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Rubinkatzenauge | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Rubinkatzenauge,

s. Korund. ^[= Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert rhomboedrisch, findet sich eingewachsen ...] [* 3]

Titel
Elemente zu Korund:

1) Edler K. ist farblos, gelb, blau (Saphir), grün

Korund,

[* 3] Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert rhomboedrisch, findet sich eingewachsen oder lose, in kleinen Geröllen und Körnern, derb in individualisierten Massen und in groß- bis feinkörnigen Aggregaten. Er ist zuweilen farblos, wasserhell oder weiß, doch meist gefärbt, zumal blau und rot, auch grau, gelb, braun und grün, glasglänzend, durchsichtig bis fast undurchsichtig, Härte 9 (also nächst dem Diamant [* 5] das härteste Mineral), spez. Gew. 3,9-4, besteht aus Thonerde Al2O3 und enthält als Pigmente sehr geringe Mengen Chrom oder Eisen. [* 6] Korund findet sich meist auf sekundärer Lagerstätte lose im Sand oder im Schuttland, auf ursprünglicher Lagerstätte eingewachsen in Granit, Syenit, Basalt, Gneis, Talk- und Hornblendegesteinen auf Lagern von Eisenglanz und Magneteisenstein.

Man unterscheidet mineralogisch drei Varietäten:

Kristall (Allgemeines,

Bild 10.229: Kristall (Allgemeines, Prinzip der kristallographischen Einteilung)
* 7 Kristalle.

1) Edler Korund ist farblos, gelb, blau (Saphir), grün, rot (Rubin). Die Kristalle [* 7] zeigen bisweilen verschiedene Farben, doch kann man weiße Flecke des Rubins durch vorsichtiges Glühen beseitigen. Erhitzt man kleine Rubinkristalle zum Glühen, so werden sie beim Erkalten farblos, dann grün, zuletzt aber wieder schön rot. Blauer Saphir kann durch Hitze entfärbt werden und steht dann im Glanz dem Diamant am nächsten. Bei beiden Edelsteinen wird die Farbe wohl durch Chrom erzeugt, wenigstens kann man aus reiner Thonerde durch geringen Zusatz von Chrom blaue und rote Kristalle erhalten.

Die meisten und schönsten Rubine und Saphire liefern Birma, Ceylon, [* 8] Badachschan in der Tatarei; auch aus Südamerika, [* 9] Ballarat in Victoria, [* 10] den Hangingrockgraben in Neusüdwales, Böhmen [* 11] (Iserwiese, Podsedlitz und Triblitz) und von Expailly, unfern Le [* 12] Puy im Velay, kommen diese Edelsteine [* 13] in den Handel. Man findet sie ferner in Nordamerika, [* 14] in Siebenbürgen (Olahpian), der Lombardei (Brendola), in Sachsen [* 15] (Hohenstein), [* 16] im Basalt zu Unkel a. Rh., bei Niedermendig, Poppelsberg und Jungfernberg im Siebengebirge, am Laacher See in vulkanischen Auswürflingen etc. Man unterscheidet im Handel die intensiv gefärbten Steine als männliche von den heller gefärbten weiblichen.

Der dunkel karmesinrote ist der Rubin (orientalischer Rubin, Anthrax des Theophrast, indischer Carbunculus des Plinius), der dunkel- bis hellblaue der Saphir (orientalischer Saphir, nach der Insel Saphirine im Arabischen Meer, Cyanus des Plinius; Griechen und Römer [* 17] verstanden unter Saphir den Lasurstein);

sehr hellblauer Saphir heißt Wassersaphir, schwärzlich- oder grünlichblauer Katzen- oder Luchssaphir;

der hochgelbe bis bräunlich strohgelbe ist der orientalische Topas [* 18] (Topas-Saphir), der den eigentlichen Topas durch sein schönes Feuer weit übertrifft;



Korutaner - Korvette

Bild 10.105: Korutaner - Korvette
* 19 Seite 10.105.

der grünlichblaue,

mehr

undurchsichtige Korund ist der orientalische Aquamarin, durch Glanz und Härte vor dem eigentlichen Aquamarin ausgezeichnet; der grüne (gewöhnlich mit einem Stich ins Gelbe) ist der orientalische Smaragd, [* 20] der seltenste aller Edelsteine, weniger schön von Farbe als der eigentliche Smaragd, aber glänzender. Ebenso ist der gelblichgrüne Korund (orientalischer Chrysolith) dem Chrysoberyll in der Farbe sehr ähnlich, besitzt aber höhern Glanz. Morgenroter Korund mit einem Stich ins Gelbliche oder Weißliche ist der orientalische Hyacinth, schwach violblauer Korund der orientalische.

Amethyst (Amethyst-Saphir, Violett-Rubin), durch Glanz und feines, feuriges Farbenspiel vor dem gewöhnlichen Amethyst ausgezeichnet. Weißer Saphir (Leukosaphir) ist wasserhell, durchsichtig, fast diamantartig glänzend. Manche durchscheinende Saphire zeigen, besonders wenn sie en cabochon geschliffen sind und die Hauptachse des Kristalls senkrecht auf der Grundfläche des geschnittenen Steins steht, bei auffallendem starken Licht [* 21] einen sechsstrahligen Lichtstern (Sternsaphir, Sternstein, opalisierender Saphir, Asterie und zwar Rubin-, Saphir-, Topasasterie, je nach der Grundfarbe).

Mikroskope

Bild 11.600a: Mikroskope
* 22 Mikroskope.

Orientalischer Girasol (Saphir- oder Rubinkatzenauge, Sonnenstein) besitzt einen gelblichen, rötlichen oder bläulichen Lichtschimmer auf der konvexen Oberfläche. Diese verschiedenen Edelsteine werden nächst dem Diamant am höchsten geschätzt, und orientalische Rubine und Smaragde sind, wenn ihr Gewicht 3 Karat übersteigt, öfters teurer als Diamanten von gleichem Gewicht und derselben Qualität. Man hat Saphir auch zu Linsen für Mikroskope [* 22] geschliffen und benutzt Rubine zu Achsenlagern in Uhren [* 23] und zum Ziehen feiner Drähte. Bis in die neueste Zeit dienten Rubin und Smaragd als Arzneimittel; jener sollte Gegenliebe erzeugen, dieser dem Beherzten noch mehr Mut machen, vor Bezauberung schützen etc. Rubin und Saphir lassen sich auch künstlich darstellen.

2) Gemeiner Korund findet sich in Kristallen mit meist rauhen Flächen und in individualisierten Massen, auch derb, eingesprengt, in Geschieben und Körnern; er besitzt meist trübe Farben und ist nur durchscheinend. Die haarbraune Varietät von China, [* 24] welche oft schönen bläulichen Lichtschein zeigt, heißt Diamantspat. Der gemeine Korund findet sich am St. Gotthard, bei Krems, zu Biella in Italien, [* 25] auf Naxos, bei Kuschwa und Barsowskoi im Ural, in Karnatik und Maissur, auf Ceylon, bei Kanton, [* 26] auf der Culsageegrube in Nordcarolina in über 150 kg schweren Kristallen. Er dient, wie auch die schlechten Stücke des Saphirs und Abfälle von der Bearbeitung desselben, zum Schleifen und Polieren andrer Edelsteine, des Glases u. der Metalle. Über die dritte Varietät des Korunds, den Schmirgel, s. d.