Staurolith | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Physiographie - Amphoterolithe
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Staurodulie - Stearin
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Staurolith | Mineral aus der Ordnung der Silikate (Andalusitgruppe), kristallisiert in rhombischen, meist / 118 |
Staurolith _2 | ein Mineral, das in kurz- und dick-, oder lang- und breitsäulenförmigen Krystallen des rhombischen / 197 |
Staurolith
315 Wörter, 2'481 Zeichen
Mineralogie und Geologie — Physiographie — Amphoterolithe
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Staurolith,
Mineral aus der Ordnung der Silikate (Andalusitgruppe), kristallisiert in rhombischen, meist säulenförmigen Kristallen und tritt häufig in Zwillingsverwachsungen auf, von welchen die einer beinahe rechtwinkeligen Durchkreuzung zweier Individuen den Namen Kreuzstein sowie gelegentlich eine abergläubische Benutzung zu Amuletten veranlaßt hat. S. ist rötlich- bis schwärzlichbraun, selten etwas durchscheinend, gewöhnlich undurchsichtig, glasglänzend, Härte 7-7,5, spez. Gew. 3,34-3,77. Er enthält zahlreiche mikroskopische Einschlüsse (Quarz, Granat, [* 3] Glimmer etc.); seine Zusammensetzung entspricht am wahrscheinlichsten der Formel H2R3(Al2)6Si6O34, worin R vorwaltend Eisen [* 4] in der Form des Oxyduls neben Magnesium ist. S. findet sich eingewachsen in Thon- und Glimmerschiefer (namentlich in Paragonitschiefer) am St. Gotthard, häufig mit Disthen gesetzmäßig verwachsen, in Tirol, [* 5] Mähren, [* 6] Steiermark, [* 7] im Departement Finistère, bei Santiago de Compostela und in Nordamerika. [* 8]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Staurolith,
Staupenschlag - Stavan
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Seite 65.277.ein Mineral, das in kurz- und dick-, oder lang- und breitsäulenförmigen Krystallen des rhombischen Systems ausgebildet ist, die sehr häufig nach zwei Gesetzen Durchkreuzungszwillinge bilden (daher der Name, vom grch. staurós, Kreuz), [* 9] indem zwei Individuen sich entweder fast rechtwinklig (s. nachstehende [* 10] Fig. 1; Zwillingsebene eine Brachydomenfläche) oder schiefwinklig unter fast 60° (s. Fig. 2; Zwillingsebene eine Brachypyramidenfläche) durchwachsen.
Die durchscheinenden bis undurchsichtigen glasglänzenden Krystalle haben rötlichbraune bis schwärzlichbraune Farbe, eine Härte von 7 bis 7,5, ein spec. Gewicht von 3,34 bis 3,77. Säuren, selbst Fluorwasserstoffsäure, sind ganz ohne Wirkung auf sie. Chemisch besteht der S. aus Kieselsäure, Thonerde, Eisenoxydul, Magnesia und Wasser, welch letzteres erst beim Glühen entweicht, und etwas Eisenoxyd. Sehr häufig bestehen die Krystalle des S. nicht aus reiner Substanz, sondern sind sehr reichlich mit Quarzkörnern (auch mit Granat, Glimmer u. s. w.) durchwachsen. Das Auftreten des S. ist namentlich an Glimmerschiefer gebunden, in dem seine Krystalle eingewachsen sind, z. B. bei Airolo und Faido am St. Gotthard, bei Radegund in Steiermark, Goldenstein in Mähren, in der Bretagne, in der span. Provinz Galicien. Den Eruptivgesteinen ist S. ganz fremd. Wegen der Kreuzesform der Zwillingskrystalle werden diese in manchen Gegenden um den Hals getragen.