Schéwtschenko | eLexikon | Litteratur - Russische Literatur
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Schéwtschenko | (Szewczenko), Taras Grigorowitsch, russ. Dichter, geb. 25. Febr. (a. St.) 1814 als Sohn eines / 196 |
Schewtschenko | auch Szewczenko geschrieben, Taras Grigorjewitsch, kleinruss. Dichter, geb. 9. März (25. Febr. / 191 |
Schéwtschenko
387 Wörter, 2'760 Zeichen
Litteratur — Russische Literatur
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Schéwtschenko
(Szewczenko), Taras Grigorowitsch, russ. Dichter, geb. 25. Febr. (a. St.) 1814 als Sohn eines Leibeignen im Dorf Morinzi im Gouvernement Kiew, [* 2] kam 1832 zu einem Zimmermaler in St. Petersburg [* 3] in die Lehre [* 4] und erlangte durch Vermittelung des Dichters Shukowskij und des Malers Brülow 1838 Freilassung und Aufnahme in die Akademie der Künste. Neben der Malerei gab er sich seinen poetischen Neigungen hin und verfaßte seine schwermütigen, von einem tiefen Pessimismus erfüllten Gedichte in der Mundart seiner Heimat, der Ukraine, für deren nationales Leben und historische Erinnerungen er ein tiefes poetisches Gefühl bekundete.
Festung (Allgemeines;
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* 5
Festung.Eins dieser Gedichte: »Kawkas«, worin er das Schicksal eines Freundes besang, der seiner Freisinnigkeit wegen in den Kaukasus verbannt worden war, zog ihm ein gleiches Schicksal zu: er wurde 1847 nach dem Gouvernement Orenburg verwiesen, später in der Festung [* 5] Neu-Petrowsk interniert und erlangte erst 1857, dank den Bemühungen seiner Petersburger Freunde (besonders der Gräfin Tolstoi), seine Freiheit wieder. Nach St. Petersburg zurückgekehrt, begann er körperlich zu leiden und starb daselbst 26. Febr. (a. St.) 1861. S. ist als der kräftigste und nationalste Dichter der Kleinrussen anerkannt. Sein Hauptwerk ist die Sammlung »Kobzaŕ« (zuerst 1840; neue Ausg., Petersb. 1867).
Vgl. Obrist, T. G. Schewtschenko (Czernowitz [* 6] 1870).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Schewtschenko,
auch Szewczenko geschrieben, Taras Grigorjewitsch, kleinruss. Dichter, geb. 9. März (25. Febr.) 1814 im Dorfe Morinzy (Gouvernement Kiew) als Leibeigener, kam 1832 zu einem Petersburger Maler in die Lehre und besuchte dann die Kunstakademie, wo er Schüler Brülows war. Er ging darauf Studien halber nach Kleinrußland, zog sich aber durch seine polit. Dichtungen und seine Teilnahme an der panslawistischen Cyrillo-Methodiusschen Brüderschaft eine Anklage zu, wurde unter die Soldaten gesteckt und nach Orenburg, dann von 1850 an nach der Festung Nowo-Petrowsk geschickt.
Erst 1857 freigegeben, begab er sich nach Petersburg. 1859 besuchte er Kleinrußland zum letztenmal. Er starb 10. März (26. Febr.) 1861 in Petersburg. Seine Leiche wurde nach Kleinrußland gebracht und dort bei der Stadt Kanew (Gouvernement Kiew), am Zusammenfluß des Dnjepr und der Kanewka, begraben. Von seinen Werken ist das berühmteste die erste Sammlung seiner Gedichte, die 1840 u. d. T. «Kobzar» (der Kobzaspieler, Volkssänger) erschien, und darunter wieder besonders «Katerina» und «Die Magd». Ein histor. Epos «Die Hajdamaken» fand weniger Anklang. Seine Gedichte, Novellen und
Erzählungen in (groß-) russ. Sprache [* 7] wurden herausgegeben von der Redaktion des «Kiewer Altertums» (Kiew 1888). -
Vgl. Obrist, T. G. Szewczenko (Czernowitz 1870, mit Übersetzungsproben).