* 3] Sechs Arten, davon zwei in Deutschland. [* 4] Der Gartenrettich (Rettich sativus L.), mit fiederspaltigen Blättern, bei welchen der Endlappen am größten ist, überall mit steifen Borstenhaaren besetzt, hellvioletten Blüten und gedunsenen, lederartigen, zugespitzten, walzenrunden, nicht aufspringenden Schoten mit runden, braunschwarzen Samen, [* 5] stammt aus Asien [* 6] und wird bei uns in mehreren Varietäten kultiviert.
Der Ölrettich (Rettich sativus oleiferus), der Stammform am nächsten stehend, wird auch in China [* 7] gebaut, verlangt einen milden, kalkhaltigen, altkräftigen Boden in warmer Lage und liefert bei uns als Sommerfruchtsaft denselben Ertrag wie der Winterraps. Die Kultur erfordert mehr Umsicht als die des Rübsens, ist aber sicherer; das Öl, welches man aus den Samen gewinnt, ist nicht ganz so gut wie Rüböl, das Stroh härter als Rapsstroh, aber die Schoten sind viel nahrhafter.
Der Rübenrettich (Rettich sativus rapiferus, Rettich niger), mit großer bis sehr großer, weißfleischiger, außen verschieden gefärbter, rüben- oder möhrenförmiger Knolle von scharfem Geschmack, wird in mehreren Varietäten in gartenartig zugerichtetem, etwas bindigem, aber kalk- und sandhaltigem Boden mit alter reicher Dungkraft gebaut. Man unterscheidet zweijährigen Winter- und einjährigen Sommerrettich, von denen ersterer sich den ganzen Winter hindurch hält, während letzterer schon um Weihnachten den Geschmack verliert.
Zuckergewinnung I
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* 8
Zucker.Die Knolle verdankt ihren scharfen Geschmack einem schwefelhaltigen ätherischen Öl. Mäßig genossen, befördert der Rettich die Verdauung; früher benutzte man ihn auch als Arzneimittel, und Rettichsaft mit Zucker [* 8] dient noch jetzt als Volksheilmittel gegen Husten und Heiserkeit. Das Radieschen (Monatsrettich, Rettich sativus Radiola, Rettich radicula), mit kleiner, kugeliger oder rübenförmiger Knolle und purpurroter oder weißer Schale, ist einjährig und wird in mehreren Varietäten im Glashaus oder in Mistbeeten kultiviert. Rettich und Radieschen enthalten:
Sommerrettich schwarzer | Sommerrettich weißer | Radieschen | |
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Eiweißartige Körper | 1,688 | 2,524 | 1,449 |
Fett | 0.075 | 0.118 | 0.105 |
Zucker | 1,763 | 1,368 | 0.518 |
Sonstige stickstofffreie Substanzen | 5,993 | 8,164 | 2,799 |
Cellulose | 1,316 | 1,527 | 0.730 |
Asche | 1,035 | 1,219 | 0.929 |
Wasser | 88,130 | 85,080 | 93,470 |
Der Hederich (Rettich Raphanistrum L.), mit weißen, gelben, auch violett geäderten Blüten und zweigliederigen, in einsamige Stücke zerspringenden Schoten, findet sich als gemeines Unkraut auf Äckern und kann erfolgreich nur durch die Hederichjätemaschine bekämpft werden.
Rettich,
Umgebung von Hamburg
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* 9
Hamburg.Julie, geborne Gley, namhafte Schauspielerin, geb. 17. April 1809 zu Hamburg, [* 9] debütierte 1825 auf dem Hoftheater zu Dresden [* 10] und bildete sich unter Tiecks Leitung weiter aus. Ihr rasch sich entwickelndes Talent befähigte sie schon 1827 zu erfolgreichem Gastspiel am Wiener Burgtheater, für das sie 1830 gewonnen wurde, und an das sie auch nach abermaligem Engagement am Dresdener Hoftheater (1833 bis 1835) zurückkehrte, um es nicht mehr zu verlassen. Seit 1863 durch Krankheit gezwungen, der Bühne fern zu bleiben, starb sie 11. April 1866 in Wien. [* 11] Eine ausgezeichnete Schauspielerin und Frau, spielte sie vorzugsweise tragische Rollen, [* 12] die sie in einer ihrer hohen geistigen Bildung entsprechenden Weise auffaßte. Besonders gelangen ihr die Rollen in Stücken Halms, mit dem sie innig befreundet war. - Ein braver Schauspieler war auch ihr Gatte Karl Rettich, geb. 3. Febr. 1805 zu Wien, der sie 1833 geheiratet hatte und mit ihr am Burgtheater wirkte. 1872 pensioniert, starb er 17. Nov. 1878 in Wien.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Remy - Rettich
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* 13
Seite 39.441.Rettich,
Reusch - Richards
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* 14
Seite 39.442.Karl Lorenz, Landschaftsmaler, geb. 1841 zu Rosenhagen (Mecklenburg-Schwerin), ging, um Jura zu studieren, 1859 nach München, trat aber zur Landschaftsmalerei über und wurde Schüler von Ad. Lier, begab sich 1862 nach Düsseldorf, wo er bis 1867 Schüler von Albert Flamm und Th. Hagen war, und ließ sich, nachdem er 1867-70 in Dresden gelebt hatte, 1871 in Weimar nieder. Glücklicher als in seinen ersten Bildern aus dem bayrischen Hochland war er in ¶
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seinen Stimmungslandschaften aus dem nördlichen Deutschland, von der Insel Rügen und aus Norwegen, z. B.: Landschaft aus Holstein, nach dem Sturm, Schafherde am Ostseestrand, norwegischer Strand, Ostseestrand mit Kühen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Retraktion - Rettungsb
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* 15
Seite 63.795.Rettich
(Raphanus L.), Pflanzengattung aus der Familie der Kruciferen (s. d.) mit sechs Arten, in ganz Europa [* 16] sowie im gemäßigten Asien, krautartige Gewächse meist mit dickfleischiger Wurzel. [* 17] Die Schoten sind dick und aufgedunsen, sie springen nicht auf und sind von einem weißen, markigen Gewebe [* 18] erfüllt, das zwischen je zwei Samen eine Art Scheidewand bildet. Die Blüten sind weiß, gelb, rot oder violett. Die wichtigste Art ist der Gartenrettich (Raphanus sativus L.), in Asien einheimisch, aber schon sehr früh in unsere Gärten übergegangen.
Schon Plinius rühmt die Größe der in Deutschland erzogenen Rettich. Der Rettich hat eine große spindelförmige, rundliche oder lange, hartfleischige, scharf schmeckende Wurzel mit dicker, rauher oder glatter Schale. Es giebt davon mehrere Formen mit verschiedenen Gartenvarietäten, nämlich: a. Winterrettich, Raphanus sativus v. esculentus. Die Pflanze ist zweijährig. Die Wurzel wird sehr groß und dient zum Herbst-und Wintergebrauch. Sorten: Erfurter großer weißer oder schwarzer (s. Tafel: Gemüse Ⅲ, [* 15] Fig. 13), langer oder runder, runder rotgrauhäutiger, weißer Münchener [* 15] (Fig. 14). d. Sommerrettich.
Die Pflanze ist einjährig, die Wurzel wird im Sommer verbraucht. Sorten: Rosenroter Chinesischer, violetter Ulmer, Münchener lerchenfarbiger, grauschwarzer runder Sommerrettich, c. Mairettich (Halbsommerrettich, gelber Wiener Rettich, Zweimonatsrettich) bildet den Übergang zwischen dem Sommerrettich und dem Monatsrettich oder Radieschen. Er liefert den Bedarf in den Monaten Mai, Juni. Sorten: Gelber runder Wiener, ovaler gelber Wiener, weißer Delikateßrettich. d. Monatsrettich oder Radieschen (Radis), Raphanus sativus v. radicula.
Die Pflanze ist ebenfalls einjährig und von kurzer Dauer. Er eignet sich für die ersten Frühjahrsmonate, kann aber durch wiederholte Aussaaten auch den ganzen Sommer hindurch gezogen werden. Der Winterbedarf wird aus dem Mistbeet gewonnen, da sich diese Form leicht treiben läßt. Nach der Form unterscheidet man runde, ovale, lange Radieschen, nach der Farbe weiße, rosenrote, scharlachrote, violette; sehr zierend sind die Formen mit weißen Knollenenden (s. Taf. Ⅲ, [* 15] Fig. 10). Sehr zart und schnellwüchsig ist eine neuere Sorte: frühester dunkelroter kurzlaubiger Rettich oder Non plus ultra (s. Taf. Ⅲ, [* 15] Fig. 11). Die Winterrettiche verlangen einen tief gelockerten (rigolten), nahrhaften Boden und erreichen darin eine ansehnliche Größe. Man sät den Samen nicht vor Mitte Juni, weil sie sonst sehr gern in Samen schießen. Der Boden für die andern Rettich und Radieschen soll gleichfalls gut gelockert und recht nahrhaft sein. Je schleuniger, ungestörter die Knolle sich entwickelt, desto zarter ist sie. Sommerrettiche werden von März bis Mai, Mairettiche Ende März ins freie Land auf gut vorbereitete Beete gesät und alsbald nach Entwicklung der Wurzelrüben geerntet.
Schleswig - Schleswig-
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* 19
Schleswig.Der Monatsrettich oder das Radieschen ist eine schon im Altertum bekannt gewesene Kulturform des Rettich, die zarteres Fleisch und mildern Geschmack hat als jener. Aussaat von Ende März bis Ende April für den Frühjahrsbedarf, August und September für den Herbstgebrauch. Der Samen bleibt vier bis fünf Jahre keimfähig. Eine andere Art, der geschwänzte Rettich (Raphanus caudatus L.), mit sehr langen, genießbaren, pikanten Schoten, wird in Japan kultiviert und hat auch in unsern Gärten Eingang gefunden. Ein sehr gefürchtetes Ackerunkraut ist der Acker- oder Heidenrettich, auch Hederich, Raphanus raphanistrum L. (Raphanistrum arvense Wallr.). Seine Ausrottung ist, wo er einmal überhandgenommen, sehr schwierig. Zu diesem Zwecke empfiehlt sich die von Ingermann in Koldemoos (Schleswig) [* 19] erfundene Hederich-Jätemaschine.
Rettich,
Julie, geborene Gley, Schauspielerin, geb. 17. April 1809 zu Hamburg, war Tiecks Schülerin, wurde 1825 Mitglied der Dresdener Hofbühne, gastierte 1826 in Prag, [* 20] 1827 in Hamburg, 1828 und 1829 am Burgtheater in Wien und wurde, nachdem sie vorher in Dresden als Gretchen ihren Ruf als eine der ersten tragischen Liebhaberinnen begründet, auch noch in Berlin [* 21] gastiert hatte, 1830 für Wien engagiert. Hier vermählte sie sich 1833 mit dem Schauspieler Karl Rettich (geb. 3. Febr. 1805 in Wien, gest. 17. Nov. 1878 ebendaselbst), ging mit diesem wieder nach Dresden, kehrte aber nach zwei Jahren nach Wien zurück, um ein lebenslängliches Engagement anzutreten. Nach Abgang Sophie Schröders übernahm sie 1840 das Fach der Heldenmütter. Sie starb, nachdem sie seit Sept. 1865 von der Bühne zurückgetreten war, 11. April 1866. Julie Rettich war eine der letzten Vertreterinnen der idealistischen Richtung in der Schauspielkunst. Besonders glänzte sie in den Stücken Schillers und Friedrich Halms.