Sankt Georgen | eLexikon | Geographie - Deutschland - Baden
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Sankt Gallenkappel - S
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4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Sankt Georgen | 1) Flecken im bad. Kreis Villingen, an der Brigach und der Linie Offenburg-Singen der Badischen / 88 |
SANKT GEORGEN | # (Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Pfäfers). 748 m. Kapelle, auf einer fruchtbaren Terrasse / 37 |
SANKT GEORGEN _2 | # (Kt. St. Gallen, Bez. und Gem. Tablat). 754 m. Gemeindeabteilung und schönes grosses Dorf, / 315 |
Sankt Georgen | ungar. Szent-György, Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Preßburg, bis 1876 königl. / 58 |
Sankt Georgen
498 Wörter, 3'695 Zeichen
Geographie Schweiz: Geographie — Deutschland — Baden
Sankt
Georgen (Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Pfäfers).
748 m. Kapelle, auf einer fruchtbaren Terrasse gegenüber der Burgruine Wartenstein und 4,8 km s. der Station Ragaz der Linie Sargans-Chur.
Schöne Aussicht auf Ragaz und Umgebung.
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Sankt
Georgen (Kt. St. Gallen, Bez. und Gem. Tablat). 754 m. Gemeindeabteilung und schönes grosses Dorf, im obern Steinachthal und 1 km s. St. Gallen. Strasse nach St. Gallen. Drahtseilbahn St. Gallen-Mühleck. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach St. Gallen. Zusammen mit Hub, Kesswil, Ladern, Pfalz, Scheitlinsbühl, Schlipf und Watt: 196 Häuser, 2368 zur Mehrzahl kathol. Ew.; Dorf: 64 Häuser, 919 Ew. Filiale der Dompfarrei und reform. Kirchgemeinde St. Gallen. Priesterseminar des Bistums St. Gallen. Schöne Schulhäuser. Industrielle Ortschaft: Schokoladefabrik, Maschinenfabrik, Giesserei, Baumwollweberei, Herstellung von Altären. Steinbrüche. Zahlreiche Bewohner arbeiten in den Fabriken und Geschäften der Stadt St. Gallen. Bischof Salomon von Konstanz liess hier in der Steinachschlucht die nach ihm benannte Salomonszelle erstellen. Hier liess sich 912 die fromme Jungfrau Wiborada nieder, die am 2. Mai 925 von den Hunnen getötet und von Papst Klemens II. 1046 heilig gesprochen wurde. In der Folge entstand dann hier ein Frauen-Benediktinerkloster, das unter der Aufsicht des Stiftsdekanes von St. Gallen stand und wegen ständiger Zunahme der Zahl der Nonnen 1646-1671 vergrössert werden musste. Nachdem es vom Grossen Rat des neu gegründeten Kantons St. Gallen ein erstesmal 1809 und dann endgiltig 1812 aufgehoben worden war, erhielten die Schwestern zunächst die Erlaubnis, weiterhin in Gemeinschaft zu verbleiben, bis man 1834 den noch überlebenden fünf Nonnen einen Ruhegehalt aussetzte. 1838 beschloss die katholische Kommission des Grossen Rates, das Priesterseminar des Bistums St. Gallen ins Kloster zu St. Georgen zu verlegen, und 1847 richtete Bischof Johannes Mirer mit Erlaubnis des Grossen Rates hier ein Knabenkonvikt ein, das 1855 in ein katholisches Knabenseminar (Präparandenschule) umgewandelt und 1874 vom Grossen Rat aufgehoben wurde. Die Lehrkurse des Priesterseminars dauern vom Herbst bis Pfingsten und bereiten unmittelbar auf den Empfang der Priesterweihen vor. Hinter dem Dorf St. Georgen liegt das Philosophenthal, in dem die Mehrzahl der industriellen Betriebe (mechanische Werkstätten, Maschinenfabrik, Baumwollweberei) sich befindet. Im benachbarten Demutsthal wurde 1904 das eidgenössische Schützenfest in St. Gallen abgehalten.