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Salmasius | eLexikon | Philologie und Alterthumskunde - Philologen - Klassische Philologen

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  • ️Fri Apr 15 1588

Salmasius,

Leichlingen - Leidener

Bild 10.652: Leichlingen - Leidener Flasche
* 4 Leiden.

Claudius (eigentlich Claude de Saumaise), berühmter Polyhistor des 17. Jahrh., geb. 15. April 1588 zu Sémur en Auxois, widmete sich seit 1604 zu Paris [* 2] und seit 1606 zu Heidelberg [* 3] (unter Dionysius Godofredus) dem Studium der Philosophie und der Rechte, sodann aber vorzugsweise der Philologie, wozu ihn sowohl seine Korrespondenz mit J. Scaliger und Casaubonus als auch die handschriftlichen Schätze der Bibliothek veranlaßten. Nach seiner Rückkehr in sein Vaterland lebte er, durch die Heirat mit Merciers Tochter in ein behagliches, sorgenfreies Dasein versetzt, der litterarischen Muße und folgte erst 1631, nachdem er glänzende Anerbietungen italienischer Universitäten ausgeschlagen hatte, einem Ruf nach Leiden. [* 4] Die Herrschsucht seiner Gattin sowie verschiedene teils wissenschaftliche, teils theologische oder politische Kontroversen (S. schrieb auch für Karl II. von England die »Defensio regia«, s. Milton, S. 634) bewogen ihn, nach längerm Aufenthalt in Frankreich, das ihn durch die ehrendsten Anerbietungen vergeblich zu fesseln suchte, 1650 einem Ruf der Königin Christine von Schweden [* 5] Folge zu leisten, zunächst allerdings nur auf Urlaub.

Aus Gesundheitsrücksichten kehrte er jedoch schon 1651 nach Leiden zurück und starb 3. Sept. 1653 im Badeort Spaa. Seine Schriften zeugen von einer staunenswerten Gelehrsamkeit, doch fehlt es ihnen an Kritik und Systematik. Sein Hauptwerk sind die »Plinianae exercitationes in Solinum« (Par. 1629, 2 Bde.; neue Aufl., Utr. 1689). Von lateinischen Autoren gab er heraus den Florus (Heidelb. 1609, Leiden 1638),

die »Scriptores historiae Augustae« (Par. 1620, Leiden 1652),

Tertullians »De pallio« (Par. 1622, Leiden 1656),

Ampelius (hinter dem Florus von 1638); von griechischen Autoren des Simplicius Kommentar zu Epiktet (Leiden 1640) und Achilleus Tatios (das. 1640). Sonst nennen wir: »De suburbicariis regionibus« (Par. 1619);

»De usuris« (Leiden 1638);

»De modo usurarum« (das. 1639);

»De foenore Trapezitico« (das. 1640);

»Diatriba de mutuo« (das. 1640);

»De hellenistica commentarius« (das. 1643);

»Funus linguae hellenisticae« (das. 1643);

»Observationes ad jus atticum et romanum« (das. 1645);

»De annis climactericis et antiqua astrologia« (das. 1648);

»De re militari Romanorum« (das. 1657).

Viele seiner Werke sind Manuskript geblieben.