Spanheim | eLexikon | Geschichte - Staatsmänner, Politiker, Abgeordnete etc

Spanheim,

Grafschaft, s. Sponheim.

Spanheim,

Italien

Ezechiel von, Gelehrter und Staatsmann, geb. 1629 zu Genf, [* 2] studierte in Leiden [* 3] und wurde 1651 Professor der schönen Litteratur in Genf und 1652 in den Großen Rat daselbst gewählt. Später übertrug ihm der Kurfürst von der Pfalz die Erziehung seines Sohnes und schickte ihn zugleich in wichtigen Angelegenheiten nach Italien. [* 4] 1665 kehrte S. nach Heidelberg [* 5] zurück, trat 1680 in die Dienste [* 6] des Kurfürsten von Brandenburg, [* 7] als dessen Gesandter er neun Jahre in Paris [* 8] verweilte, worauf er, zum Staatsminister ernannt, den Friedensverhandlungen zu Ryswijk beiwohnte. Von König Friedrich I. von Preußen [* 9] wurde S. in den Adelsstand erhoben und 1702 als erster preuß. Gesandter nach London [* 10] geschickt, wo er 7. Nov. 1710 starb. Seine Hauptwerke sind: «Dissertationes de usu et praestantia numismatum antiquorum» (Rom [* 11] 1664; beste Ausg., 2 Bde., Lond. und Amsterd. 1706-17) und «Orbis Romanus» (Lond. 1704; Halle [* 12] 1728);

außerdem seine Ausgaben des Julianus (Lpz. 1696) und des Kallimachus (2 Bde., Utr. 1697) sowie die franz. Übersetzung: «Les Césars de l'empereur Julien» (beste Ausg., Amsterd. 1728).

Sein Bruder, Friedrich S., geb. 1632 zu Genf, wurde 1655 Professor der Theologie in Heidelberg, ging 1670 in gleicher Eigenschaft nach Leiden, wo er 18. Mai 1701 starb. Als Lehrer wie als Schriftsteller erwarb er sich, namentlich im Fache der Kirchengeschichte und der theol. Polemik, einen Namen. Seine Schriften, mit Ausnahme der in franz. Sprache [* 13] verfaßten, sind in der Ausgabe seiner Werke (3 Bde., Leid. 1701-3) gesammelt.