Schwefelquellen | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Hydrographie
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Schwefelquellen | s. Mineralwässer, S. 652. / 5 |
Schwefelquellen
5 Wörter, 44 Zeichen
Mineralogie und Geologie — Hydrographie
Schwefelquellen,
s. Mineralwässer, S. 652.
Mineralöle - Mineralwä
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Seite 11.651.Titel
Elemente zu Mineralwässer:Gebrauch der Mineralwässer. Diätetisches.
Mineralwässer
(Mineral- oder Heilquellen, Gesundbrunnen), Quellwässer, welche sich von den gewöhnlichen Quellwässern, sei es durch das Vorkommen von besondern Bestandteilen, sei es durch einen hohen Gehalt an Stoffen, welche in andern Quellwässern nur in geringen Spuren vorhanden sind, sei es durch eine höhere Temperatur, auszeichnen. Die Wichtigkeit eines Gehalts des Wassers an Jod und Brom, die Steigerung der Menge des keiner Quelle [* 3] fehlenden Chlornatriums bis zur Hervorbringung einer Solquelle und die Wildbäder, deren Wasser sich eben nur durch die hohe Temperatur auszeichnen, während der Gehalt an gelösten Stoffen ein ganz geringer ist, sind Beispiele für die verschiedenen Eigenschaften, welche ein Quellwasser zum Mineralwasser machen können.
Mineralwässer (Gruppie
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Seite 11.652.Als Hauptbestandteile der Mineralwässer sind aufzuführen: Chloride, Schwefelsäure-, Kohlensäure- und Doppeltkohlensäuresalze sowie Sulfurete von Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium, Strontium, Eisen [* 4] und Mangan. Ammoniak kommt selten vor, Rubidium und Cäsium nur in Spuren, Lithium, Baryum, Aluminium, aber auch Kupfer, [* 5] Blei, [* 6] Zink in geringer Menge. Wichtig ist ein Brom- und Jodgehalt, außerdem kommt sehr regelmäßig Kieselsäure vor, seltener Fluor, Phosphorsäure, Salpetersäure, arsenige Säure, Borsäure, freie Schwefel- und Salzsäure etc. Organische Stoffe finden sich immer nur in geringer Menge, und ihre Natur ist noch sehr wenig erforscht. An Gasen enthalten die Mineralwässer gelöst: Sauerstoff, Stickstoff, Schwefelwasserstoff, Kohlenoxysulfid und gewöhnlich Kohlensäure, diese bisweilen in sehr großer Menge. Nach ihren Bestandteilen kann man die Mineralwässer in folgender Weise gruppieren: A. Alkalische Mineralwässer (Natropegae) enthalten vorzugsweise kohlensaures Natron und Kohlensäure, ¶
Grampiangebirge - Gran
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Gran.mehr
außerdem kohlensauren Kalk, kohlensaure Magnesia, schwefelsaures Natron und Chlornatrium. a) Einfache Säuerlinge mit wenig festen Bestandteilen und nicht unter 400 ccm Kohlensäure in 1 Lit.: Heppinger, Apollinaris- und Landskroner Brunnen [* 8] im Ahrthal, die Säuerlinge des Laacher Sees, die Wernarzer und Sinnberger Quelle bei Brückenau, Liebwerda, Marienquelle in Marienbad, Dorotheenau bei Karlsbad. b) Alkalische Säuerlinge mit bedeutendem Gehalt an kohlensaurem Natron und Kohlensäure und sehr untergeordneten Mengen andrer Bestandteile: Vichy, Neuenahr, Mont Dore, Néris, Chaudes-Aigues, Bilin, Fachingen, Geilnau, Gießhübel, Preblau, Borszek, Elöpatak, Rodna. c) Alkalisch-muriatische Säuerlinge enthalten neben kohlensaurem Natron auch Kochsalz: Ems, [* 9] Luhatschowitz (jod- und bromreich), Selters, Gleichenberg, Weilbach (Lithionquelle), Raisbach bei Bonn, [* 10] Krankenheil. B. Glaubersalzwässer enthalten neben kohlensaurem vorwaltend schwefelsaures Natron: Karlsbad, Bertrich, Marienbad, Tarasp-Schuls, Ofen, Salzbrunn, Rohitsch, Salzquelle in Franzensbad. C. Eisenwässer (Chalybopegae) mit einem Gehalt an Eisensalzen (meist doppeltkohlensaurem Eisenoxydul) von nicht weniger als 0,06 in 1 Lit. a) Reine Eisenquellen sind arm an festen Bestandteilen, reich an Kohlensäure: Schwalbach, Spaa, Altwasser, Brückenau, Reinerz, Liebenstein, Königswerth, Ambrosius- und Karolinenquelle in Marienbad, Hofgeismar, Schandau, Freienwalde, Niederlangenau, Steben. b.) Alkalische und alkalisch-salinische Eisensäuerlinge enthalten außer kohlensaurem Eisenoxydul noch kohlensaures, schwefelsaures Natron und Kohlensäure in hervorragender Menge: Franzensbad, Elster, [* 11] Kudowa, Flinsberg, Bartfeld. c) Erdig-salinische Eisensäuerlinge enthalten neben kohlensaurem Eisenoxydul und schwefelsaurem Natron noch kohlensauren und schwefelsauren Kalk: Pyrmont, Driburg, Rippoldsau, Petersthal, Griesbach, Freiersbach, Antogast, Schuls, Charlottenbrunn, Wildungen, Contrexéville. d) Eisenwässer mit schwefelsaurem Eisenoxydul: Alexisbad, Muskau, Mitterbad und Ratzes in Tirol. [* 12] D. Kochsalzwässer (Halopegae) mit vorherrschendem Gehalt an Kochsalz und andern Chloriden enthalten in untergeordneter Menge schwefelsaure Alkalien und Erdsalze, kohlensaure Erdsalze und kohlensaures Eisenoxydul. a) Einfache Kochsalzwässer mit geringem Kochsalzgehalt: Kissingen, [* 13] Homburg, [* 14] Kronthal, Mergentheim, [* 15] Neuhaus bei Aschaffenburg, [* 16] Kannstatt, [* 17] Aachen, [* 18] Burtscheid, Mehadia, Wiesbaden, [* 19] Baden-Baden, [* 20] Bourbonne les Bains, Mondorf, Soden. b) Solen mit bedeutendem Kochsalzgehalt: Nauheim, Öynhausen, Soden, Ischl, [* 21] Reichenhall, Arnstadt, [* 22] Salzungen, Wittekind, Jaxtfeld, Kösen, Sulza, Juliushall, Frankenhausen, Beringer Brunnen, Hubertusbrunnen, Hall [* 23] in Württemberg, [* 24] Hall bei Innsbruck, [* 25] Salzhausen. c) Jod- und bromhaltige Solen mit bedeutendem Jod- und Bromgehalt: Kreuznach, [* 26] Elmen, Dürkheim, [* 27] Adelheidsquelle, Hall in Oberösterreich, Salzbrunn, Wildegg, Königsdorf-Jastrzemb. E. Bitterwässer (Picropegae) enthalten vorwiegend Bitter- und Glaubersalz: Püllna, Saidschütz, Sedlitz, Gran, [* 28] Ivanda, Budapest [* 29] (Hunyadi), Birmensdorf und Mülligen in der Schweiz, [* 30] Friedrichshall und Alap in Ungarn. [* 31] F. Schwefelwässer (Theiopegae) riechen deutlich nach Schwefelwasserstoff und enthalten lösliche Schwefelmetalle: Stachelberg, Le [* 32] Prese, Heustrich in der Schweiz, Barèges, Eaux-Chaudes, Bagnères de Luchon, Amélie les Baius, Aix, Eaux Bonnes. G. Erdige oder kalkhaltige Mineralwässer enthalten vorwiegend kohlensauren und schwefelsauren Kalk, Chlorcalcium. a) Einfache erdige Mineralwässer: Leuk, Bormio, Lippspringe, Bath, Weißenburg [* 33] in Bern, [* 34] Saxon in Wallis. b) Erdige Mineralwässer mit erheblichem Gehalt an Schwefelwasserstoff: Baden [* 35] bei Wien, [* 36] Baden im Aargau, Schinznach, Trentschin, Teplitz, die Euganeischen Thermen oder Bäder von Abano, Nenndorf, Eilsen, Meinberg, Langenbrücken, Boll, Reutlingen, [* 37] Wipfeld, Hechingen. H. Indifferente Thermen, Wildbäder (Akratothermen), sind arm an festen und gasförmigen Bestandteilen, nur Stickgas entwickelt sich aus den meisten in bedeutender Menge; sie wirken wohl hauptsächlich durch ihre hohe Temperatur: Plombières 19-65°, Topuszko 49-55°, Banis 30-50°, Teplitz 39-49,4,° Wildbad Gastein 35-48°, Warmbrunn 35-40,5,° Römerbad bei Tüffer 37,5,° Wildbad in Württemberg 35-38,4,° Pfäfers und Ragaz 34-35°, Neuhaus 35°, Schlangenbad 27-30,5,° Landeck 17,5-29°, Johannesbad 29°, Tobelbad 25-29°, Liebenzell 22,5-25°.
Die Bestandteile der Mineralwässer entstammen, wie die der Quellen überhaupt, den von den versinkenden atmosphärischen Niederschlägen berührten Gesteinen, wobei sich dadurch, daß das Wasser in den verschlagenen Schlangenwegen, welche seinen unterirdischen Lauf charakterisieren, eine große Menge Gestein auslaugen kann, Konzentrationsprozesse in dem Sinn abspielen können, daß ein in den Gesteinen weitverbreiteter, aber nur in Spuren vorkommender Bestandteil sich im Quellwasser in relativ viel bedeutenderer Menge vorfindet. So entstammen die Solen nicht immer unterirdischen Salzlagern, sondern sie entspringen mitunter auch aus kristallinischen Gesteinen, den in denselben zwar unbedeutenden, aber weitverbreiteten Chlornatriumgehalt sammelnd.
Auch die Erhöhung der Temperatur bei den sogen. Thermen ist nur auf eine Wärmezufuhr aus den vom Wasser bespülten Gesteinen zurückführbar; das Wasser versinkt bis zu denjenigen Tiefen der Erdrinde, bei denen durch die erfahrungsmäßige Wärmezunahme nach dem Erdinnern zu die Temperatur der Quelle herrscht; benutzt dann die Quelle beim Aufsteigen eine Spalte, also einen bequemen, rasch zurücklegbaren Weg, so wird sie ohne wesentlichen Wärmeverlust an der Erdoberfläche ankommen mit dem der tiefsten Stelle ihres unterirdischen Laufes entsprechenden Wärmegrad.
Mineralien und Gestein
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Gesteine.Wechselt die Natur der Gesteine, [* 38] welche vom versinkenden Wasser berührt werden, so kann sich eine Mannigfaltigkeit von chemischen Prozessen abspielen. So kann mit Sauerstoff beladenes Wasser in der Tiefe auf Schwefeleisen, in Kalkstein eingeschlossen, stoßen; dieses liefert bei der Oxydation nicht nur leicht lösliches Eisensulfat, sondern auch Schwefelsäure, die dann auf das Calciumcarbonat einwirken wird und das Wasser mit Kohlensäure anreichert, für welche es aber auch noch andre Abstammung geben kann: unterirdische Ansammlungen gasförmiger Kohlensäure vulkanischen Ursprungs oder Zufuhr aus den obersten Schichten der Erde, deren Vegetationshülle reichlichst Kohlensäure, vom Wasser in die Tiefe entführt, liefern kann. Mit Kohlensäure auf irgend einem Weg versehen, wird das Wasser alle von ihm berieselten kohlensauren Gesteine stark auflösen, als doppeltkohlensaure Salze an die Erdoberfläche transportieren. Spielt sich der oben erwähnte Oxydationsprozeß von Doppelschwefeleisen in dolomitischen Gesteinen ab, so sind die Bedingungen zur Bildung von Bitterwässern gegeben; wirkt die auf diesem Wege ¶
Mineralwässer (künstli
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Seite 11.653.mehr
gebildete Schwefelsäure auf alkalihaltige Silikate ein, so entstehen Glaubersalzquellen. Mit Sulfaten, etwa mit Gips, [* 40] beladene Wässer können beim Durchsinken bituminöser Schichten eine Reduktion der Sulfate erleiden und die neugebildeten Schwefelverbindungen eine Schwefelwasserstoffquelle veranlassen. Charakteristisch sind ferner für gewisse Mineralwässer die Absätze, die sie an ihrer Austrittsstelle liefern, so namentlich der Schwefel für die Schwefelwasserstoffquellen, die kohlensauren Salze als solche oder wie das Eisencarbonat weiter oxydiert (zu Eisenhydroxyd) für die Säuerlinge. In diesen Absätzen finden sich nicht selten die im Quellwasser nur in sehr geringen Spuren auftretenden Körper in wägbarer Menge (so z. B. Arsen in den Eisenabsätzen).
Die Mineralwässer werden zum Teil direkt an der Quelle getrunken (Brunnenkur) oder zum Baden benutzt, vielfach aber auch auf Krüge [* 41] oder Flaschen gefüllt und verschickt. Wird hierbei nicht genügend Rücksicht auf die Beschaffenheit des Wassers genommen, so kann dasselbe in kurzer Zeit sich zersetzen. Als Schutzmittel wirkt stets die freie Kohlensäure, welche die Kohlensäuresalze der alkalischen Erden und des Eisens in Lösung erhält und durch ihren Druck den Zutritt der Luft in die Flaschen hindert. Man hat deshalb mehrfach angefangen, beim Füllen der Flaschen Vorkehrungen zu treffen, durch welche die im Mineralwasser enthaltene freie Kohlensäure am Entweichen gehindert wird.
Jahreszeiten - Jaïk [u
![Bild 59.836: Jahreszeiten - Jaïk [unkorrigiert] Bild 59.836: Jahreszeiten - Jaïk [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/59/59_0836.jpeg)
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Jahreszeiten.Künstliche Mineralwässer.
Der gesteigerte Konsum der Mineralwässer hat dazu geführt, die natürlichen Mineralwässer nachzuahmen, durch künstliche zu ersetzen. Indem man genau die Analyse der und das Verhalten der nachgewiesenen Stoffe berücksichtigt, gelangt man zu Nachbildungen, welche die natürlichen Mineralwässer in vielen Fällen vollständig zu ersetzen im stande sind und stets gleiche Beschaffenheit haben, während die natürlichen Mineralwässer in verschiedenen Jahren oder Jahreszeiten [* 42] erhebliche Schwankungen in ihrer Zusammensetzung zeigen. In neuerer Zeit hat man gleichsam neue Mineralwässer geschaffen, indem man Mischungen herstellte, die sich nicht in der Natur vorfinden u. für manche Fälle oft viel zweckmäßiger zusammengesetzt sind als die natürlichen Mineralwässer, bei denen gewisse Bestandteile unangenehme Nebenwirkungen hervorbringen können.
Die Fabrikation der künstlichen Mineralwässer erfolgt im allgemeinen in der Weise, daß man sehr reines (destilliertes) Wasser mit den der Analyse entsprechenden Ingredienzien versetzt, dann mit Kohlensäure unter einem Druck von mehreren Atmosphären sättigt und das fertige Wasser auf Flaschen füllt. Bei fabrikmäßigem Betrieb benutzt man zur Entwickelung der Kohlensäure Apparate mit Rührwerk, z. B. einen innen verzinnten und mit Blei ausgelegten kupfernen Cylinder A [* 39] (Fig. 1), durch dessen Deckel, mit Stopfbüchsen [* 43] o gedichtet, eine durch die Kurbel [* 44] p drehbare Messingwelle n geht, an der ein vierarmiger, mit Blei beschlagener hölzerner Rührapparat befestigt ist.
In der Mitte des Entwickelungsgefäßes erhebt sich ein Cylinder, welcher das Bleigefäß B zur Aufnahme der Säure enthält. Die Öffnung a im Boden desselben kann durch das Stangenventil b mittels der Kurbel e geöffnet und geschlossen werden. Die kleine Öffnung c dient zur Druckausgleichung, die Verschraubung f zum Einfüllen der Säure, m ist ein Manometer, [* 45] h dient zum Einfüllen des Kohlensäuresalzes, als welches man Magnesit, auch Kreide [* 46] oder Kalkstein benutzt, l zum Ablassen der Lösung nach vollendeter Entwickelung.
Die Kohlensäure entweicht durch das mit Hahn [* 47] z versehene Rohr r, während i ein Sicherheitsventil ist. Die Kohlensäure passiert ein oder mehrere halb mit Wasser gefüllte Waschgefäße und wird auch, wenn nötig, mit Eisenvitriollösung, Sodalösung, neutraler. Eisenchloridlösung, übermangansaurem Kali oder Öl gewaschen, passiert auch wohl ein Gefäß [* 48] mit frisch ausgeglühter Holzkohle. Man sammelt die Kohlensäure in Gasometern von gewöhnlicher Konstruktion und treibt sie durch eine Druckpumpe in ein kupfernes, innen verzinntes Mischgefäß, in welchem ein Rührwerk das Gas mit dem Wasser, welches bereits die dem Mineralwasser eigentüm-
[* 39] ^[Abb.: Fig. 1. Kohlensäure-Entwickelungsapparat.]
[* 39] ^[Abb.: Fig. 2. Apparat zur Darstellung künstlicher Mineralwässer.] ¶
Fortsetzung Mineralwässer:
→ Seite 11.654 || lichen Salze enthält, innig mischt, um die Lösung zu befördern.