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Simme | eLexikon | Geographie - Schweiz - Flüsse

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Simel - Simmelisattel

Bild 45.563: Simel - Simmelisattel
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SimmeNebenfluß der Kander in der Schweiz, 51 km lang, entspringt als Große S. in den Bergwildnissen, / 123
SIMME# (Kt. Bern, Amtsbez. Ober und Nieder Simmenthal). 2600-590 m. Die Simme, früher auch Landwasser / 728
SIMME _2# (KLEINE) (Kt. Bern, Amtsbez. Saanen und Ober Simmenthal). 1700-930 m. Linksseitiger Zufluss / 85

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Simme

936 Wörter, 6'546 Zeichen

Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Flüsse

Simme

(Kt. Bern, Amtsbez. Ober und Nieder Simmenthal). 2600-590 m. Die Simme, früher auch Landwasser genannt, ist einer der bedeutendsten Wasserläufe des Berner Oberlands. Sie entspringt im Hintergrund des Thales von Lenk am N.-Hang des Wildstrubel. Die hauptsächlichsten Quellarme, die sich in dem Felsenzirkus des Räzliberges vereinigen, sind die dem Räzligletscher entfliessenden Wasseradern, der am Weisshorn entspringende Trubbach und die unmittelbar aus dem Felsen tretenden und sich zu einem prächtigen, etwa 30 m hohen und breiten Kaskadensystem verbindenden «Sieben Brunnen».

Auf der kaum 3 km langen Strecke vom Räzliberg bis zu ihrem Eintritt in den ebenen Grund von Oberried bildet die Simme drei bedeutende Fälle, von denen die beiden untern, eine bei 300 m hoch herabrauschende Stromschnelle, besonders beachtenswert sind. Durch den Ammertenbach verstärkt und trotz des bisherigen kurzen Laufes verhältnismässig sehr wasserreich fliesst die Simme bis zum Dorf Lenk fast horizontal durch die stellenweise versumpfte Thalsole. 1,8 km hinter Lenk erhält sie den vom Rawil kommenden Iffigenbach und 500 m unterhalb der Lenk, ebenfalls von links, den vom Trüttlisberg her durch weiche Schiefer fliessenden Wallbach.

Unter ihren linksseitigen Zuflüssen bis Zweisimmen seien der Dürrenwaldbach, der Reulissenbach und der Kesselbach genannt, während von rechts her bei Matten der aus dem Fermelthal durch eine enge Schlucht hinaustretende Fermelbach ungeheure Geschiebemassen ablagert und durch seinen mehrere Kilometer breiten, fächerförmigen Schuttkegel den Hauptfluss an die gegenüberliegende Bergwand drängt. Bei Zweisimmen nimmt die Simme von links die Kleine Simme auf, welche auf den die unmerkliche Wasserscheide gegen das Saanegebiet bildenden, weitläufigen Saanenmöösern und deren beidseitigen Gehängen entsteht. In der Ebene von Zweisimmen bildete die Simme früher einen See, dessen Vorhandensein noch 1426 urkundlich bestätigt wird.

Von der hier geplanten Korrektion, die auf mehr als eine Million Franken veranschlagt ist, wurde bis jetzt ein 15 m breites und 1000 m langes Kanalstück bei Anlass des Eisenbahnbaus ausgeführt. 4 km n. Zweisimmen tritt die Simme in die schluchtartige Thalstufe der Garstatt, wo sie am Fuss der ehemaligen Burg Laubegg einen 10 m hohen schönen Fall bildet. Nach Ueberwindung dieser Enge durchströmt sie den ebenen und teilweise sumpfigen Boden von Boltigen, fortwährend verstärkt durch Zuflüsse, von welchen namentlich die linksseitigen, d. h. die Wasserläufe des Hundsrückens und das der Klus bei Boltigen entströmende Wasser zu nennen sind.

Die bis hierher in wesentlich n. Richtung fliessende Simme biegt nun in grossem Bogen, durch die Enge von Simmenegg und Pfaffenried sich Bahn brechend, nach O. um und durchfliesst in tiefe Flussterrassen eingebettet das Gelände von Oberwil und Därstetten, um vor Erlenbach wieder in weiteres Gelände und in ein breiteres Bett zu treten. Viele Zuflüsse von der N.-Abdachung des Niederhorns und Thurnens, wie von dem S.-Hang der Stockhornkette vergrössern den Thalstrom fortwährend.

Von den erstern sind zu nennen der Goldbach, Ammertenbach, Oeigraben und Klosterbach, von den letztern der Wüstenbach und der wasserreiche Bunschibach, der bei Weissenburg aus tiefer Schlucht tritt. Bei Erlenbach nimmt die Simme den Wildenbach auf, den unterirdischen Abfluss des Hinterstockensees, und bei Oei von rechts ihren bedeutendsten Zufluss, den Kirelbach, der aus den vielen Wasserläufen des vielverzweigten und weitläufigen Diemtigthals sich bildet.

Auch der unmittelbar vor der Thalenge der Porte ebenfalls von S. her mündende und die Wasseradern der vorderen Niesenkette vereinigende Wildbach, der früher zwischen Burgfluh und Niesen durchfloss, würde einen bedeutenden Zufluss bilden, wenn er nicht sein Wasser in dem sog. Bruchgerengraben durch lockere Gipsschichten zum guten Teile in die Tiefe verlieren würde, bevor er zu Thal gelangt. Durch die Schlucht zwischen der steil abstürzenden Simmenfluh und der orographisch zur Stockhornkette gehörenden Burgfluh tritt nun die Simme in die Ebene von Wimmis ein, um sich bei Reutigen in 590 m Höhe mit der Kander zu vereinigen (3,3 km oberhalb der Mündung der letztern in den Thunersee).

Vor der Kanderkorrektion lag das Bett der Simme bei ihrer Mündung in die Kander um 30 m höher als heute. Der Lauf der Simme weist eine Länge von etwa 60 km auf. Ihr Einzugsgebiet mag rund 620 km2 betragen. Da die Gebirge ihres Gebietes zum Teil aus weichem und leicht verwitterbarem Flysch bestehen, ist ihr Bett sehr geschiebereich. Was die industrielle Verwertung der Simme anbelangt, seien ausser zahlreichen Sägewerken die grossen Baugeschäfte von Erlenbach, Zweisimmen und St. Stephan, sowie die Zündholzfabrik am Eingang der Porte bei Wimmis genannt. Dazu ist in neuester Zeit das oberhalb der Brücke von Wimmis angelegte Stauwerk getreten, durch welches ein grosser Teil des Wassers der Simme nach dem Kanderwerk bei Spiez abgeleitet wird.

Simme

(Kleine) (Kt. Bern, Amtsbez. Saanen und Ober Simmenthal).

1700-930 m. Linksseitiger Zufluss der Simme.

Entspringt auf der breiten Hochfläche der Saanenmööser, die die wenig scharfe Wasserscheide zwischen dem obern Simmenthal und dem Gebiet der Saane bildet.

Nebenadern sind: von N. her der Simnengraben, Marchgraben und Schlündibach, die alle vom Hundsrücken herabkommen;

von S. her der Kaltenbrunnenbach, ein böses Wildwasser, das gegenüber Vorder Reichenstein von rechts mündet.

Nach 9 km langem Lauf in nö. Richtung vereinigt sich die Kleine Simme bei Zweisimmen mit der Simme.