Sokratische Methode | eLexikon
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Sokratische Methode | s. Katechetik und Frage. / 6 |
Sokratische Methode
6 Wörter, 46 Zeichen
Sokratische
Methode, s. Katechetik und Frage.
Katechese - Katechismu
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Seite 9.609.Katechetik
(griech.), Lehre [* 3] von der Kunst des mündlichen Unterrichts, neuerdings insbesondere vom religiösen Unterricht in fragender Form (erotematischer oder dialogischer Unterricht) gebraucht. Aus dem kirchlichen Altertum besitzen wir von hierher gehöriger Litteratur eigentlich nur die katechetischen und mystagogischen Lehrvorträge des Cyrillus von Jerusalem [* 4] (s. d.) und Augustins Schrift »De catechizandis rudibus«, welche übrigens durchaus nur erwachsene Katechumenen im Auge [* 5] haben.
Religiöser Jugendunterricht dagegen stellte sich keineswegs etwa sofort mit Einführung der Kindertaufe ein, vielmehr begegnen wir erst in den spätern Zeiten des Mittelalters Anweisungen zur geschickten Handhabung der Kinderbeichte, wie überhaupt die Pädagogie des Beichtstuhls den mangelnden religiösen Jugendunterricht ersetzen mußte. Diesen ließen sich fast nur Sekten, wie Waldenser und Hussiten, oder die Brüderschaft des gemeinsamen Lebens angelegen sein.
Gottfried von Viterbo
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Göttingen.Das Zeitalter der Reformation war zwar reich an Katechismen, aber die Versuche, eine zusammenhängende und methodisch begründete Katechetik zu geben, gehören der sogen. pietistischen Schule an, in welcher es auch Sitte wurde, neben dem Katechismus Bibeltexte katechetisch zu behandeln. Seit Mosheim wurde die Katechetik fleißig bearbeitet und zwar zunächst im Sinn der sogen. religiösen Aufklärung. Man glaubte in den Unterredungen des Sokrates mit seinen jungen Freunden ein klassisches Vorbild der wahren katechetischen Methode zu besitzen, und seither gehört wenigstens das fragweise Verfahren, das Lehrgespräch, zu den herkömmlichen Anforderungen, die an den populären Religionsunterricht in Kirche und Schule gestellt werden. Darüber hinaus noch ging freilich die eigentliche Sokratik, welche vom Katecheten verlangte, daß er durch geschickte Fragen geradezu alle Erkenntnisse aus dem Befragten hervorlocken sollte. Als berühmte Meister dieser sokratischen Katechetik galten ihrer Zeit J. F. Chr. ^[Johann Friedrich Christoph] Gräffe in Göttingen [* 6] (1754-1816; »Die Sokratik«, 3. Aufl. 1798; »Lehrbuch der Katechetik«, 2. Aufl. 1805) und Dinter (s. d.). Pestalozzi bekämpfte die Einseitigkeit der Sokratiker, indem er hervorhob, daß man den Kindern vor allem etwas geben müsse und zwar in der dem kindlichen Fassungsvermögen angemessenen Gestalt wirklicher Anschauung, ehe man an die begriffliche Verarbeitung ginge. Aus dem Streit hat sich heutzutage im ganzen ein erfreuliches Einverständnis über die kombinierte Methode der Katechetik entwickelt.
Vgl. Palmer, Evangelische Katechetik (6. Aufl., Stuttg. 1875);
v. Zezschwitz, System der christlich-kirchlichen Katechetik (2. Aufl., Leipz. 1872-74, 2 Bde.).