peter-hug.ch

SPADLATSCHA | eLexikon | Graubünden - Albula

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Sozzo - Spæz

Bild 45.655: Sozzo - Spæz
Seite 45.655.
Überblick der Artikel
2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
SPADLATSCHA# (PIZ) (Kt. Graubünden. Bez. Albula). 2872 m. Nördl. Ausläufer des Piz d'Aela (3340 m) der / 100
SPADLATSCHA _2# (VAL) (Kt. Graubünden, Bez. Albula). 2240-942 m. Gebirgsthal an der N.-Seite der Bergünerstöcke / 318

Seite 45.655

SPADLATSCHA

418 Wörter, 2'771 Zeichen

Geographie Schweiz: Graubünden — Albula

Spadlatscha

(Piz) (Kt. Graubünden. Bez. Albula). 2872 m. Nördl. Ausläufer des Piz d'Aela (3340 m) der Bergünerstöcke (in der Albulagruppe);

3,5 km sw. Bergün. Man sieht den Berg zusammen mit dem Piz d'Aela prächtig, wenn man, vom Bergüner Stein herkommend, in das Wiesenthal von Bergün eintritt. Da der Piz Spadlatscha nur Vorberg ist und in der Gruppe der durch ihre Aussicht berühmten Bergünerstöcke keine günstige Stellung einnimmt, wird er nur wenig bestiegen.

Gesteine sind, von der Basis an gerechnet: Arlbergdolomit, obere Rauhwacke, Hauptdolomit, Rät und Liaskalke.

Die höhern Gratpunkte 2970 und 2930 m verbinden den Gipfel mit dem Piz d'Aela.

Spadlatscha

(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Albula). 2240-942 m. Gebirgsthal an der N.-Seite der Bergünerstöcke (Albulaalpen); entspringt zwischen Tinzenhorn und Piz d'Aela und zieht sich in NNW.-Richtung zum Albulathal hinab, wo sein Bach etwa 1 km hinter Alvaneu Bad von links mündet. Auf der von Sela an folgenden untersten Strecke hat das Thal WNW.-Richtung. Vom Ursprung seiner Quellbäche an hat es eine Länge von 6,5 km und ein Gefälle von etwa 1260 m oder 19,5%; die dazugehörige trockene Felsennische zwischen Tinzenhorn und Piz d'Aela ist 1,8 km lang.

Nahe unterhalb der Bachquellen steht die 1879 errichtete Aelahütte des S. A. C. in 2201 m Höhe, die meist als Standquartier für die Besteigung der Bergünerstöcke dient. Val Spadlatscha ist das einzige eigentliche Alpenthal in dieser Gebirgsgruppe; es hat schöne Wiesen und Weiden, Heuhütten und Alpen (Prosutt 1789 und 1900 m, Pradatsch 2016 m und Spadlatscha 2124 m; alle zu Filisur gehörig). Der Wald reicht auf beiden Seiten in geschlossenen Beständen bis über die Mitte hinauf und findet seine obere Grenze bei etwa 2100 m. Oestl. vom Thal liegt das sanfte und freundliche Plateau Chavagl Grond, westl. das kleinere und steilere von Cuolmatsch.

Die zwischen Val Spadlatscha und dem Albulathal vom Aelastock nach NW. sich hinabziehenden Felsgehänge sind stark zerklüftet, zerrissen und durchschluchtet. An der Stelle, wo sich der Bach im Vordergrund plötzlich nach WNW. wendet, liegen die Maiensässe und das schöne Waldgebiet von Sela (1433 m). Hier hatte die Sektion Rätia des S. A. C. Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts einen Versuch zur Ansiedelung von echtem Steinwild (Steinböcken) gemacht, nachdem eine Probe mit Bastarden im Welschtobel von Arosa 1879-1880 missglückt war. Von der Landstrasse hinter Filisur und aus der Gegend von Alvaneu Bad führen gute Wege ins Val Spadlatscha hinauf. Dieses ist in Schiefer, Kalke, Dolomite und Rauhwacken der Trias eingeschnitten, während die obersten Gehänge des hintersten Thalabschnittes noch etwas in die Formation der rätischen und Liaskalke hinaufreichen.