SCHLATT | eLexikon | _Schweiz_

Schlatt,

Schlattli, Schlætteren, Schletteren, Schlatter.

Ortsnamen der deutschen Schweiz (exkl. Basel), etwa 100mal vorkommend. Bezeichnen im allgemeinen einen Sumpfboden oder Schilfboden und besonders auch feuchte Abhänge, die etwa Erdschlipfen unterworfen sind.

Schlatt

(Kt. Aargau, Bez. Brugg, Gem. Thalheim).

560 m. Gruppe von 6 Häusern am N.-Hang des Romberges, 600 m s. Thalheim und 5 km nö. vom Bahnhof Aarau. 19 reform. Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft.

Schlatt

(Kt. Aargau, Bez. Zurzach, Gem. Leuggern).

442 m. Gruppe von 9 Häusern an der Strasse Mandach-Leuggern;

1,5 km s. Leuggern und 4 km w. der Station Döttingen-Klingnau der Linie Turgi-Waldshut. 59 kathol. Ew. Kirchgemeinde Leuggern.

Ackerbau und Viehzucht.

Schlatt

(Kt. Appenzell I. R., Gem. Schlatt-Haslen).

928 m. Gemeindeabteilung mit dem Weiler Gehrenberg und zahlreichen zerstreut gelegenen Höfen, 3 km nw. Appenzell und mit diesem Flecken durch eine Strasse verbunden.

Zusammen 79 Häuser, 416 kathol. Ew. Kirchgemeinde Appenzell. ^[Berichtigung und Ergänzung: Haslen.

Kapelle.] Viehzucht (besonders Schweine).

Stickerei. Ein Teil der Bewohner arbeitet in den Fabriken von Teufen und Bühler.

Schulkreis. Welliges Bergland.

Schlatt

(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Köniz).

700 m. Gruppe von 9 Häusern, am W.-Hang des Längenberges und 3,6 km nö. der Station Nieder Scherli der Linie Bern-Schwarzenburg. 60 reform. Ew. Kirchgemeinde Köniz.

Landwirtschaft.

Schlatt

(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal, Gem. Zweisimmen).

1013 m. 5 zerstreut gelegene Häuser, über dem rechten Ufer der Simme und am Eingang ins Thal von St. Stephan gegenüber Zweisimmen;

1 km ö. der Station Zweisimmen der Montreux-Oberlandbahn.

Gehören zum Dorf Bettelried. 22 reform. Ew. Kirchgemeinde Zweisimmen.

Viehzucht.

Schlatt

(Kt. Glarus, Gem. Mitlödi).

593 m. Weiler auf einer Terrasse links über der Linth, am Weg Mitlödi-Schwändi und 600 m sw. der Station Mitlödi der Linie Glarus-Linthal. 17 Häuser, 86 reform. Ew. Kirchgemeinde Mitlödi.

Viehzucht. Ein Teil der Bewohner arbeitet in den. Fabriken von Mitlödi.

Schlatt

(Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Menznau).

670 m. Gruppe von 5 Häusern, 2 km ö. der Station Menznau der Linie Langenthal-Wolhusen. 33 kathol. Ew. Kirchgemeinde Geis.

Landwirtschaft.

Schlatt

(Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Reiden).

582 m. Gruppe von 4 Häusern, 4 km nw. der Station Reiden der Linie Luzern-Olten. 35 kathol. Ew. Kirchgemeinde Reiden.

Ackerbau und Viehzucht.

Schlatt

(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Nesslau).

38 am Berghang rechts der Strasse Nesslau-Krummenau und in einer von der Gemeinde Krummenau umschlossenen Exklave von Nesslau zerstreut gelegene Häuser;

8 km ö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 203 zur Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinde Nesslau.

Schulhaus. Viehzucht.

Etwas Stickerei.

Schlatt

(Kt. Thurgau, Bez. Weinfelden, Gem. Hugelshofen).

532 m. Weiler, an der Strasse Hugelshofen-Alterswilen und 5,5 km onö. der Station Märstetten der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.

Postwagen Märstetten-Totnacht. 12 Häuser, 56 reform. Ew. Filiale Hugelshofen der Kirchgemeinde Alterswilen.

Wiesen- und Obstbau. Maschinenstickerei.

Schlatt

(Kt. Zürich, Bez. Meilen, Gem. Hombrechtikon).

458 m. Weiler, 1 km nö. der Station Feldbach der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Meilen-Rapperswil).

Postablage, Telephon. 10 Häuser, 54 reform. Ew. Kirchgemeinde Hombrechtikon.

Wiesenbau.

Schlatt

(Kt. Zürich, Bez. Winterthur). 694 und 663 m. Gem. mit den beiden Dörfern Ober Schlatt und Unter Schlatt, am NW.-Hang des Schauenberges und 3-4 km w. der Station Turbenthal der Tössthalbahn (Winterthur-Wald). Neben den beiden Dörfern gehören zur Gemeinde noch die Weiler Nussberg, Waltenstein und Berg. Zusammen: 104 Häuser, 521 Ew. (wovon 15 Katholiken);

Dorf Ober Schlatt: 27 Häuser, 94 Ew.;

Dorf Unter Schlatt (mit der Pfarrkirche, sowie Postablage und Telephon): 20 Häuser, 122 Ew. Landwirtschaft.

Schlatt - Schlegeli

Eine Seidenweberei. Einzelfund aus römischer Zeit. Alemannensiedelung. 754: Sclatte. 1230-1407 kommen Herren von Schlatt als kiburgische Dienstleute vor. Die Burg stand zu Unter Schlatt bei der Kirche. Nachdem sie mehrere Male den Besitzergewechselt hatte, übergab sie Herzog Albrecht von Oesterreich 1450 an Hans von Gachnang. 1532 gehörte sie dem Pfrundherrn auf dem Heiligenberg bei Winterthur. Später wurde sie zum Pfarrhaus der Gemeinde Schlatt eingerichtet. Der untere Teil des Turmes ist im jetzigen ¶

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Pfarrhaus noch zu erkennen; er ist 8,4 m lang und 7,65 m breit. Zwischen Eidberg und Waltenstein an einem nach N. schauenden Bergabhang befindet sich eine Burgstelle mit Spuren eines Turmes von etwa 9 m Seitenlänge. Sie trägt den Namen Schännis und mag nach einem Vertreter des Kiburger Dienstmannengeschlechtes von Schännis so geheissen worden sein. Schlatt kam mit der Grafschaft Kiburg an die Stadt Zürich und bildete einen Bestandteil des innern Amtes der kiburgischen Landvogtei. Die Kollatur, früher dem Stift Heiligenberg gehörig, kam schon vor der Reformation an den Rat von Zürich.

Schlatt

(Kt. Zug, Gem. Hünenberg).

469 m. Drei Höfe, an der Strasse Cham-Hünenberg-Reussbrücke zerstreut gelegen. 15 kathol. Ew. Kirchgemeinde Cham.

Schlatt

(Hinter) (Kt. Zürich, Bez. Meilen, Gem. Hombrechtikon).

449 m. Gruppe von 5 Häusern, 1 km n. der Station Feldbach der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Meilen-Rapperswil).

29 reform. Ew. Kirchgemeinde Hombrechtikon.

Wiesenbau.

Schlatt

(Im) (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Alterswil).

796 m. Gruppe von 8 Häusern, 500 m nö. Alterswil und 13 km osö. vom Bahnhof Freiburg. 35 kathol. Ew. deutscher Zunge.

Kirchgemeinde Alterswil.

Ackerbau und Viehzucht.

Schlatt

(Mett) (Kt. Thurgau, Bez. Diessenhofen, Gem. Basadingen).

Dorf. S. den Art. Mettschlatt.

Schlatt

(Mittler, Ober und Unter) (Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Marbach), 812-817 m. Drei Gruppen von zusammen 7 Häusern, 1 km n. vom Schärligbad und 2,5 km sw. der Station Wiggen der Linie Bern-Luzern. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde Marbach.

Viehzucht und Milchwirtschaft.

Schlatt

(Ober) (Kt. Thurgau, Bez. Diessenhofen, Gem. Basadingen).

452 m. Dorf;

4,2 km sw. Basadingen und 3,2 km ssö. der Station Schlatt-Paradies der Linie Schaffhausen-Etzwilen-Konstanz. 26 Häuser, 115 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Schlatt und Basadingen.

Wiesen- und Obstbau, Wald.

Schlatt

(Ober) (Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Schlatt).

Dorf. S. den Art. Schlatt.

Schlatt

(Ober und Unter) (Kt. St. Gallen, Bez. Neu Toggenburg, Gem. Hemberg).

930 und 810 m. Zwei Gruppen von zusammen 5 Häusern, an der Strasse von Hemberg über den Heitersberg nach Wattwil und 6,5 km ö. der Station Wattwil der Toggenburgerbahn. 22 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Hemberg.

Wiesenbau und Viehzucht.

Schlatt

(Unter) (Kt. Thurgau, Bez. Diessenhofen, Gem. Basadingen).

419 m. Ortsgemeinde und Dorf, an der Strasse Schaffhausen-Neunforn-Frauenfeld und 3 km sö. der Station Schlatt-Paradies der Linie Schaffhausen-Etzwilen-Konstanz, Postablage, Telephon.

Zusammen mit Paradies und Dickehof: 107 Häuser, 633 Ew., wovon 576 Reformierte und 57 Katholiken;

Dorf: 93 Häuser, 481 Ew. Reform.

Kirchgemeinde Schlatt und kathol. Pfarrei Basadingen.

Wiesen-, Obst- und Gartenbau.

Schlatt stand unter der Gerichtshoheit von Diessenhofen und gehörte 1532-1769 kirchlich zu Basadingen.

Gräber aus der Bronzezeit auf dem Buchberg und Schelmenbühl;

Grab aus der La Tène Zeit beim Dickehof;

römisches Kastell Isselburg auf dem Schelmenbühl;

Einzelfunde aus römischer Zeit in Mettschlatt und bei Paradies. 854: Slate.

Der Flurname Letzäcker deutet auf eine ehemalige Letzi hin.

Schlatt

(Unter) (Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Schlatt).

Dorf. S. den Art. Schlatt.