Sursee | eLexikon | Geographie - Schweiz - Kantone
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Surrhein - Sursee

6 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Sursee | Bezirkshauptstadt im schweizer. Kanton Luzern, am Sempacher See, unweit der Bahnlinie Olten-Luzern, / 17 |
SURSEE | # Amt des Kantons Luzern. Das Amt Sursee liegt im nördl. und mittlern Teil des Kantons Luzern. / 657 |
SURSEE _2 | # (Kt. Luzern). 511 m. Gem. und Stadt; Hauptort des gleichnamigen Amtes und Gerichtsbezirkes. / 1518 |
SURSEE _3 | # Amt des Kantons Luzern. Flächeninhalt 29400 ha. Bevölkerungsdichtigkeit 99 Ew. - Die Viehzählung / 32 |
SURSEE _4 | # (Kt. Luzern, Amt Sursee). Siehe die Tafel richtig gestellter Wappen am Ende des Supplements. / 16 |
Sursee | 1) Bezirk im schweiz. Kanton Luzern, hat 297 qkm und (1888) 28 943 E., darunter 640 Evangelische, / 97 |
Sursee
5 Seiten, 2'341 Wörter, 17'119 Zeichen
Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Kantone
Sursee.
Sursee

* 2
Seite 45.745.Amt des Kantons Luzern. Das Amt Sursee liegt im nördl. und mittlern Teil des Kantons Luzern. Im O. grenzt es an das Amt Hochdorf, im S. an die ¶
mehr
Aemter Luzern und Entlebuch, im W. an das Amt Willisau und im N. an den Kanton Aargau. Es ist in der Richtung SO.-NW. von drei Parallethälern durchzogen: dem Rotthal, dem Suhrenthal und dem Winenthal. Dazwischen ziehen sich parallele Höhenzüge hin, so zwischen dem Rot- und Wiggerthal einerseits und dem Suhrenthal andrerseits der Ruswiler- und Nottwilerberg, der Hafendeckel, Stempfelberg und der Letten; zwischen dem Suhren- und Winenthal der Eichberg, Tannberg und Gschweich.
Suhren- und Wiggerthal sind durch ein Querthal, in dem der Mauensee und der heute verlandete Wauwilersee liegen, miteinander verbunden. Die höchsten Erhebungen sind der Schiltwald (868 m), Ruswilerberg (846 m) und das aussichtsreiche fischweich (818 m). Die tiefste Stelle (477 m) findet sich da, wo die Suhr den Kanton verlässt. Im obern Suhrenthal liegt der 14,37 km2 umfassende Sempachersee (507 m). Die Gesamtfläche des Amtes beträgt 331,2 km2. Alles ist kultivierbares Land. Wohlgepflegte Wälder wechseln mit ertragreichem Ackerland und fruchtbaren Wiesen.
Der Obstbaumzucht wird überall grosse Aufmerksamkeit geschenkt, und der Ertrag an Obst ist daher auch ganz bedeutend. Das Obst wird, so weit das Bedürfnis geht, selbst verwertet, der Ueberfluss dagegen verkauft. In Sursee besteht eine zentrale Obstverwertungsstelle für den Export. Der Ackerbau ist zurückgegangen; doch wird im Michelsamt und in Ruswil noch viel Getreide angebaut. Es wird Korn, Hafer, Roggen und auch vereinzelt etwas Weizen gepflanzt. Die Haupterträgnisse liefert der Futterbau. Viehzucht und Milchwirtschaft ergeben die grössten Einnahmen. Fast im ganzen Amt wird Braunvieh gehalten. Auch die Schweinezucht ist eine bedeutende Einnahmequelle.
Die Viehzählungen haben folgende Resultate ergeben:
1886 | 1896 | 1906 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 22![]() |
26![]() |
30![]() |
Pferde | 1036 | 1182 | 1881 |
Schweine | 11![]() |
15![]() |
17![]() |
Schafe | 1046 | 537 | 283 |
Ziegen | 3279 | 2241 | 1147 |
Bienenstöcke | 4941 | 7675 | 6411 (im Jahr 1901). |
Die Industrie ist von Bedeutung in Sursee und dem Suhrenthal unterhalb Sursee. Sursee hat eine Ofenfabrik, eine Konservenfabrik, eine Uhrensteinschleiferei und etwas Hausindustrie. Im Suhrenthal beschäftigt die Weberei als Hausindustrie viele Leute, ferner bestehen Zigarren- und Bürstenfabriken. Das Stahlbad Knutwil beherbergt während des Sommers eine ziemliche Zahl von Kuranten. Jagd und Fischerei liefern nur mittelmässige Erträgnisse.
In frühern Zeiten bildete das Amt kein einheitliches Ganzes; es ist historisch sehr verschieden zusammengesetzt. Geschichtliche Teile des Amtes sind: die Stadt Sursee, das Michelsamt, die Vogteien Ruswil, Büron und Knutwil, die Burgherrschaften Mauensee und Geuensee, ferner die Twinge des Deutschen Ordens zu Tannenfels, Buttisholz und Menznau und die Herrschaft Wangen. Ferner gehören dazu Wolhusen und Sempach.
Das Amt Sursee ist eingeteilt in die fünf Gerichtsbezirke Sursee, Triengen, Münster, Sempach und Ruswil. Es umfasst folgende 27 politische Gemeinden: Büron, Buttisholz, Eich, Geuensee, Grosswangen, Gunzwil, Hildisrieden, Knutwil, Kulmerau, Mauensee, Münster, Neudorf, Neuenkirch, Nottwil, Oberkirch, Pfeffikon, Rickenbach, Ruswil, Schenkon, Schlierbach, Schwarzenbach, Sempach Sursee, Triengen, Wilihof, Winikon und Wolhusen. 20 kathol. Pfarrgemeinden und zwei reformierte Missionsstationen. Im Amt Sursee bestehen 76 Primar- und 8 Sekundarschulen, ferner zwei Mittelschulen mit Progymnasien (Sursee und Münster) und eine landwirtschaftliche Schule in Sursee. 5896 Haushaltungen in 3911 Häusern; 28990 Ew., wovon 27859 Katholiken, 1113 Reformierte, 8 Israeliten und 10 Andere. 117 Ew. auf den km2.
Dem Verkehr dienent ein reich verzweigtes Strassennetz und eine Eisenbahnlinie. Die Strassenzüge folgen zunächst den Längsrichtungen der Thäler. Eine Hauptstrasse verbindet das Rotthal mit dem Wiggerthal und vermittelt über Ettiswil und Huttwil den Anschluss an den Kanton Bern. Das Suhren- und Winenthal sind durch Hauptstrassen mit dem Kanton Aargau verbunden. Alle diese Strassen laufen im SO. gegen Luzern zusammen. Von Sursee aus geht ein Strassennetz strahlenförmig aus: eine Hauptstrasse (die Baslerstrasse) führt über St. Erhard nach Uffikon-Dagmersellen-Zofingen etc., eine zweite verbindet Sursee mit Willisau einerseits und Huttwil andrerseits, und eine weitere vermittelt den Verkehr mit dem Winenthal (Münster und Reinach). Das Amt wird im sw. Teil von der Eisenbahn Luzern-Olten durchfahren. Neuere Eisenbahnbestrebungen, welche den Bau von Längsbahnen in den Parallelthälern, sowie von Verbindungsbahnen zum Zwecke haben, werden nicht ohne Erfolg bleiben.
Titel
Elemente zu SURSEE:1) Das Rathaus, 1540-1546 erbaut; früher Kaufhaus, die Tuchlaube
[45.744] SURSEE Amt des Kantons Luzern. Das Amt Sursee liegt

Sursee
(Kt. Luzern). 511 m. Gem. und Stadt; Hauptort des gleichnamigen Amtes und Gerichtsbezirkes. Liegt im Herzen des Kantons Luzern zwischen dem NW.-Ende des Sempachersees und dem Mauensee, an der grossen Strasse Luzern-Basel (der sog. alten Baslerstrasse) und 24 km nw. Luzern. 1 km w. der Stadt die Station Sursee der Linie Luzern-Olten. Die Stadt liegt inmitten von fruchtbaren Wiesen, Aeckern und Bauerngütern. Das Klima bietet insofern etwas besonderes, als es wesentlich beeinflusst wird durch die Lage zwischen Sempacher- und Mauensee und durch die grossen Waldkomplexe, welche die Ortschaft in nächster Umgebung gegen O., W. und N. hufeisenförmig umrahmen.
Folge davon: erhöhte Luftfeuchtigkeit und besonders Schutz gegen Hagel. Seit 1849 ist über Sursee kein nennenswertes Hagelwetter niedergegangen, während sehr nahegelegene Gebiete in die Hagelzone gehören. Das Städtchen wird durch die Moräne Maria Zell vom Sempachersee getrennt. Der Untergrund ist in allen Teilen nach neuestem System kanalisiert. Eine Hochdruck- und eine eigene Niederdruckleitung (für laufende Stadtbrunnen) sorgen für Trinkwasser; Hydranten gegen Feuersgefahr.
Gemeinde mit Kotten, Maria Zell und Schlottenmilch: 272 Häuser und 2592 Ew., wovon 2487 Katholiken, 100 Reformierte und 5 Israeliten;
Stadt: 230 Häuser, 2037 Ew. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Büron, Triengen, Dagmersellen, Ettiswil-Willisau, Münster.
Sursee

* 3
Seite 45.746.Die hauptsächlichste Beschäftigung der Bevölkerung ist Landwirtschaft, Viehzucht und Milchwirtschaft. Daneben gedeiht auch etwas Industrie: Konservenfabrik, Ofenfabrik mit 300 Arbeitern, Lagerhaus, Uhrensteinschleiferei etc. Zwei Bildhauerateliers. Grosse Jahr- und Viehmärkte mit geräumiger Markthalle, die bequem in eine Festhalle ¶
mehr
![vergrössern: Amt Sursee. ^[Karte: 5° 50’ O; 47° 10’ N; 1:150000]. vergrössern: Amt Sursee. ^[Karte: 5° 50’ O; 47° 10’ N; 1:150000].](http://peter-hug.ch/meyers/teile/45/45_0746-1.jpg)
umgewandelt werden kann. Die mittlere Jahresauffuhr beträgt 4300 Stück Grossvieh und 7000 Stück Kleinvieh. Als Zentrum des Amtes und Kantons bildet die Ortschaft einen Mittelpunkt des Verkehrs. Es münden daher in Sursee eine ganze Anzahl von Strassen ein. Deren wichtigste ist die alte Baslerstrasse (Luzern-Sursee-Zofingen), die ehedem den gewaltigen Verkehr vom Gotthard her über Luzern nach Basel und ins Elsass vermittelte und Sursee zu einem bedeutenden natürlichen Lager- und Ruheplatz für die Handelsfrachten machte.
Mit der Eröffnung der Bahnlinie Luzern-Olten verlor diese Verkehrsader an Bedeutung; dagegen wurde nunmehr die Station Sursee (etwa 15 Minuten westl. der Stadt) eine der bedeutendsten der Linie Luzern-Olten-Basel. Eine Eisenbahn durch das Suhrenthal dürfte in Bälde zur Ausführung gelangen. Ausflugsziele sind u. a.: die ausgedehnten Waldungen der Bürgergemeinde mit prächtigen Spazierwegen und Ruhebänken;
Maria Zell (¼ Stunde) mit Wallfahrtskapelle und prächtiger Aussicht, Burgruine Schenkon, Bognauerhöhe, Grosswangerhöhe, Knutwilerhöhe und Stahlbad Knutwil, die Höhen von Tann, Diegenstall und Hunziken mit prächtiger Aussicht.
Hervorragende Bauten:
1) Das Rathaus, 1540-1546 erbaut; früher Kaufhaus, die Tuchlaube, Sust und Zeughaus enthaltend, jetzt mit Post und Telegraph, Gerichtssaal, Gerichtskanzlei etc. Für das Treppenhaus ist ein eigener Turmbau vorhanden.
2) Das sog. Beck-Leuische Haus, 1615-1632 erbaut, mit gotischen und Renaissance-Formen.
3) Die Pfarrkirche (1639-1640) auf dem alten Burghügel (zwei frühere verbrannten 1363 und 1641, und eine wurde niedergerissen 1638), mit neuer Orgel.
4) Das an das untere oder Baslerthor angebaute Schützenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit Museum (Funde aus den Pfahlbauten, römische Funde etc.).
5) Der sog. Diebenturm, vormals Pulverturm, mit einem Verliess für todeswürdige Verbrecher.
6) Das 1608 erbaute Kapuzinerkloster.
7) Die 1656 erbaute Kapelle Maria Zell.-
Reges geselliges und wirtschaftliches Leben: Vereine für Unterhaltung und Belehrung ¶
Fortsetzung Sursee:
→ Seite 45.747 || und antiquarische Gesellschaft, Lesezirkel etc.), Gesang- und Musikvereine, gemeinnützige Vereine