Suppenanstalten | eLexikon
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Superporte - Suppenkel
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Suppenanstalten | von wohlthätigen Vereinen oder Gemeinden unterhaltene Küchen zur Speisung bedürftiger Leute / 231 |
Suppenanstalten
231 Wörter, 1'589 Zeichen
Suppenanstalten,
von wohlthätigen Vereinen oder Gemeinden unterhaltene Küchen zur Speisung bedürftiger Leute mit nahrhaften Suppen. Meist wird die Benutzung durch Verteilung von Karten geregelt und gewöhnlich auch ein kleiner Geldbetrag für die Portion erhoben. In Darmstadt [* 2] erforderte der Verkauf von täglich 1600 bis 1800 Portionen zu 5 Pf. in wenig Monaten einen Zuschuß von etwa 3000 M. Die erste Idee der S. ging vom Grafen Rumford (s. d.) aus und fand namentlich seit 1813 weite Verbreitung.
Königreich Sachsen
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* 3
Sachsen.Eine verwandte Einrichtung sind die sog. Schulsuppen, die darin bestehen, daß während der kalten Jahreszeit armen Schulkindern mittags eine Suppe verabreicht wird. Mit diesem Verfahren begann in Sachsen [* 3] 1884 der Verein gegen Armennot und Bettelei in Dresden, [* 4] und 1896 wurden in Dresden durch Vermittelung dieses Vereins 33222 Suppen im Werte von 2904 M. an etwa 1200 arme Schulkinder verteilt. 1896 wurde daselbst ein Verein gegründet, der ausschließlich die Speisung armer Schulkinder bezweckt. Viele andere deutsche Städte sind dem Beispiel Dresdens gefolgt; doch sind auch mancherlei Bedenken dagegen geltend gemacht worden. In der Schweiz [* 5] besteht diese Einrichtung seit 1875 in St. Imier. Grundsätzlich verschieden von den S. sind die Volksküchen (s. d.). -
Vgl. Rumford, Über die Verbesserung des Armenwesens und andere gemeinnützige Anstalten (4. Aufl., Weim. 1806);
Zur Volksküche in der Familie.
Aus den dreißigjährigen Erfahrungen der S. zu Darmstadt (von Wilh. Schwab, anonym; Darmst. 1887); P. César, Les soupes scolaires (St. Imier 1891; deutsch Berl. 1892).