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Rötel | s. Roteisenstein. / 3 |
Rötel _2 | (Rotstein, rote Kreide, Hausrot), ein bräunlichrotes, abfärbendes Mineral, ein thoniger Roteisenst / 190 |
Rötel
193 Wörter, 1'315 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Rötel,
s. Roteisenstein. ^[= (Roteisenerz), Mineral aus der Ordnung der Anhydride, bildet die mikro- und kryptokristallinischen ...]
Rötel
(Rotstein, rote Kreide, Hausrot), ein bräunlichrotes, abfärbendes Mineral, ein thoniger Roteisenstein, d. i. ein Gemenge von Thon und Eisenoxyd, welches auch da, wo es sich in größeren Mengen findet, als Eisenerz neben reicheren Eisenerzen mit verwendet wird. Dasselbe kommt aus der Gegend von Saalfeld, Nürnberg, aus Tirol, Schlesien, Böhmen in den Handel. Er findet sich teils in derben Massen, teils in einer Richtung spaltbar. Jenes wird von Zimmerleuten, Steinmetzen u. a. in rohen Stücken zum Vorzeichnen gebraucht, während das andre von feinerer Masse in längere Griffel geschnitten und so, oder auch in Holz oder Rohr gefaßt, zum Verkauf kommt. Die so häufig zum Schreiben auf Papier gebrauchten dünnern Rotstifte sind nicht aus der naturellen Masse geschnitten, ¶
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sondern diese wird gepulvert, geschlämmt, und mit einem Bindemittel zu steifem Teig angemacht, aus welchem die Stengel geformt und getrocknet und dann gefaßt werden. Bloßer Rötel gibt die geringe Sorte solcher Stifte, während zu den feinern, die ein feuriges Rot haben, mehr oder weniger Zinnober hinzugenommen wird. - Zoll: R. roh in Stücken, auch geschnitten, ohne anderweite Zubereitung, zollfrei. Rotstifte, ungefaßte oder in Papier, Holz oder Rohr gefaßte gem. Tarif Nr. 5 a.
Rotbleierz - Rotes Kre
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Seite 13.992.Roteisenstein
(Roteisenerz), Mineral aus der Ordnung der Anhydride, bildet die mikro- und kryptokristallinischen Varietäten des Eisenglanzes (s. d.), besteht demnach wesentlich aus Eisenoxyd (mit 70 Proz. Eisen), [* 6] das allerdings meist durch fremde Substanzen (Thon, Quarz, Kalk) verunreinigt ist. Man unterscheidet: faseriges Roteisenerz (roten Glaskopf), nierenförmige, traubige und stalaktitische Aggregate von faseriger Struktur, die langfaserigen (Blutstein, Hämatit) oft zu eigentümlich keilförmigen Stücken mit glatten, metallisch glänzenden Begrenzungsflächen abgeändert;
dichtes Roteisenerz, derb und eingesprengt, auch als Pseudomorphose, von flachmuscheligem und ebenem Bruch, bräunlichrot bis dunkel stahlgrau schimmernd;
ockeriges Roteisenerz (roten Eisenocker), derb und eingesprengt, als Überzug, blutrot bis bräunlichrot, von erdigem Bruch, matt und abfärbend.
Lager (militärisch)
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Lager.Dem Roteisenstein würden ferner alle diejenigen Thoneisensteine, Kieseleisensteine und oolithischen Eisenerze beizuzählen sein, die im Gegensatz zu den braunen Strichfarben der Brauneisensteine (s. d.) eine rote bis rötlichbraune Strichfarbe besitzen. Roteisenstein tritt, und zwar gewöhnlich gleichzeitig in allen oben unterschiedenen Varietäten, als Lager [* 7] oder auf Gängen in sehr verschiedenen Formationen auf, besonders in den azoischen (Thüringen, Sachsen, [* 8] Böhmen) [* 9] und den ältern Sedimentformationen: im Silur (Harz, Böhmen), im Devon [* 10] (Nassau, Westfalen), [* 11] im Kulm, der untern Abteilung der Steinkohlenformation (Nassau), seltener und weniger mächtig gelegentlich auch in jüngern Formationen.
Über den Zusammenhang der devonischen Roteisensteinlager Nassaus mit den Schalsteinen derselben Gegend s. Schalstein. Ganz außerordentlich verbreitet, wenn auch nur in mikroskopischen Mengen, ist der Roteisenstein als färbende Substanz an sich farbloser Mineralspezies (Quarz, Feldspat etc.). Roteisenstein dient namentlich zur Eisengewinnung, wobei die Beschaffenheit und die relative Menge der Verunreinigungen bei der Ähnlichkeit [* 12] der Natur sowohl der beiden Eisenerze als auch der beigemengten Substanzen dieselbe Bedeutung wie beim Brauneisenstein besitzen. Ferner dient Roteisenstein als Schleif- und Poliermaterial, der thonreiche, weiche Thoneisenstein (Rötel, bei Saalfeld, [* 13] im Alpenkalk Tirols, Bayerns, Steiermarks) als Anstreichfarbe und zur Herstellung der Rotstifte, betrügerisch als Beschwerungs- und Färbungsmaterial. Der magnesiahaltige Magnoferrit vom Vesuv [* 14] gehört zur Gruppe des Spinells (s. d.).