Schäferspiel | eLexikon | Litteratur - Poetik - Dramatik
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Schafarik - Schaff
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Schäferspiel | (Hirtendrama), die dramat. Ausführung eines idyllischen Stoffes, dessen handelnde Personen / 144 |
Schäferspiel
144 Wörter, 1'020 Zeichen
Litteratur — Poetik — Dramatik
Schäferspiel
(Hirtendrama), die dramat. Ausführung eines idyllischen Stoffes, dessen handelnde Personen Schäfer sind. Dergleichen Schäferspiele dichteten zuerst die Italiener, und zwar war es nach den unvollkommenen Versuchen früherer Dichter (z. B. Boccaccios in seinem »Admeto«) Tasso, der dem S. in seinem »Aminta« (1572) Kunstgehalt und dramatische Vollendung gab. Ihm folgte mit großer Selbständigkeit Guarini in seinem »Pastor fido« (1590). Später widmete sich Metastasio mit Vorliebe dem S. In Spanien [* 2] wurde das Pastorale zu Ende des 15. Jahrh. von Juan de la Enzina und bald darauf von Lope de Rueda bearbeitet, aber von dem nationalen Drama verdrängt und durch Schäferromanzen ersetzt. In Frankreich war es ebenfalls eine Zeitlang Mode, nahm jedoch die Empfindungsziererei der modernen Gesellschaftswelt in sich auf (vgl. Weinberg, Das französische S. in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, Frankf. 1884). In Deutschland [* 3] sind nur Gellerts »Sylvia« und Goethes »Laune des Verliebten« von Belang.