SCALETTAPASS | eLexikon | Graubünden - Maloja
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Scalettahorn - Scanfs
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SCALETTAPASS | (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2619 m. Pass; verbindet Davos Platz und Davos Dorf durch das / 384 |
SCALETTAPASS
384 Wörter, 2'520 Zeichen
Geographie Schweiz: Graubünden — Maloja
Scalettapass
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2619 m. Pass; verbindet Davos Platz und Davos Dorf durch das 3¼ Stunden lange und einförmige Dischmathal mit dem lawinenreichen Sulsannathälchen, das bei Capella (zwischen Scanfs und Cinuskel) zum linken Ufer des Ina ausmündet (zusammen 9-9½ Stunden). Bis Dürrboden (2011 m) im obern Dischmathal leitet von Davos Dorf her ein guter Reit- und für Einspänner praktikabler Fahrweg, und von hier, wo man in einem einfachen und guten Gasthaus übernachten kann, führt der Weg in s. Richtung immer stärker ansteigend auf die 2 Stunden entfernte Passhöhe.
Diese wird im W. vom Augstenhörnli (3030 m) und Kühalphorn (3081 m), im O. vom Scalettahorn (3068 m) flankiert. N. der Passhöhe auf den Seeböden ein winziges Seebecken und zu oberst eine zerfallene Hütte. Die Aussicht bietet nicht Vieles. Der hohe und wilde Pass zeigt sich selten ganz schneefrei. Der Weg ist sowohl von der Davoser- als von der Engadinerseite her verbessert worden; er führt auf der S.-Seite der Passhöhe ziemlich steil und in Krümmungen zu der eine Stunde entfernten Alp Fontauna (2198 m) hinab, wo er sich mit dem Sertigpassweg kreuzt.
Der weitere Abstieg bis zum Alpendörfchen Sulsanna erfordert noch 2 Stunden, von hier bis Capella 1 Stunde und bis Scanfs etwas über 1½ Stunden. Scaletta = Stiege oder Treppe, also so viel als «Treppenpfad». Die Passhöhe liegt in Hornblendeschiefer und Biotitgneis. Vom Scalettapass wird ein Hospiz schon 1556 erwähnt. Ueber ihn führte der alte Saumweg, der das Engadin mit Davos und dem Prätigau verband und auch tatsächlich die kürzeste Verbindung nach dem Ober Engadin hin bildet.
Selbst Heere sind über ihn gezogen: von hier aus überfielen Baldiron und Graf Sulz 1622 die Landschaft Davos. Besonders lebhaft wurde einst über den Scalettapass der Weinhandel vom Veltlin aus nach Davos und dem Prätigau betrieben. Dies geschah hauptsächlich im Winter, wenn auf tiefem Schnee die Schlitten leicht über die Unebenheiten des Bodens hinwegglitten. Von Sulsanna bis zum Dürrboden drohten dann aber den kühnen Säumern und Rossen fortwährend die Lawinen, und es ereigneten sich zahlreiche und schreckliche Unglücksfälle. Im Sommer ist der Pass dagegen so sicher wie jeder andere. Von Scanfs ist der Fund eines Bronzemessers mit Vollgriff bekannt geworden. Da man auf der Höhe des Flüelapasses eine Lanzenspitze der Bronzezeit fand, ist es möglich, dass auch der hohe Scalettapass schon vom prähistorischen Menschen begangen wurde.