Saint-Léonard | eLexikon | Geographie - Frankreich - Departements
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Saint-Léonard - Saint
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4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Saint-Léonard | (spr. ssäng-leonar), Stadt im franz. Departement Obervienne, Arrondissement Limoges, auf einer / 43 |
SAINT LÉONARD | # (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Freiburg). 608 m. Kapelle, zwischen der Verzweigung der beiden / 88 |
SAINT LÉONARD _2 | # (Kt. Bern, Amtsbez. Münster, Gem. Reconvilier). 790 m. Pfarrkirche der reform. Kirchgemeinde / 114 |
SAINT LÉONARD _3 | # deutsch Sankt Leonhard (Kt. Wallis, Bez. Siders). 510 m. Gem. und Pfarrdorf am linken Ufer der / 402 |
Saint-Léonard
647 Wörter, 4'402 Zeichen
Geographie — Frankreich — Departements
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Saint-Léonard
(spr. ssäng-leonar), Stadt im franz. Departement Obervienne, Arrondissement Limoges, auf einer Anhöhe über der Vienne, an der Eisenbahn Limoges-Meymac, hat eine romanische Kirche und (1881) 3543 Einw., welche Wollspinnerei und -Weberei, Fabrikation von Porzellan und Papier betreiben. S. ist der Geburtsort Gay-Lussacs.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Saint
Léonard (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Freiburg). 608 m. Kapelle, zwischen der Verzweigung der beiden Linien von Freiburg nach Bern und nach Yverdon und an der Strasse Freiburg-Murten, unter Torry und 1 km n. Freiburg. Die Kapelle ist in Befolgung eines während der schrecklichen Pest des 17. Jahrhunderts abgelegten Gelübdes jedes Jahr am Freitag nach Rogate das Ziel einer Prozession und wird auch von Wallfahrern viel besucht. Benannt nach dem Einsiedler St. Leonhard, der ums Jahr 559 gestorben ist und dessen Fest auf den 6. November fällt.
Saint
Léonard (Kt. Bern, Amtsbez. Münster, Gem. Reconvilier).
790 m. Pfarrkirche der reform. Kirchgemeinde Tavannes-Chindon, auf einer das Thal beherrschenden Anhöhe mit schöner Aussicht;
w. über dem Weiler Chindon und 800 m nw. Reconvilier.
Steht mitten in einem Friedhof und ist von einem wenig hohen viereckigen Turm ohne Uhrwerk flankiert, dem ein von weither sichtbares Spitztürmchen aus Holz aufsitzt.
Eine lange aber nicht steile Treppe führt zur Kirche hinauf.
Gehörte vor der Reformation dem Kloster Bellelay und wird schon 1181 in der Bulle des Papstes Lucius III. genannt, durch welche dieser die Besitzungen des Klosters bestätigte.
Diesem stand dann nach der Reformation bis 1798 das Recht zu, den reformierten Pfarrer von Tavannes zu ernennen.
Saint
Léonard, deutsch Sankt Leonhard (Kt. Wallis, Bez. Siders). 510 m. Gem. und Pfarrdorf am linken Ufer der Liène (oder Rière) da gelegen, wo dieser ungestüme Wildbach aus seiner Mündungsschlucht in das Rhonethal eintritt; 10 km wsw. Siders und 5 km onö. Sitten. Station der Simplonbahn. Postbureau, Telegraph. Die einst oft Verheerungen anrichtende Liène ist verbaut worden und fliesst heute in einem tiefen Kanal in gerader Linie der Rhone zu. Die Gemeinde umfasst nur eine geringe Fläche und das Dorf kann seine sonst so günstige Lage nicht vollständig ausnützen, da sein am linken Ufer der Liène stehender Teil zur Gemeinde Saint Léonard und damit zum Bezirk Siders gehört, während der beträchtliche Abschnitt am rechten Ufer den Bezirken Sitten und Hérens zugeteilt ist.
Zusammen zählt das Dorf über 1000 Ew., während die Gemeinde in 83 Häusern blos 678 Ew. hat (1888: 64 Häuser, 593 Ew.). Am sonnenreichen Thalgehänge zu beiden Seiten von der Ausmündung der Liène liegen prachtvolle Rebberge, die bis beinahe 1000 m hoch hinaufreichen und von kühnen und weither kommenden Wasserleitungen (Bisse de Clavoz, Bisse du Saint Léonin etc.) befruchtet werden. Das Dorf trägt äusserlich ganz den Charakter, der allen vorwiegend Weinbau treibenden Siedelungen im Rhonethal eigen ist. Es hat eine schöne neue Kirche und steinerne Wohnhäuser und wird von Gärten und Baumgärten umrahmt, wo alle Produkte der Gegend prachtvoll zur Reife kommen.
Brüche auf triadischen Gips und Bausteine, Kalkofen. Elektrizitätswerk. Eine Kunstdüngerfabrik. Das Dorf wird von der grossen Walliser Thalstrasse durchzogen und steht mit Brämis (Bramois) und dem Eringerthal durch eine die Ebene querende und die Rhone überschreitende Strasse, sowie mit Ayent, Lens und dem Rawilpass durch Bergwege in Verbindung. Oestl. vom Dorf befindet sich am Weg nach Lens eine Höhle mit Stalaktiten. Bei Saint Léonard besiegten die Walliser Patrioten 1375 den Anton de la Tour, der den Sittener Bischof Witschard Tavelli ermordet hatte. Im April 1840 schlug hier nach mehrtägigen Scharmützeln auf den umliegenden Höhen die Kolonne der Niederwalliser unter Alexis Joris die vom Grafen Ludwig von Courten befehligten Oberwalliser in die Flucht.
Dieses Ereignis machte dem ersten Walliser Bürgerkrieg ein Ende, der aus Anlass der Verfassungsrevision von 1839 ausgebrochen war. 1218: Sancturn Leonardum. Benannt nach dem h. Leonhard, Abt des Klosters Noblac in der französischen Landschaft Limousin. Im Rebberg von Arsal hat man ein prähistorisches Steindenkmal aufgedeckt; Fund eines Bronzeringes (bei der Kirche) und eines Bronzemessers; Gräber aus der ersten und zweiten Eisenzeit, verschiedene Römergräber (z. B. bei Plempraz).