peter-hug.ch

Robinia | eLexikon | Botanik - Dikotyledonen - Papilionaceen

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Robilant - Robinia

Bild 13.868: Robilant - Robinia
Seite 13.868.
Überblick der Artikel
1 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
RobiniaL. (Robinie, Schotendorn, Wunderbaum, Heuschreckenbaum), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, / 356

Seite 13.868

Robinia

356 Wörter, 2'624 Zeichen

Botanik — Dikotyledonen — Papilionaceen

Robinĭa

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 3 Paris.

L. (Robinie, Schotendorn, Wunderbaum, Heuschreckenbaum), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Bäume und Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern, stachligen oder borstigen Nebenblättern, weißen oder roten Blüten in achselständigen Trauben und flachen, vielsamigen Hülsen. Robinia Pseudacacia L. (gemeine Robinie, Akazie), ein Baum von 15-25 m Höhe, mit 11-15 länglichen oder elliptischen Fiederblättchen, zu starken Stacheln umgebildeten Nebenblättern, unbehaarten jungen Zweigen und Hülsen und weißen, wohlriechenden Blüten, wächst in Nordamerika [* 2] von Pennsylvanien bis Carolina, soll zuerst 1601 oder 1635 durch Johann Robin oder dessen Sohn im königlichen Kräutergarten von Paris [* 3] angepflanzt worden sein, wird jetzt aber in allen gemäßigten Ländern kultiviert.

Abgesehen von ihrem hohen landwirtschaftlichen Wert, eignet sich die Robinie besonders zur Befestigung von Flugsand, und im Banater Flugsandgebiet bildet sie große Wälder. Medicus in Heidelberg [* 4] gab 1796-1803 eine Zeitschrift: »Unechter Akazienbaum«, heraus, in welcher er zum allgemeinen Anbau der Robinie aufforderte;

doch findet sie noch heute viel zu wenig Beachtung.

Sie ist äußerst genügsam, verbessert den Boden durch reichen Laubfall und liefert vortreffliches, gelbliches, oft rötlich geädertes, feines, ziemlich hartes, zähes, dauerhaftes Holz, [* 5] welches von Tischlern und Wagnern zu Holznägeln und in Südfrankreich zu Pfählen in den Weinbergen benutzt wird. Die weithin verlaufende Wurzel [* 6] ist in Geruch und Geschmack dem Süßholz ähnlich, aber giftig. Aus den Blüten destilliert man in der Moldau und Walachei ein aromatisches Wasser, auch bereitet man daraus mit Zucker [* 7] einen Sorbett; die Blätter dienen als Viehfutter. Von den zahlreichen Formen, welche man kultiviert, ist besonders die Kugelakazie (Robinia umbraculifera) beliebt, bei welcher sich an der Spitze des nie stark werdenden Stammes eine sehr dichte, meist kugelrunde Krone befindet, indem die zahlreich hervorkommenden Äste sich nur an der Basis verzweigen und nie eine bedeutende Länge erhalten. Sie blüht sehr selten.

Robinia glutinosa Sims [* 8] (Robinia viscosa Vent.), im südöstlichen Nordamerika, ein bis 15 m hoher Baum mit kurzen Dornen, an Blattstielen und Hülsen klebrig, mit schwach rosafarbigen, geruchlosen Blüten, sowie Robinia hispida L., ebenfalls aus dem südöstlichen Nordamerika, strauchig, kaum oder nie dornig, an Zweigen, Blütenstielen, Kelch und Hülsen mit ziemlich langen Borsten besetzt und mit hellroten, geruchlosen Blüten, werden bei uns als Zierpflanzen kultiviert.

Robinia panacoca Aubl., in Südamerika, [* 9] liefert ein Eisenholz.