Sophienkirche | eLexikon | Geographie - Europäische Türkei - Wilajets etc
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Sophienhöhle - Sophokl
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Sophienkirche | s. Konstantinopel, S. 29. / 5 |
Sophienkirche _2 | Hagia oder Agia Sophia, von den Türken Aja Sofia genannt, Kirche in Konstantinopel an dem Platze / 280 |
Sophienkirche
285 Wörter, 2'043 Zeichen
Geographie — Europäische Türkei — Wilajets etc
Sophienkirche,
Hagia oder Agia Sophia, von den Türken Aja Sofia genannt, Kirche in Konstantinopel [* 3] an dem Platze Augusteion. Sie wurde an Stelle der von Konstantin d. Gr. der göttlichen Weisheit (grch. tê hagía sophía) erbauten, 532 durch Brand zerstörten Basilika [* 4] im Auftrage Justinians von den Architekten Anthemios von Tralles und Isidoros von Milet erbaut, 537 vollendet, und nachdem die große Kuppel 558 infolge eines Erdbebens eingestürzt war, durch Isidoros wiederhergestellt, so daß 564 eine zweite Weihe stattfinden konnte. Nach der Eroberung Konstantinopels (1453) wurde sie von Mohammed II. in eine Moschee verwandelt und durch den Anbau von vier Minarets und plumper Strebepfeiler sowie durch Übertünchung der figürlichen Mosaiken (Christus, s. Tafel: Byzantinische Kunst, [* 1] Fig. 3) in ihrer künstlerischen Wirkung geschädigt.
Bogen (Baukunst)
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* 5
Bogen.Die eigentliche Kirche, abgesehen von der Vorhalle (Narthex), bildet im Grundriß ein Rechteck von 74 zu 79 m (s. Tafel: Altchristliche Kunst III, [* 1] Fig. 4). Über Pfeilern, die durch vier mächtige Bogen [* 5] verbunden sind, ruht auf einem Kranzgesimse die 32 m weite Kuppel. Gegen den Eingang und Altar [* 6] lehnen sich an die Tragebogen der Hauptkuppel je eine große als Widerlager dienende Halbkuppel, an welche sich wieder je drei kleine Nischen legen (s. Taf. III, [* 1] Fig. 6). Diese Räume zusammen bilden das Hauptschiff. Um diesen mittlern, frei überwölbten, großartig wirkenden Raum ziehen in zwei Geschossen die einen ununterbrochenen Umgang bildenden Nebenräume, gegen das Hauptschiff in beiden Geschossen mit Säulenstellungen geöffnet. Die Wände sind mit kostbaren Marmorplatten getäfelt, die Gewölbe [* 7] mit Mosaiken (s. Tafel: Mosaik, [* 1] Fig. 4) verziert, welche bei einer Restauration 1847-49 von Salzenberg zum Teil kopiert werden konnten. -
Vgl. Salzenberg, Altchristl.
Baudenkmale Konstantinopels (Berl. 1854); Paspati, Byzantinai Meletai (neugriechisch, Konstant. 1877); Pulgher, Les anciennes églises byzantines de Constantinople (Wien [* 8] 1878).