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Sense | eLexikon | Geographie - Schweiz - Flüsse

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Sennenkehrenstock - Se

Bild 45.508: Sennenkehrenstock - Sense
Seite 45.508.
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Sense# Werkzeug zum Mähen von Getreide, Gras und andern Futtergewächsen. Der schneidende Teil derselben / 244
Sense _2# Zufluß der Saane in der Schweiz, 33 km lang, mit zwei Quellbächen: Kalte S., die am Ganterist / 46
SENSE# französisch Singine (Kt. Bern und Freiburg). Die Sense bildet den bedeutendsten Nebenfluss / 1068
SENSE _2# oder SENSEBEZIRK, französisch Singine. Bezirk des Kantons Freiburg mit Tafers (Tavel) als Hauptort. / 1059
SENSE _3# (KALTE und WARME) (Kt. Bern und Freiburg). Quellbäche der Sense. S. diesen Art. / 14

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Sense

3 Seiten, 2'433 Wörter, 16'951 Zeichen

Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Flüsse

Sense,

französisch Singine (Kt. Bern und Freiburg). Die Sense bildet den bedeutendsten Nebenfluss der Saane, in die sie bei Laupen von rechts mündet. Sie entsteht aus verschiedenen Quellarmen, von denen die Kalte Sense oder Gantrischsense und die Warme Sense oder Schwarzseesense die bedeutendsten sind. Die Gantrischsense entspringt auf Boden des Kantons Bern im Gantrischkummli, einem nahezu kreisrunden Bergkessel, der im O. vom Gantrisch (2177 m), im S. vom Morgetengrat (1962 m) und im W. vom Kummlispitz (2166 m) umrahmt wird.

Hier vereinigen sich bei der Kummlihütte drei kleine Bäche, deren oberste Quelle in 1825 m liegt, worauf der Wasserlauf zunächst längs dem Weg Rüeggisberg-Morgeten auf eine Länge von 1 km nach N. zieht, dann gegen NW. umbiegt und eine zweite Mulde erreicht, in der er das am Fuss des Birrehubel (1852 m) und des Gantrischberges liegende reizende Gantrischseeli (1580 m) bildet, das 200 m lang und 100 m breit ist. Nach dem Austritt aus dem See wendet sich die Gantrischsense bis zur Ritzhütte nach N. und dann, durch den Bergstock des Selibühl aus ihrer bisherigen Richtung verdrängt, nach W. bis zur Vereinigung mit dem vom Selibühl herabkommenden Sollerbach unterhalb Schwefelberg Bad.



Sense

Bild 45.509: Sense
* 3 Seite 45.509.

Hierauf biegt der Bach nach SW. um, indem er zugleich am Fusse von oft schroff abbrechenden Felsen durch immer tiefer eingeschnittene Waldschluchten eilt. Unterhalb Unter Zehntenvorsatz (1142 m) erhält er von links die Hengstsense, die aus dem kleinen Seebergsee (1483 m) und vom Grenchenberg (1623 m) am N.-Hang der Mähre (2093 m) und der Scheibe (2152 m) herabkommt. Von ihrer Vereinigung mit der Hengstsense an erhält die Gantrischsense den Namen der Kalten Sense. Diese nimmt auf: von rechts den aus dem Zusammenfluss des Gigebaches und Dürrentannenbaches sich bildenden Rotenbach, den Burgbach, den Halbsackbach und den Warmeseitenbach, von links den Ebenbach, Marchbach und, als grössten Nebenarm, die von der Geissalp am N.-Hang der Kaiseregg und der Schwarzfluh (1643 m) herkommende Muscherensense, die gegenüber den bernischen Hütten von Sangerenboden in 970 m mündet. Von dieser Stelle an bildet die Sense bis nahe ihrer eigenen Mündung unterhalb Laupen die Kantonsgrenze zwischen Bern und Freiburg, mit einziger Ausnahme der kurzen Strecke bei Albligen (s. Ueberstorf), wo der Kanton Bern auch auf die linke Flussseite übergreift.

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Grosse Waldungen und zahlreiche Alpweiden durchfliessend vereinigt sich die Kalte Sense (Singine Froide) unterhalb der Hütte von Gantersli (870 m) von rechts mit der Warmen Sense (Singine Chaude). Diese entspringt dem Schwarzsee (1056 m), dem zahlreiche vom Schweinsberg, Mont Bremingard, der Spitzfluh, Neuschelsfluh und Kaiseregg herabkommende kleine Wasseradern zufliessen. Solche sind u. a. der Riggisalpbach (Quellen in 1950 m), Neuschelsbach (1580 m), Thossrainbach (1530 m), Lagerlibach (1598 m), von denen der letztgenannte auf eine Lauflänge von 1,5 km ein mittleres Gefälle von 36% aufweist und deshalb als wilder Geselle zu Thal stürzt.

Nach dem Austritt aus dem Schwarzsee bei der Gipsera (1056 m) fliesst die Warme Sense bis zu ihrer Vereinigung mit der Kalten Sense beständig gegen NO., indem sie auf dieser Strecke dem O.-Fuss des Schweinsberges und dem W.-Fuss des Aettenberges, die beide auf Boden der Gemeinde Plaffeien stehen, folgt und von rechts den Hohbergbach, Zuckerlibach und Aettenbergbach, von links den Rotenbach, Schweinsbergbach und Steinbach aufnimmt. Die Strasse Freiburg-Schwarzsee begleitet den gesamten Lauf der Warmen Sense, die sie viermal überschreitet.

Der Bach treibt die Sägen von Gipsera. Zollhaus und In der Säge. Von der Stelle der Vereinigung der Warmen und der Kalten Sense an (870 m) heisst der Flusslauf einfach Sense, welcher Name auch auf einen der Freiburger Bezirke übergegangen ist. Sie erhält: von links aus dem Kanton Freiburg den Tiefenbach bei Rufenen, den Tütschbach unterhalb Zumholz, den Sodbach gegenüber Heitenried, den Winkelbach bei Albligen, den Blattishausbach bei Riederen, den Tafersbach in Flamatt, sowie den Ammerswilbach und Rebackerbach;

von rechts den Martisbach, Hohensteinbach, Laubbach, Hätelibach, Niederebach, das Schwarzwasser und den Scherlibach. In die Molasse hat sich die Sense ein sehr breites und tiefes Bett eingeschnitten, das fast überall von steilen und oft senkrechten Wänden begleitet wird. Im Flussbett liegt eine Menge von Kies mit zahlreichen mächtigen Felsblöcken, durch welche sich der Wasserlauf gewöhnlich in mehreren Armen hindurchwindet.

Zur Zeit der Schneeschmelze und nach starken Regengüssen füllt dagegen das stürmisch herabbrausende Wasser die ganze Breite des Bettes aus. Auf der Berner Seite sind die den Fluss begleitenden Steilwände meist mit grösseren oder kleineren Waldungen gekrönt. Bis Riederen gegenüber Thörishaus hält sich der Flusslauf im grossen und ganzen in der N.-Richtung: dann biegt er schroff gegen W. ab, um in weniger tief eingeschnittenem Bett gegen Laupen sich zu wenden und unterhalb dieses Städtchens in 485 m sich mit der Saane zu vereinigen. Es erscheint wahrscheinlich, dass die Sense einst in einen grossen Fluss mündete, der durch das jetzige Trockenthal Bümpliz-Thörishaus herkam und das nun dem Tafersbach (Taferna) dienende Mühlethal auswusch, bis er durch den vorrückenden diluvialen Aaregletscher aus dieser Richtung abgedrängt worden ist.

Vielleicht floss aber auch die Sense selbst früher über Flamatt und Thörishaus direkt der Aare bei Bern zu. Solange die Sense nicht durch eine allgemeine und durchgreifende Korrektion in feste Bahnen gelenkt ist, kann sie ihres tief eingeschnittenen Bettes, der grossen Veränderlichkeit in der Wasserführung und der bei Niederwasser beständig wechselnden Richtung ihrer Arme wegen von der Industrie kaum ausgenutzt werden. Teilkorrektionen hat man im Oberlauf vom Schwarzsee an auf eine Strecke von etwa 7 km und im Unterlauf bei Flamatt, Neuenegg und unterhalb Bösingen vorgenommen.

Die Sense im engern Sinne ist von Gantersli bis zur Mündung 33,5 km lang, auf welcher Strecke sie ein mittleres Gefälle von 1,15% aufweist. Flusslänge mit Einrechnung der Kalten Sense 43 km und mittleres Gefälle 4,5%, mit Einrechnung der Warmen Sense 39 km bezw. 2,2%. Bei Laupen umfasst das gesamte Einzugsgebiet 428 km2. Im korrigierten Abschnitt von Neuenegg bis zur Mündung hat das Flussbett eine Breite von 25 m. Minimale Wasserführung 1,86 m3 und maximale Wasserführung etwa 450 m3 per Sekunde.

Die Warme Sense ist 5,5 km, die Kalte Sense 9,5 und die Hengstsense 4 km lang. Die hauptsächlichsten Brücken sind, vom Schwarzsee an gerechnet: die Landbrücke (offene Holzbrücke), Geissalpbrücke (Stein), Steinbachbrücke (offene Holzbrücke), Lägerlibrücke (Stein), Guggersbachbrücke (gedeckte Holzbrücke), Sodbachbrücke (1663 erstellt und 1867 umgebaut), die steinerne Brücke von Thörishaus (1854-1856 erbaut), Brücke von Neuenegg (1469 erstellte Holzbrücke, 1543-1546 und wiederum 1596-1598 in Stein umgebaut). Von den in der Nähe der Burgen Schönfels und Grasburg einst bestehenden Brücken ist keine Spur mehr vorhanden. Bei Thörishaus werden die Kiesmassen im Bett der Sense ausgebeutet, um als ausgezeichnetes Material für die Beschotterung von Strassen Verwendung zu finden. 1076: Sensuna; 1268: Sensun.

Sense

oder Sensebezirk, französisch Singine. Bezirk des Kantons Freiburg mit Tafers (Tavel) als Hauptort. Er liegt im O. des Kantons und zerfällt in die zwei landschaftlichen Abschnitte Ober Sense (Haute Singine) s. Tafers und Nieder Sense (Basse Singine) n. Tafers. Im N. und O. trennt die Sense von Laupen bis Sangersboden den Bezirk vom Kanton Bern, während die Grenze von da bis zur Birchera von der Muscherensense gebildet wird und weiterhin gegen O. bis zum Ladengrat reicht, dann um die Gipfel der Vanils herum zieht, nach S. zum Schafarnisch abbiegt und dem Kamm des Schafarnisch, Widdergalm, der Schwarzfluh und des Rotenkasten bis zum Schafberg folgt. Im S. grenzt der Bezirk vom Schafberg bis zum Käsenberg (Cousimbert) an den Bezirk Greierz, im W. vom Käsenberg bis Villars les Joncs an den Bezirk Saane und von da bis Laupen an die Saane, die ihn vom freiburgischen Seebezirk scheidet. Der Norden des Bezirkes gehört zum Mittelland, der S. zu den Voralpen. Jener bildet ein welliges, fruchtbares und gut angebautes Hügelland, während dieser schöne Wiesen, grosse Alpweiden und prachtvolle Waldungen aufzeigt. Die wichtigsten Höhen sind: Schafarnisch (2112 m), Widdergalm (2176 m), Schwarzfluh (2160 m), Kaiseregg (2186 m), Schweinsberg (1742 m) und Muscheneck, die nördl. Fortsetzung des Käsenberges oder Cousimbert (1590 m).

Die Gesamtfläche von 25837,99 ha verteilt sich wie folgt:

ha %
Häu­ser, Plätze, Gär­ten etc. 149.38 0.6
Wie­sen und Aecker 15.190.30 58.9
Wal­dun­gen 4083.50 15.9
Alpweiden 5796.41 22.4
Un­produkti­ver Boden 618.40 2.2
Total 25.837.99 100.

Das im N. sehr gut gedeihende Getreide macht gegen S. immer mehr Wiesen und Alpweiden Platz. Zahlreich und gut unterhalten sind auch die Obstbäume (besonders Kernobst). Fruchtbarer und gut ausgenutzter Boden, mildes und gesundes Klima. Der Sensebezirk ist unter allen Bezirken des Kantons derjenige, in dem die Landwirtschaft die meisten Fortschritte macht. Die Höhenlage der Ortschaften schwankt zwischen 562 m (Bösingen) und 880 m (Oberschrot und Rechthalten) und beträgt im Durchschnitt 721 m, welcher Zahl sich namentlich St. Ursen (704 m) stark nähert.

Durch Sense und Saane gehört der Bezirk dem Einzugsgebiet der Aare an. Nebenadern der Sense sind hier die Muscherensense, die Warme Sense, der Tütschbach und der Tafersbach (Taferna); der Saane fliessen zu der Aergerenbach (Gérine), Galternbach (Gotteron) und Düdingenbach. Neben diesen grössern Wasserläufen finden sich im Voralpenabschnitt noch zahlreiche Wildbäche, die die oberste Sense bilden helfen. Gesamtbevölkerung des Bezirkes 18768 Ew. 3442 Haushaltungen in 2775 Häusern. 15408 Katholiken und 3358 Reformierte; 18070 Ew. deutscher, 667 französischer, 28 italienischer und 3 anderer Zunge.



Sense - Sensebrücke

Bild 45.510: Sense - Sensebrücke
* 4 Seite 45.510.

Dichtigkeit der Bevölkerung auf 1 km2: 69 Ew. Der Bezirk umfasst 19 Gemeinden: Alterswil, Bösingen, Brünisried, Düdingen (Guin), Giffers (Chevrilles), Heitenried, Neuhaus, Oberschrot, Plaffeien (Planfayon), Plasselb, Rechthalten (Dirlaret), St. Antoni (Saint Antoine), St. Ursen (Saint Ours), St. Silvester (Saint Sylvestre), Tafers (Tavel), Tentlingen (Tinterin), Ueberstorf, Wünnewil und Zumholz. Diese bilden zusammen den 2. kantonalen Gerichtsbezirk (Tafers), drei Friedensgerichtskreise (Rechthalten, Tafers und Schmitten), den 3. kantonalen Schulbezirk mit sämtlichen deutsch-katholischen Schulen (24 Schulkreise mit 73 Schulen). 15 deutsch-katholische Pfarreien, die dem deutschen Dekanat des Bistums Lausanne und Genf angehören. Eine reformierte Pfarrei in St. Antoni.

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vergrössern: Sensebezirk des Kantons Freiburg. ^[Karte: 4° 55’ O; 46° 45’ N; 1:200000]. [Karten in der Umgebung].
Sensebezirk des Kantons Freiburg.

Die Siedelungen sind stark zerstreut, so dass kein überwiegend bedeutender Mittelpunkt vorhanden ist. Bezirksschulen in Düdingen, Alterswil und Plaffeien. Knabeninstitut La Gauglera, Mädcheninstitut in Ueberstorf, Fortbildungsschulen für beide Geschlechter und je ein Waisenhaus in St. Wolfgang und Tafers. Hauptbeschäftigungen der Bewohner des Bezirkes sind Viehzucht, Käserei und Wiesenbau, neben welchen aber auch die übrigen Zweige der Landwirtschaft, namentlich der Obstbau, Bedeutung haben. 70% aller Bewohner sind in Landwirtschaft und Viehzucht tätig. Herstellung eines vorzüglichen und in gutem Rufe stehenden Mostes, der in gewissen Abschnitten des Bezirkes den Wein ersetzt. Die Milch wird zum einen Teil zu Käse verarbeitet und zum andern Teil in die Fabriken kondensierter Milch in Düdingen, Payerne und Neuenegg abgeliefert. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:

1886 1896 1901
Rindvieh 15.169 17.023 17.838
Pferde 1572 1547 1727
Schweine 5896 9743 9232
Zie­gen 3739 4424 3909
Schafe 3251 2842 1641
Bie­nenstöcke 1396 1837 1605

Es entfallen somit auf 1000 Ew.: 950 Stück Rindvieh, 92 Pferde, 492 Schweine, 208 Ziegen und 87 Schafe;

auf je 1 km2 Fläche kommen 85 Stück Rindvieh, 9 Pferde, 44 Schweine, 19 Ziegen und 8 Schafe.

Der Bezirk weist nur wenig industrielle Tätigkeit auf: eine Backsteinfabrik in Düdingen, grosse Mühlen in Flamatt, Sägen an verschiedenen Orten, eine Fabrik kondensierter Milch in Düdingen. Im Voralpenabschnitt beschäftigen sich die Bewohner auch mit Strohflechterei, welche Industrie im Sensebezirk um die Mitte des 18. Jahrhunderts eingeführt worden ist. Eine Frau Anna Raemy aus Plaffeien begann zunächst mit der Herstellung von Strohkörben und verlegte sich dann auf Strohhüte, die nach Art der «Yokos» aus einem einzigen Stück bestanden, während das eigentliche Flechten des Strohes erst später in Aufschwung kam.

Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab die Strohflechterei zahlreichen Familien einen bescheidenen Verdienst. 1805 traf der Kleine Rat von Freiburg die erforderlichen Massregeln, um durch regelmässiges Messen der Strohbündel jeder Uebervorteilung der Arbeiter vorzubeugen. Handel mit geflochtenen Strohwaren soll als erster Joseph Perroulaz aus Plaffeien getrieben haben, während das Spalteisen zum Spalten der Strohhalme von Johann Jelk aus Plaffeien erfunden wurde.

Die Strohflechterei verbreitete sich rasch auch in den Bezirken Greierz, Saane und Veveyse und stand um 1860 auf der Höhe ihrer Blüte. Sie beschäftigte damals tausende von Frauen und Kindern und ergab laut Statistik ein jährliches Einkommen von 800.000 Fr. im Bezirk Greierz, 600.000 Fr. im Sensebezirk, 400.000 Fr. in den Bezirken Glâne und Veveyse und 200.000 Fr. im Saanebezirk, d. h. von 2 Mill. Fr. für den ganzen Kanton. Infolge der enormen Konkurrenz und vielleicht auch, weil sie den Anforderungen der Mode nicht genügend nachgekommen ist, geht diese Industrie heute zurück.

Torf wird in Garmiswil und Schmitten ausgebeutet. An verschiedenen Orten stehen Brüche auf Molassesandsteine in Betrieb. Viele Beziehungen und Verbindungen hat der Sensebezirk mit dem Kanton Bern, namentlich den Amtsbezirken Laupen und Schwarzenburg. 1900 lebten im Sensebezirk 3000 Berner, von denen die grosse Mehrzahl als Pächter niedergelassen sind. Den Bezirk durchziehen ein Netz von schönen Strassen, sowie die Eisenbahnlinien Bern-Freiburg-Lausanne und Flamatt-Laupen-Gümmenen (Sensethalbahn).

Man darf diesen Bezirk vielleicht als diejenige Landschaft des Kantons Freiburg ansprechen, wo sich die alten Ueberlieferungen und Sitten, sowie der Familiensinn am längsten und reinsten erhalten. Die reiche und anmutige alte Frauentracht sieht man noch in Düdingen und Tafers, wo sie bei Anlass der Marienfeste von einer Bruderschaft getragen wird. Der ganze Bezirk war, mit Ausnahme des 1466 erworbenen Plaffeien, früher unter die 24 Landpfarreien der Republik Freiburg aufgeteilt.