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Superphosphat | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Abfälle, Exkremente

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Superintendent - Suppé

Bild 15.439: Superintendent - Suppé
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Superphosphatsaurer phosphorsaurer Kalk, ein Düngerpräparat, welches aus verschiedenen Rohmaterialien mit / 321
Superphosphat _2Mit diesem Namen belegt man im allgemeinen saure phosphorsaure (überphosphorsaure) Salze; in / 232
Superphosphat _3eins der wichtigsten künstlichen Düngemittel. Sein wesentlicher Wert beruht in seinem Gehalt / 515

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Superphosphat

2 Seiten, 1'068 Wörter, 8'232 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Abfälle, Exkremente

Superphosphat,

saurer phosphorsaurer Kalk, ein Düngerpräparat, welches aus verschiedenen Rohmaterialien mit hohem Gehalt an unlöslichem basisch phosphorsauren Kalk dargestellt wird, indem man das letztere Salz [* 2] durch Behandeln mit Schwefelsäure [* 3] in löslichen sauren phosphorsauren Kalk überführt, wobei sich außerdem schwefelsaurer Kalk (Gips) [* 4] bildet. Bleibt hierbei wegen unzureichender Schwefelsäure ein Teil des basischen Phosphats unzersetzt, so bildet dies mit dem sauren Phosphat unlösliches neutrales Phosphat; ähnlich wird auch bei Gegenwart von Thonerde und Eisenoxyd ein Teil der Phosphorsäure wieder unlöslich (Zurückgehen des Superphosphats), und da nun das Präparat hauptsächlich durch seinen Gehalt an löslicher Phosphorsäure Wert erhält, so sind von dessen Bereitung eisenoxyd- und thonerdereiche Materialien auszuschließen, und man muß hinreichend Schwefelsäure anwenden, um das basische Phosphat vollständig in saures überzuführen.

Man verarbeitet auf S. namentlich Knochenmehl, Knochenkohle, Knochenasche, Koprolithen, Phosphorit, Baker- und Sombreroguano etc. und benutzt zum Aufschließen derselben Kammersäure, Pfannensäure oder auch die Schwefelsäure, welche bei der Bereitung des Nitrobenzols zurückbleibt, oder solche, die zum Reinigen des Solaröls gedient hat. 1 Teil Phosphorsäure erfordert zum Aufschließen 1,72 Teile Schwefelsäure von 60° B., und reiner basisch phosphorsaurer Kalk gibt, mit solcher Säure zersetzt, ein S. mit 25,6 Proz. löslicher Phosphorsäure.

Bleigewinnung

Bild 3.12a: Bleigewinnung
* 5 Blei.

Zur Vermischung der nötigen Falls staubfein zerkleinerten Materialien mit der Säure benutzt man mit Blei [* 5] ausgeschlagene hölzerne Kasten oder gemauerte Behälter, oft unter Anwendung eines mechanischen Rührwerkes, läßt dann das Präparat liegen, bis es durch Bindung des Wassers abgetrocknet ist, worauf es zerkleinert und gesiebt wird. Namentlich bei Verarbeitung von Phosphoriten müssen die Behälter mit einem hölzernen Mantel bedeckt werden, um Dämpfe von Chlor- und Fluorwasserstoffsäure in die Esse leiten zu können.

Mineralische Phosphate werden viel leichter aufgeschlossen, wenn man 7-10 Proz. der Schwefelsäure durch Salzsäure ersetzt oder Kochsalz hinzufügt. Häufig mischt man auch das S. mit stickstoffhaltigen Substanzen, wie schwefelsaurem Ammoniak oder Chilisalpeter, ferner Horn, Leder, Lumpen, welche gedämpft und dann gemahlen werden, auch mit Leimbrühe vom Dämpfen der Knochen [* 6] etc.

Vgl.   Marek, Über den relativen Düngewert der Phosphate (Dresd. 1889).