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Spiegelinstrumente | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Spiegelinstrumente:

1) Unvollkommene S. Beide Spiegel stehen in Kapsel fest

Spiegelinstrumente,



Spiegelkreis - Spiegel

Bild 15.138: Spiegelkreis - Spiegelung
* 2 Seite 15.138.

Vorrichtungen zum Messen von Winkeln mit gewöhnlich zwei Spiegeln, von denen der eine nur halbhoch (zum Durchsehen, Okularspiegel), der andre in ganzer Fläche (Objektivspiegel) mit Amalgam belegt ist. Entweder stehen beide fest einander schräg gegenüber auf der hohen Kante, oder der eine ist drehbar. Der vom

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Beobachtungsobjekt B ausgehende Strahl trifft den Objektivspiegel, wird von ihm in den Okularspiegel und von diesem in das dem Okularspiegel gegenübergestellte Beobachterauge O gelenkt. Bei parallelen Spiegelflächen sind Eingangsstrahl (in den Objektivspiegel) und Ausgangsstrahl (aus dem Okularspiegel ins Auge) [* 3] ebenfalls parallel, der Winkel [* 4] beider Strahlen gleich Null, d. h. man sieht durch den Glasteil des Okularspiegels das Objekt B im Original und darunter im Spiegelteil desselben Spiegels dasselbe Objekt im Bild.

Sind die Spiegelflächen divergierend gestellt, so bilden Ein- und Ausgangsstrahl einen doppelt so großen Winkel als die beiden Spiegel. [* 5] Man kann, auf diesem Satz fußend, also den Winkel AOB messen, welchen die Sehstrahlen des Auges O direkt über den Okularspiegel nach einem Objekt A mit dem eingespiegelten Objekt B bilden (wobei das Instrument selbst im Vergleich zu der Länge der Absehlinien im Feld als unendlich klein, gleich einem Punkt O gedacht werden kann, d. h. die Parallaxe [* 6] des Instruments fällt weg). Es kommt also darauf an, den Divergenzwinkel beider Spiegel oder, wenn einer davon feststeht, den Achsendrehungswinkel des andern zu kennen; dies geschieht mittels eines an der Achse befestigten Radius (Alhidade), der an einem Gradbogen der Grundfläche des Instruments entlang geführt wird.

Winkelschriftstellerei

Bild 66.775: Winkelschriftstellerei - Winnenden [unkorrigiert]
* 7 Winkelspiegel.

1) Unvollkommene S. Beide Spiegel stehen in Kapsel fest, so daß ∠ AOB nur = 1 Rechten ist, so haben wir den a) einfachen Winkelspiegel [* 7] oder Spiegelwinkel; zum Absehen und Abstecken rechter Winkel (z. B. Ordinatenabsteckung von einer Grundlinie aus); b) Spiegelrichtmaß (équerre à miroir): Mehrere Spiegel sind so vereinigt, daß man 15°, 30, 45, 60, 90° absehen kann. Das Instrument muß dicht ans Auge gehalten werden, ohne es zu drehen, und ist zu beobachten, ob die Objektpunkte A und B genau im Okularspiegel senkrecht untereinander erscheinen A (Original)/B (im Spiegelbild).

^[A über B] 2) Vollkommene S. a) Ist der auf dem »Körper« angebrachte Gradbogen ein Sechstelkreis, so haben wir den Spiegelsextanten (s. d.), analog den Spiegelquadranten, -Oktanten, und bei Vollkreisen den Spiegelkreis. b) Ist mit der die Objektivspiegeldrehung anzeigenden Alhidade mittels mechanischer Konstruktion ein Lineal so verbunden, daß man im stande ist, unmittelbar nach der Messung mit dem so geöffneten Instrument den gemessenen Winkel auch graphisch aufzutragen, so haben wir den Reflektor; verschiedene Konstruktionen sind: der Douglassche, besser der Hornersche Reflektor, doch beide nur zum Krokieren geeignet. c) Ist nur für graphische Auftragung gesorgt, während der Gradbogen zum Ablesen wegfällt, so erscheint der graphische Spiegelwinkel.

Hören - Horizont

Bild 8.718: Hören - Horizont
* 8 Horizont.

Sollen mit diesen Instrumenten nicht nur Horizontalwinkel, sondern auch Vertikalwinkel gemessen werden, so muß die eine Absehlinie entweder in eine natürliche Horizontfläche (Wasserspiegel) gelegt, oder ein künstlicher Horizont [* 8] (Quecksilber) zur Kontrolle des wagerechten Winkelschenkels geschafft werden (z. B. bei den Polhöhemessungen, zur Ermittelung der geographischen Breite, [* 9] oder bei Höhenmessungen). Vielfache Mängel der Spiegel haben dazu geführt, auch gut geschliffene Glasprismen, welche eine totale Reflexion [* 10] hervorbringen, statt der Spiegel zu verwenden (Prismeninstrumente). Dazu gehören: der Prismenkreis von Pistor, der jetzt viel statt des Sextanten verwendet wird, das Winkelprisma von Ertel, das Prismenkreuz [* 11] von Bauernfeind.