Schlachtsteuer | eLexikon | Volkswirtschaft - Finanzwissenschaft
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Schlachtsteuer | s. Fleischsteuer, auch Mahl- und Schlachtsteuer. / 7 |
Schlachtsteuer
7 Wörter, 65 Zeichen
Volkswirtschaft — Finanzwissenschaft
Schlachtsteuer,
s. Fleischsteuer, auch Mahl- und Schlachtsteuer.
Fleischsteuer - Fleisc
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* 2
Seite 6.367.Titel
Elemente zu Fleischsteuer:1) die Produktionssteuer (Schlachtsteuer)
Fleischsteuer.
Dieselbe trifft mehr als die Getreidesteuer die höhern Klassen, deren Fleischverbrauch ein verhältnismäßig größerer ist als bei den untern Klassen, und würde demnach als Glied [* 3] des Verbrauchssteuersystems ihre Rechtfertigung finden. Der Steuerfuß kann bemessen werden vor dem Schlachten [* 4] nach der Stückzahl mit Abstufungen nach der Gattung und nach Gewichtsklassen (Baden, [* 5] Sachsen) [* 6] oder nach dem Schlachten nach dem Gewicht. Als Erhebungsformen der Fleischsteuer kommen vor:
1) die Produktionssteuer (Schlachtsteuer), welche der Fleischer entrichtet;
2) die Thorabgabe (Thoraccise) beim Einbringen von Vieh oder Fleisch in einen bewohnten Ort;
3) als Handelsbesteuerung auf Verkauf von Vieh (bis 1877 als Staatssteuer in Württemberg). [* 7] Keine dieser Formen gestattet eine vollständige Erfassung des gesamten Fleischkonsums: bei der Thorabgabe bleibt der Verbrauch auf dem platten Land frei, bei den beiden andern Steuerformen der Eigenkonsum aufgestellten Viehs, insbesondere des auch bei der Thorsteuer meist steuerfrei gelaufenen Kleinviehs. Aus diesem Grund eignet sich die Fleischsteuer wenig als Staatssteuer (kommt als solche in Österreich [* 8] mit 9,3 Mill. Mk. Ertrag in 1879, in den Niederlanden und einigen deutschen Ländern vor), mehr dagegen als Gemeindesteuer für größere Orte, welche ihren Fleischbedarf durch Bezug von außen decken. So ist die in Frankreich ein wichtiger Teil des städtischen Oktrois; in Preußen [* 9] wird sie seit 1875 nur noch für Gemeindezwecke erhoben, nachdem sie bis dahin Staatssteuer gewesen.