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Rüsselkäfer | eLexikon | Zoologie - Insekten - Käfer

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Russalken - Rüsselkäfe

Bild 64.32: Russalken - Rüsselkäfer
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Rüsselkäfer(Curculionina Gerst.), Käferfamilie aus der Gruppe der Kryptopentameren, sehr verschieden gestaltet / 1011
Rüsselkäfer _2(Curculionidae s. Rhynchophora) ist die Benennung einer außerordentlich großen, in über 10000 / 365

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Rüsselkäfer

1'376 Wörter, 10'004 Zeichen

Zoologie — Insekten — Käfer

Titel
Elemente zu Rüsselkäfer:

1) von Madagaskar, der langfüßige Palmenbohrer

Rüsselkäfer

Russell (Familie) - Ru

Bild 64.33: Russell (Familie) - Russell (John, Graf)
* 2 Rüsselkäfer.

[* 2] (Curculionidae s. Rhynchophora) ist die Benennung einer außerordentlich großen, in über 10000 Arten bekannten, kosmopolitisch verbreiteten und wegen der bedeutenden Schädlichkeit der hierher gehörigen Käfer [* 3] wichtigen Gruppe aus der Unterordnung der mit viergliederigen Tarsen Versehenen (Tetramera), die sich durch den in einen rüsselförmigen Schnabel verlängerten Vorderteil des Kopfes auszeichnet, an dessen vorderm Ende erst die sehr kleinen kauenden Mundteile stehen, während in der Mitte die bald einfachen, bald geißelförmigen, aus einem Stiel und gegliedertem Endstück bestehenden Fühler hervortreten.

Der sog. Rüssel dient den Käfern teils zum Anbohren der Pflanzenteile, in welche die Eier [* 4] gelegt werden, teils zum Benagen der Blätter, Rinden, Knospen [* 5] und Samen. [* 6] Die einheimischen sind gewöhnlich von unbedeutender Färbung und meist klein; dennoch hat sich unter ihnen durch Zerstörung der Getreidevorräte der schwarze Kornkäfer oder Kornwurm [* 7] (s. d.) schon manchmal furchtbar gemacht. Der Apfelblütenstecher oder Brenner (Anthonomus Pomorum L.) zerstört die Blütenknospen der Apfel- und Birnbäume.



Die Made (Larve) des Haselnußbohrers (Balaninus nucum L.) verzehrt die Samenkerne der Haselnüsse. Die Larve des Pflaumenrüsselkäfers (Magdalinus pruni L.) zernagt im Frühjahr die jungen Triebe der Pflaumen- und Kirschbäume. Der große Kiefernrüsselkäfer (Hylobius pineti Fab.), der braune Rüsselkäfer (Hylobius abietis L., s. Tafel: Schädliche Forstinsekten Ⅰ, [* 1] Fig. 4a-c beim Artikel Forstinsekten) und der weißpunktige Rüsselkäfer (Pissodes notatus Fab.) werden dem Nadelholze äußerst verderblich. Der Rebenstecher [* 8] (s. d., Rhynchites alni Müller) verdirbt, zumal im südl. Europa, [* 9] in manchen Jahren die Tragfähigkeit vieler tausend Reben. Die Tropen beherbergen eine Anzahl von Rüsselkäfer von

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unbeschreiblicher Farbenpracht, darunter den bekannten Brillant- oder Juwelenkäfer (Entimus imperialis Fab., s. nachstehende Abbildung), der häufig zu Schmuckgegenständen verarbeitet wird. Weitere exotische Formen sind: Holonychus acanthosus Fahrs. (s. Tafel: Käfer Ⅱ, [* 2] Fig. 1) von Madagaskar, [* 11] der langfüßige Palmenbohrer (Cyrtotrachelus longipes Fabr., Taf. Ⅱ, [* 2] Fig. 2) aus China, [* 12] dessen Larve gegessen wird, Rhina barbirostris Oliv. (Taf. Ⅱ, [* 2] Fig. 8) aus dem tropischen Südamerika, [* 13] Eupholus Chevrolati Guér. von Amboina. Die Gattung Brachycerus, ausgezeichnet durch eine äußerst harte Körperbedeckung, umfaßt überaus zahlreiche, in den Grasländern Afrikas auf dem Boden lebende Arten (z. B. Brachycerus apterus L.), sehr häufig am Kap der Guten Hoffnung. Die fußlosen Larven der Rüsselkäfer leben in allen Teilen der Pflanzen. Nur die einer Gattung (Brachytarsus) macht hiervon eine Ausnahme, indem sie sich von Schildläusen nährt.

[* 2] ^[Abb.]