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Schoa | eLexikon | Geographie - Afrika - Ostafrika

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Schoa - Schöffengerich

Bild 14.591: Schoa - Schöffengerichte
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Schoachristliches Königreich im SO. von Abessinien, zwischen 8° 30'-11° nördl. Br. und 38°-40° / 205
Schoa _2ein mit Abessinien verbundenes christl. Königreich, zu dem seit neuester Zeit auch Enarea und / 153

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Schoa

358 Wörter, 2'580 Zeichen

Geographie — Afrika — Ostafrika

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Schoa,

christliches Königreich im SO. von Abessinien, zwischen 8° 30'-11° nördl. Br. und 38°-40° 30' östl. L. v. Gr., ist ein Hochland gleich Abessinien und besitzt im Wariro (3898 m) im Guragegebirge seine höchste Erhebung. Im Süden und O. des Landes fließt der Hawasch, welcher im Aussasee versumpft, im NO. der Blaue Nil (Abai), dem die hauptsächlichsten Bergströme des Landes, darunter der Dschamma, zuströmen. Die geologischen, botanischen und zoologischen Verhältnisse gleichen denen Abessiniens; ebenso sind die Bewohner Abessinier vom Stamm der Amhara oder heidnische und mohammedanische Galla.

Aedemone - Aderfistel

Bild 1.115: Aedemone - Aderfistel
* 2 Aden.

Alle zusammen schätzte Krapf 1840 auf 1 Mill. Verfassung, Sitten und Gebräuche, Lebensweise und Religion stimmen überein mit denen in Abessinien, wozu S. politisch gehört. Gegenwärtig beherrscht S. König Menilek. Die jetzige Hauptstadt ist Littsche, frühere Residenzen waren Angolala, Ankober und Tegulet. Der unbedeutende Handel des sehr produktenreichen Landes bewegt sich nach O. zu auf der durch die Adalwüste nach dem Hafen Tadschurra am Golf von Aden [* 2] führenden Karawanenstraße. In neuerer Zeit haben italienische und französische Reisende, darunter namentlich Antinori, Chiarin, Cecchi, Aubry und Soleillet, das Land erforscht. S. Karte »Ägypten [* 3] etc.«

Vgl.   Harris, Gesandtschaftsreise nach S., 1841-43 (Stuttg. 1845);

Antonelli, Scioa e Scioiani (»Bollet. de la Soc. geogr. italiana«, Rom [* 4] 1882);

Cecchi, Fünf Jahre in Ostafrika (deutsch, Leipz. 1888).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Schoa,

ein mit Abessinien verbundenes christl. Königreich, zu dem seit neuester Zeit auch Enarea und angeblich Kaffa gehören, Hauptfluß ist die Djemma; der Osten entwässert zum Hawâsch. Hauptorte sind Ankober, Angolala, Debra Libanos und Breahan. Seiner Naturbeschaffenheit nach teilt es die Eigentümlichkeiten des übrigen Abessiniens, ist sehr fruchtbar und dichter bevölkert als die durch Bürgerkriege verheerten nördl. Länder. Die Bewohner, gegen 2 Mill., sind Amhara und teils christianisierte, teils mohammed. oder heidn.

Galla. Die Karawanenstraße zum Meer geht durch das Adalland nach Tedschura. König Menilek (der neunte seines Stammes), der seinen Stammbaum von Menelek, dem Sohne Salomos und der Königin von Saba ableitet, während die letzten Oberkönige von Abessinien für Usurpatoren galten, lebte mit dem abessin. Kaiser Johannes im Frieden und zahlte ihm sogar Tribut. Nach dem 1888 erfolgten Tode Johannes' gelang es ihm, den abessin. Thron [* 5] zu besteigen und die andern Unterkönige zur Anerkennung zu zwingen. Weiteres s. Abessinien (Geschichte) und Erythräa.