Schwarzeisenstein | eLexikon
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Schwarzeisenstein | s. Brauneisenerz. / 3 |
Schwarzeisenstein
3 Wörter, 37 Zeichen
Schwarzeisenstein,
s. Brauneisenerz.
Braune Erde von Siena

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Seite 3.355.Brauneisenerz
(Brauneisenstein), Mineral aus der Ordnung der Hydroxyde, tritt nur mikro- und kryptokristallinisch aus, besteht aus Eisenhydroxyd H6Fe4O9 und gibt auf unglasiertem Porzellan einen braungelben Strich im Unterschied von manchen im Äußern ihm sehr ähnlichen Roteisensteinen. Die reinste Varietät, welche oft keine andern Verunreinigungen als 0,5-5 Proz. Kieselsäure enthält, ist dunkelbraun, von feinfaseriger Struktur und tritt gewöhnlich in trauben- oder nierenförmigen und stalaktitischen Gestalten (brauner Glaskopf mit 60 Proz. Eisen) [* 3] als Überzug, derb und eingesprengt auf.
Kalkstein - Kalkulatio
![Bild 60.55: Kalkstein - Kalkulation [unkorrigiert] Bild 60.55: Kalkstein - Kalkulation [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0055.jpeg)
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Kalkspat.Meist kommen die Eisenhydroxyde in dichtem ockerigen oder erdigen Zustand vor, sind dann mehr oder weniger gelbbraun und oft stark verunreinigt. Als metallische Beimengungen finden sich Manganverbindungen, welche den Brauneisenstein oft schwarz färben (Wadeisenstein, Schwarzeisenstein), dann Schwefelmetalle (Schwefelkies, Bleiglanz, Kupferkies etc.), Galmei, Malachit etc., als erdige: Kalkspat, [* 4] Schwerspat, Braunspat, Flußspat, [* 5] Quarz, besonders häufig aber Thon (thoniger Brauneisenstein, Thoneisenstein);
in letzterm Fall tritt das Brauneisenerz bald stalaktitisch, kugelig und schalig (Eisennieren), bald in kleinen Kugeln und Körnern (Bohn- und Linsenerz, oolithischer Brauneisenstein) auf. Zu den thonigen Brauneisensteinen gehören auch die Grauwacken- oder Lagereisensteine, das Raseneisenerz und die Seeerze.
Die Brauneisenerze sind leicht zu verschmelzen und werden daher seit den ältesten Zeiten zur Eisendarstellung benutzt; sie verlieren beim Rösten ihr Wasser und werden dadurch porös, so daß sie sich nun leicht reduzieren lassen. Je nach der An- oder Abwesenheit von Mangan geben sie eine leicht oder streng flüssige Beschickung und infolgedessen ein ausgezeichnetes weißes Rohstahleisen oder graues Roheisen. Thongehalt macht sie zwar strengflüssiger, aber bei zweckmäßiger Gattierung zur Darstellung eines guten Eisens geeignet. Am strengflüssigen und schwierigsten reduzierbar sind die kieseligen Brauneisenerze (Harterze).
Siegel - Siegen
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Siegen.Besonders günstig wirkt neben Thonerde ein Kalkgehalt auf die Schlackenbildung, und manche solcher Erze geben schon ohne weitere Zuschläge eine gute Schlacke (selbstgehende Erze). Brauneisenerze finden sich sehr verbreitet, teils aus eignen Lagerstätten, teils mit andern Eisenerzen und dann gewöhnlich da, wo die letztern am meisten atmosphärischen Einflüssen ausgesetzt sind. Schwefelkies und Spateisenstein können durch letztere in Brauneisenerze übergeführt werden. In bedeutender Menge finden sich Brauneisenerze im rheinischen Übergangsgebirge in der Gegend von Siegen, [* 6] in Nassau, an der Mosel (oolithisch), im Schwarzwald, in Thüringen, in den Pyrenäen, in den baskischen Provinzen, in Steiermark, [* 7] Kärnten, Oberschlesien Böhmen, [* 8] im Fichtelgebirge, in Hannover, [* 9] Württemberg, [* 10] in Luxemburg, [* 11] Belgien, Rußland. Die englischen Brauneisenerze von Alston Moore und Durham kommen mit Blei- und Zinkerzen vor, geben leicht kaltbrüchiges Stabeisen und werden deshalb meist zu Gießereizwecken verwendet.