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Schachtelhalm | eLexikon | Botanik - Farne etc

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Schachtelhalms. Equisetum. / 3
Schachtelhalm _2(Schachthalm, Schafthalm, Winterkannenkraut; lat. Equisetum; frz. prèle oder queue de cheval; / 191

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Schachtelhalm

194 Wörter, 1'381 Zeichen

Botanik — Farne etc

Schachtelhalm

(Schachthalm, Schafthalm, Winterkannenkraut; lat. Equisetum; frz. prèle oder queue de cheval; engl. shavegrass). Die beiden bei uns vorkommenden Arten der zu den kryptogamischen Pflanzen gehörigen Gattung Equisetum zeichnen sich aus durch einen starken Gehalt von Kieselsäure in ihren Oberflächenschichten, namentlich der Stengel, und durch die rauhe, höckerige Gestaltung derselben. Vermöge dieser Rauhheit, verbunden mit Härte, eignen sie sich daher gut zum Schleifen und Glätten von Holz und Abscheuern von Metallgefäßen.

Der kleine S. (E. arvense), ein bekanntes, schwer zu tilgendes Unkraut sandiger Äcker, wird nur im Häuslichen als Scheuergras oder Zinnkraut zum Putzen von Metallgeschirren verwendet und bildet keinen Handelsartikel, wie der echte oder große S. (E. hiemale). Diese Art hat ihren Standort auf sandigen Stellen in der Nähe von Wasser und in feuchten Wäldern durch ganz Deutschland, am häufigsten in den Rheingegenden. Die gegliederten Stengel sind rund, 6 bis 8 dm hoch, reihenweise mit harten, scharfen Zähnchen besetzt. Die getrockneten Stengel werden von Tischlern, Drechslern, Holzbildhauern und Lackierern zum Abschleifen von Holz häufig benutzt und sind zu etwa 1 Mk. das Kilo käuflich zu haben. Zuweilen findet man sie auch in Droguenhandlungen unter dem Namen herba equiseti. - Zollfrei.

Equisetinae - Eranos

Bild 5.716: Equisetinae - Eranos
* 2 Seite 5.716.

Equisetum

Rhinow - Rhizom

Bild 13.789: Rhinow - Rhizom
* 10 Rhizom.

L. (Schachtelhalm, Schafthalm), kryptogame Pflanzengattung, die einzige in der gegenwärtigen Flora noch erhaltene aus der Klasse der Equisetaceen [* 3] (s. d.), fast über die ganze Erde verbreitet, zählt 25 Arten, welche alle auf feuchtem Boden, im Schlamm oder im Wasser wachsen. Von diesen kommen auf Europa [* 4] 12 Arten, die mit Ausnahme einer einzigen auch in Amerika [* 5] sich finden, welches 20 Arten besitzt; auf Asien [* 6] kommen 14, auf Afrika [* 7] 3 Arten, das Festland Australien [* 8] hat gar keine. Equisetum arvense L. (Ackerschachtelhalm, Kannen- oder Zinnkraut, Scheuerkraut, Katzenwedel, Duwock), mit zweierlei Stengeln, nämlich einfachen, blaß rötlichgelben, chlorophylllosen, mit trockenhäutigen, lanzettförmig gezahnten, schlaffen Scheiden bekleideten, welche den Fruchtstand tragen und im Frühling erscheinen, und grünen, 15-30 cm hohen, unfruchtbaren Stengeln mit einfachen, vierkantigen, scharfen Ästen, welche im Sommer sich bilden, ist gemein auf feuchten, sandigen und lehmigen Äckern, Ackerrändern und Triften durch ganz Europa, Asien, Nordamerika [* 9] und Nordafrika und ein äußerst lästiges Unkraut, welches stark wuchert und den Boden aussaugt und durch mechanische Mittel durchaus nicht zu vertilgen ist, weil sein im Boden weit verbreitetes Rhizom [* 10] bis 6 m in die Tiefe hinabgeht.

Zur Ausrottung düngt man mit Kochsalz, erzeugt möglichst üppigen Graswuchs und entwässert den Acker. Wegen der in der Epidermis [* 11] vorhandenen Kieselerde eignet sich das Kraut zum Scheuern zinnerner und kupferner Geschirre. Andre einheimische Arten sind das Equisetum palustre L. (Sumpfschachtelhalm), mit einerlei Stengeln, und das bis 1,25 m hohe Equisetum hiemale L. (Winterschachtelhalm). Von. Equisetum giganteum L. (Riesenschachtelhalm), in Westindien [* 12] und Südamerika, [* 13] mit aufrechtem, bis 11,5 m hohem, aber schwachem, zwischen den Bäumen emporklimmendem Halm mit quirlständigen Ästen, werden in seinem Vaterland Wurzelstock und Stengel [* 14] arzneilich benutzt. Noch weit riesenhaftere Formen von Equisetum, wie Equisetum arenaceum Bronn., hat man fossil, besonders im Keuper, gefunden (s. Equisetaceen und die Tafel »Keuperformation«).