Rüdesheim | eLexikon | Geographie - Deutschland - Provinz Hessen-Nassau
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Rüdesheim - Rudisten
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Rüdesheim | Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis, in herrlicher Lage am Fuß / 218 |
Rüdesheim _2 | Kreisstadt im Rheingaukreis des preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden, am Rhein, am Fuße des Niederwalds, / 227 |
Rüdesheim
445 Wörter, 3'193 Zeichen
Geographie — Deutschland — Provinz Hessen-Nassau
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Rüdesheim,
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, [* 2] Rheingaukreis, in herrlicher Lage am Fuß des Niederwaldes (s. d.) und am Rhein, Bingen [* 3] gegenüber, Knotenpunkt der Linie Frankfurt [* 4] a. M.-Niederlahnstein-Lollar der Preußischen Staatsbahn und der Zahnradbahn nach dem Niederwald, 85 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, einen Winterhafen, ein Amtsgericht, bedeutenden und sehr berühmten Weinbau, der eine Fläche von ungefähr 210 Hektar einnimmt, Schaumweinfabrikation, Weinhandel, Schiffahrt und (1885) 4040 meist kath. Einwohner.
Die besten Weinlagen sind: der Rüdesheimer Berg (dessen Anpflanzung man Karl d. Gr. zuschreibt), Hinterhaus und Rottland. Dicht unterhalb der Stadt liegt die Nieder- oder Brömserburg (jetzt Eigentum der Grafen von Ingelheim), ein viereckiger Mauerkoloß aus dem 13. Jahrh., damals neben der unfern von Rüdesheim liegenden Burg Ehrenfels häufig Sitz der Mainzer Erzbischöfe, und unweit davon die renovierte Boosenburg (im Besitz der Grafen von Schönborn). In Rüdesheim selbst ist noch der Brömserhof (Coudenhovensche Hof), [* 5] im obern Teil der Stadt, aus dem 15. Jahrh. (jetzt Armen- und Wohlthätigkeitsanstalt), und der Adlerturm (Rest der ehemaligen Stadtbefestigung) zu erwähnen. - Der Ort stammt wohl noch aus der Römerzeit und gehörte im Mittelalter einem angesehenen Adelsgeschlecht, das sich dann in die Füchse von Rüdesheim und die Brömser von Rüdesheim teilte. Erstere starben im 15. Jahrh. aus, letztere erst 1668.
Vgl. Schmelzeis, Rüdesheim im Rheingau [* 6] (Rüdesh. 1881);
Heiderlinden, Rüdesheim und seine Umgebung (das. 1888).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Rüdesheim,
Staatsbahnen und Priva
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Staatsbahnen.Kreisstadt im Rheingaukreis des preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden, am Rhein, am Fuße des Niederwalds, zu dem die Niederwaldbahn führt, gegenüber von Bingen und Bingerbrück, mit denen es durch Dampffähre verbunden ist, an der Linie Frankfurt-Köln der Preuß. Staatsbahnen, [* 7] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Wiesbaden), ist Dampferstation und hat (1890) 4240 E., darunter 705 Evangelische und 59 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 8] kath. und evang. Kirche, einen Winterhafen; Schaumweinfabrikation, bedeutenden Weinbau und -Handel.
Rüdesheim - Rudimentär
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Seite 64.3.Der Wein (Rüdesheimer) ist ein durch Fülle, Bouquet und Feuer ausgezeichneter Rheinwein, einer der besten des Rheingaus (s. d.). Der beste Wein wächst hier auf den Talkschieferfelsen und verwitterter Grauwacke des Niederwaldes. Die Weinpflanzungen nehmen 204,35 ha ein und geben jährlich ungefähr 7800 hl. Die besten Lagen sind der Rüdesheimer Berg stromabwärts, Rüdesheimer Hinterhaus, Rottland, Bischofsberg und Engerweg unmittelbar hinter der Stadt. Der Rüdesheimer Berg, die südl. Abdachung des Niederwaldes zwischen der Stadt und der 1210 erbauten und 1689 von den Franzosen zerstörten Burg Ehrenfels, ist die großartigste Weinberganlage im Rheingau und enthält an 100 ha. Dicht bei der Stadt die Brömser- oder Niederburg, die Stammburg der Ritter von Rüdesheim, sowie die Boosen- oder Oberburg (s. Tafel: Burgen [* 9] I, [* 10] Fig. 3), früher Eigentum der Grafen von Boos. Urkundlich wird Rüdesheim schon 864 erwähnt. Es war Sitz des Geschlechts «von Rudesheim», das 1668 mit den «Brömsern» ausstarb. -
Vgl. Schmelzeis, Rüdesheim im Rheingau (Rüdesh. 1881).