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Rokoko | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Aesthetik

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Rokŏko,



Roland - Rolandslied

Bild 13.893: Roland - Rolandslied
* 4 Seite 13.893.

von rocaille (s. d.) abgeleitete Bezeichnung für den in Frankreich unter der Regentschaft aufgekommenen und unter Ludwig XV. ausgebildeten Bau- und Dekorationsstil, welcher später in Deutschland, [* 3] wo er den Barockstil verdrängte, zur üppigsten

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Blüte [* 5] entfaltet wurde (besonders am Rhein, in München, [* 6] Würzburg, [* 7] Dresden, [* 8] Berlin [* 9] und Potsdam) [* 10] und bis um 1770 herrschend blieb, nachdem schon seit ca. 1750 die Reaktion des nüchternen und steifen Zopfstils eingetreten war. Der Rokokostil brachte keine neuen konstruktiven Elemente mit, sondern war vorzugsweise Dekoration. Semper bezeichnet es als Eigentümlichkeit des Rokoko, daß »das Rahmenwerk in ihm selbständig und zum Organismus wird, alle andern traditionellen Formen der Baukunst [* 11] zu ersetzen beginnt«.

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Bild 16.154: Versalien - Versandsteuer
* 13 Versailles.

Eine willkürliche, aber äußerst anmutige Ornamentik, bei der eine eigentümliche Muschelform die Hauptrolle spielt, macht sich auf Kosten einer strengen Stilistik geltend. Besonders in der Innendekoration übt das Rokoko einen märchenhaft bestrickenden Reiz aus. Die Bemalung hielt sich in hellen, gebrochenen Farben; viel wurde namentlich auch Vergoldung angewandt. Die Hauptschöpfungen des Rokoko, welches sich von Frankreich über ganz Europa [* 12] verbreitete, und das jetzt wieder sehr in Aufnahme gekommen ist, sind die Schlösser in Versailles, [* 13] in Brühl und Benrath am Rhein, in München (Nymphenburg), Würzburg, der Zwinger und das Japanische Palais in Dresden, Schloß Friedrichskron und Sanssouci bei Potsdam.

Das Rokoko erstreckte sich auch auf das gesamte Kunstgewerbe des 18. Jahrh. und hat namentlich der Porzellanfabrikation ihr Gepräge gegeben. Es nahm auch chinesische Elemente in sein dekoratives System auf.

Vgl.   A. v. Zahn, Barock, Rokoko und Zopf (in der »Zeitschrift für bildende Kunst«, Bd. 8, Leipz. 1873);

Schumann, Barock und Rokoko (das. 1885);

Dohme und Gurlitt, Die Architektur und das Kunstgewerbe des 17. und 18. Jahrhunderts (Berl. 1884 ff.);

Gurlitt, Geschichte des Barockstils, des Rokokos u. des Klassizismus (Stuttg. 1886-88).

Rokoko nennt man auch die Tracht jener Kunstperiode, und danach war Rokoko früher die Bezeichnung für etwas Veraltetes oder Altmodisches.