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Solfatára | eLexikon | Geographie - Italien - Sümpfe, Höhlen etc

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sun Jan 04 1880

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Solenhofen - Solferino

Bild 15.10: Solenhofen - Solferino
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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Solfatára(ital., franz. Soufrière, Schwefelgrube), vulkan. Krater, dessen Schlot sich bei abnehmender / 274
Solfatara(ital.), Soufrière (frz.), Name für jeden Krater eines Vulkans, der nur schwefelhaltige Dämpfe / 205

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Solfatára

479 Wörter, 3'321 Zeichen

Geographie — Italien — Sümpfe, Höhlen etc

Solfatára

Korinth (Stadt)

Bild 60.635: Korinth (Stadt)
* 7 Kanal.

(ital., franz. Soufrière, Schwefelgrube), vulkan. Krater, [* 2] dessen Schlot sich bei abnehmender vulkanischer Thätigkeit allmählich verschloß und nur noch Gase, [* 3] Wasserdämpfe und Sublimationen von Schwefel aus Spalten zu Tage treten läßt wodurch die Gesteine [* 4] der Kraterwände Zersetzungen erleiden und einen Überzug von Schwefel erhalten. Die bekanntesten Solfataren sind in Italien. [* 5] Hier heißen so insbesondere drei kleine Seen in der Provinz Rom, [* 6] an der nach Tivoli führenden Straße, welche durch einen Kanal [* 7] mit dem Teverone in Verbindung stehen.

Der Boden exhaliert Schwefeldünste an mehreren eingebrochenen Stellen ist trübes Schwefelwasser zu sehen. Von dem einen dieser Seen werden Thermalbäder (Aquae Albulae) gespeist. Die S. von Pozzuoli ist einer von den 27 Kratern, welche sich auf der schon bei den Alten als Phlegräische Felder (s. d.) bezeichneten vulkanischen Hügellandschaft im W. von Neapel [* 8] befinden. Es ist ein durch Einsturz des Kraters eines sich dicht über Pozzuoli erhebenden Vulkans entstandenes fast kreisrundes Becken das rings von den Kraterwänden umgeben und nur durch eine Bresche an der Westseite zugänglich ist. An einigen Stellen ist der Boden warm, an andern brennend heiß; heiße Schwefeldämpfe strömen namentlich aus der sogen. Bocca grande hervor.

Schwefelmilch - Schwef

Bild 14.728: Schwefelmilch - Schwefelsäure
* 9 Schwefelsäure.

Die aufsteigenden Dünste werden zu Heilzwecken benutzt, zu welchem Behuf Bretterhütten errichtet sind. Auch der an den Wänden der Spalten abgelagerte Schwefel und der durch Verbindung der porösen Kalke mit der Schwefelsäure [* 9] gebildete Gips [* 10] werden industriell verwertet. Andre Solfataren finden sich in Westindien [* 11] (St. Vincent, Guadeloupe, Dominica, wo die sogen. Grande Soufrière am 4. Jan. 1880 einen großen vulkanischen Ausbruch hatte, etc.) und in Mexiko. [* 12] Die vielgenannte S. von Urumtsi in der Nähe der gleichnamigen Stadt, am Nordhang des Thianschan (Westchina), ist wahrscheinlich nur ein brennendes Kohlenlager. Vgl. Fumarolen.