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SANKT JOHANNSEN | eLexikon | Bern - Erlach - Gals

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Sankt Johann (Neu) - S

Bild 44.469: Sankt Johann (Neu) - Sankt Johannsen
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SANKT JOHANNSENfranzösisch Saint Jean (Kt. Bern, Amtsbez. Erlach, Gem. Gals). Straf- und Korrektionsanstalt, / 351
SANKT JOHANNSEN _2(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Erlach). Das Kloster wurde umgebaut und als Arbeitshaus für Männer / 23

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SANKT JOHANNSEN

374 Wörter, 2'493 Zeichen

Geographie Schweiz: Bern — Erlach — Gals

Sankt

Johannsen, französisch Saint Jean (Kt. Bern, Amtsbez. Erlach, Gem. Gals). Straf- und Korrektionsanstalt, am rechten Ufer des Zihlkanales und 1 km oberhalb dessen Mündung in den Bielersee; an der Strasse Erlach-Le Landeron, die hier mit einer schönen Brücke über den Kanal setzt. 1,5 km s. der Station Le Landeron der Linie Biel-Neuenburg und 2,5 km wnw. Erlach. Ehemals reiche und berühmte Benediktinerabtei und eine der ersten Stiftungen dieses Ordens in der burgundischen Schweiz. 1090 von Conon de Fenis, Bischof von Lausanne gegründet und nach dessen Tod von seinem Bruder Burkhard, Bischof von Basel, vollendet, der hier Mönche aus dem Stift St. Blasien im Schwarzwald ansiedelte.



Sankt Johannwacht - Sa

Bild 44.470: Sankt Johannwacht - Sankt Jost
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Das Kloster erhielt der Reihe nach von den Päpsten Luzius III. (1185), Zölestin III. (1197). Honorius III. (1221), Gregor IX. (1233) und Martin V. (1418) grosse Rechte und Freiheiten, die ihm 1435 vom Kaiser Sigismund bestätigt wurden. Kastvögte waren seit 1386 die Grafen von Neuenburg und seit 1395 die Grafen von Neuenburg-Nidau und die Stadt Bern gemeinsam. Bischof Rudolf von Basel und seine Brüder vergabten dem Kloster 1185 die Kirche von Tess (Diesse), und die Grafen von Neuenburg verliehen ihm Rechte auf Usenberg, Orvin, Voëns, Ligerz (Gléresse) etc. Es gehörten ihm die Kollatur der Kirchen von Grenchen (Kant. Solothurn), Tess (Diesse), Erlach (Cerlier), Oberbüren, Le Landeron, Lignières, Walperswil (1309) und St. Benedikt in Biel, sowie ausgedehnter Grundbesitz im Seeland, in Seedorf, Huttwil, Menznau, Reiden etc. 1269 und 1353 schloss es ein Burgrecht mit den Städten Biel und Erlach. 1528 hob die Republik Bern das Kloster auf, dessen Rechte auf den Tessenberg (Montagne de Diesse) diese nun gemeinsam mit dem Bischof von Basel bis 1797 ausübte. Seit seinem Bestehen waren dem Kloster 24 mit Kreuzstab und Mitra geschmückte Aebte vorgestanden. Nachdem es eine zeitlang als Fabrik gedient, wurde es in eine Straf- und Korrektionsanstalt für Weiber umgewandelt, der man dann auch noch die Strafkolonie für Männer in Ins angliederte. Beide Anstalten zählten Ende 1904 zusammen 186 Insassen (150 Männer und 36 Weiber).

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Zihlbrücke bei Sankt Johannsen.

Die halb zerstörte Klosterkirche dient dem Gottesdienst beider Konfessionen. 3 Häuser. Telephon. Nahe St. Johannsen hat man einen von Alluvionen eingedeckten Pfahlbau aufgefunden.