Skalden | eLexikon | Litteratur - Nordische Literaturen - Island
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Skalden
(v. altnord. skáld, »Dichter«),
im Norden [* 2] Bezeichnung derjenigen Kunstdichter, welche in hergebrachten Formen Gedichte, namentlich Lobgedichte, verfaßten (s. Nordische Sprache und Litteratur). Für den ältesten der S. gilt der übrigens ganz mythische Starkadh der Alte;
als die bedeutendsten sind namhaft zu machen: Thjódolf, der Verfasser des »Ynglinga-tal«, und Thorbjörn, der Sänger der »Haralds-mál«, welche beide gegen Ende des 9. Jahrh. am Hof [* 3] Haralds des Haarschönen lebten;
ferner aus dem 10. Jahrh. der Norweger Eyvind, der die berühmten »Hákonar-mál« dichtete, und der Isländer Egil, von dem die »Egils-Saga« handelt;
daneben Hallfredh, Gunnlaug, Glum, Eyjolf u. a. Als letzter Skalde wird Sturla (gest. 1284) genannt.
Vgl. außer Egilssons »Lexicon poeticum« besonders Gröndals »Clavis poetica« (Kopenh. 1864),
ein alphabetisches Verzeichnis der skaldischen Benennungen, nach den lateinischen Wörtern geordnet.
Als gute Einführung in die Skaldendichtung kann dienen Möbius' Ausgabe der »Islendinga-drápa« des Hauk Valdisarson (Kiel [* 4] 1874) sowie seine Ausgabe des »Málshátta-kvaedhi« im Ergänzungsband der »Zeitschrift für deutsche Philologie«. Eine Chrestomathie skaldischer Gedichte sind Wiséns »Carmina norrœna« (Lund 1886).
Über Leben und Dichtungen der ältern S. findet man ausführliche Auskunft im 3. Bande der arnamagnäischen Ausgabe der jüngern Edda (Kopenh. 1880-87),
eine kurze Übersicht über die gesamte erhaltene Skaldenpoesie in Möbius' »Háttatal«, Tl. 2 (Halle [* 5] 1881).
Vgl. auch Gudm. Thorlaksson, Udsigt vor de norsk-islandske Skjalde fra 9de til 14de Århundrede (Kopenh. 1882).