Schleimzellen | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Hautdrüsen,
diejenigen Drüsen, welche dem Gebiet der äußern Haut [* 3] (s. d.) angehören. In ihrer einfachsten Form wird jede von einer einzelnen Zelle [* 4] gebildet, welche sich von den übrigen Hautzellen durch ihren Inhalt, meist auch durch ihre Form unterscheidet und ihre Absonderung durch eine Öffnung nach außen entleert. So finden sie sich als sogen. Schleimzellen und Becherzellen bei Wirbeltieren und Wirbellosen häufig vor, vereinigen sich auch wohl zu Gruppen mit dicht nebeneinander gelegenen Mündungen.
Ferner treten viele Zellen zu einer einzigen Drüse in der Art zusammen, daß sie in die tiefern Körperschichten hineinwachsen und so einen mehr oder weniger langen Schlauch bilden; dann sind gewöhnlich nur die in der Tiefe gelegenen bei der Absonderung thätig, während die obern lediglich den Ausführungsgang begrenzen. Endlich kann sich die Drüse auch in verschiedener Weise verzweigen (zusammengesetzte schlauch- oder traubenförmige Drüse, s. auch Drüse).
Nach der Beschaffenheit der Abänderung unterscheidet man folgende Arten Hautdrüsen: 1) Schleimdrüsen;
2) Fettdrüsen, welche Fett in irgend einer Form ausscheiden; hierher gehören die Wachsdrüsen der Insekten [* 5] (Bienen, gewisse Cikaden etc.), die Öldrüsen der Vögel [* 6] (Bürzeldrüse), die Talgdrüsen (s. unten) der Wirbeltiere, die Milchdrüsen (s. d.) der Säugetiere;
3) Schweißdrüsen (s. unten);
4) Giftdrüsen (z. B. bei Spinnen, [* 7] Skorpionen);
Häute - Hautflügler
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Seite 8.234.5) Spinndrüsen (bei Spinnen, Schmetterlingsraupen etc.). Als Hautdrüsen im weitern Sinn bezeichnet man diejenigen Drüsen, welche der Haut schlechtweg angehören, also auch die Speicheldrüsen, welche sich auf der Schleimhaut des Mundes, die Labdrüsen, welche in gleicher Weise sich im Magen [* 8] öffnen, die Malpighischen Gefäße (Nieren) der Insekten etc. Auch die Nieren der Wirbeltiere sind höchst wahrscheinlich einmal Hautdrüsen gewesen, stehen aber nicht mehr mit der Haut im Zusammenhang. Was speziell die Hautdrüsen der Wirbeltiere betrifft, ¶
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so sind bei den Fischen und Amphibien die einzelligen Schleimdrüsen sehr verbreitet;
bei Reptilien sind es stets zusammengesetzte Drüsen;
bei den Vögeln ist nur die Bürzeldrüse allgemein vorhanden;
bei den Säugetieren endlich sind außer den Milchdrüsen (s. d.) nur die Talg- und Schweißdrüsen wichtig;
doch finden sich außerdem noch bei den Wiederkäuern die sogen. Klauendrüsen, bei einigen Raubtieren die Stink- und die Zibetdrüsen, ferner die Moschusdrüse etc. vor.
Beim Menschen insbesondere kommen die Schweißdrüsen fast am ganzen Körper vor und werden nur an der Eichel des männlichen Gliedes und an der konkaven Fläche der Ohrmuschel vermißt. Es sind einfache, knäuelförmig aufgewundene Schlauchdrüsen (SD in [* 9] Fig. 1 beim Artikel »Haut«),
Nase - Nasenbluten
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Nase.welche durch die sogen. Schweißporen ausmünden. Besonders stark sind sie in der Achselgrube entwickelt. Man rechnet etwa zwei Millionen für den ganzen Körper; davon kommen auf 1 qcm am Hals gegen 180, in der Hohlhand und der Fußsohle je 370, dagegen am Nacken, Rücken und Gesäß je noch nicht 60. Die Talgdrüsen der Hautdrüsen, welche den Hauttalg oder die Hautschmiere absondern, stehen in enger Beziehung zu den Haaren und fehlen daher auch an den meisten haarlosen Hautstellen (Sohle, Hohlhand etc.), gänzlich oder nahezu (T in [* 9] Fig. 1 im Artikel »Haut«). Sehr groß sind sie in der Nase, [* 10] klein dagegen an den Kopfhaaren (s. Haare). [* 11] Sie sondern keine Flüssigkeit ab, vielmehr lösen sich die Drüsenzellen selbst los und machen noch innerhalb des Drüsensäckchens eine Umwandlung in eine fettige Masse durch, als welche sie von den stets nachdrängenden Massen auf die Oberfläche der Haut befördert werden.