Sydow | eLexikon | Geographen und Reisende - Deutsche
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Sydenham - Sydow
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Sydow | 1) Karl Leopold Adolf, protestant. Theolog, geb. 23. Nov. 1800 zu Charlottenburg, einer der / 289 |
Sydow _2 | # Adolf, prot. Theolog, geb. 23. Nov. 1800 zu Berlin, studierte daselbst, wurde dann Repetent, / 217 |
Sydow _3 | # Theod. Emil von, Kartograph, geb. 15. Juli 1812 zu Freiberg, trat 1829 in die preuß. Armee / 342 |
Sydow
2 Seiten, 848 Wörter, 6'064 Zeichen
Geographen und Reisende — Deutsche
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Sydow:1) Karl Leopold Adolf, protestant. Theolog
2) Emil von, hervorragender Geograph
Sydow,
1) Karl Leopold Adolf, protestant. Theolog, geb. 23. Nov. 1800 zu Charlottenburg, [* 2] einer der treuesten Schüler Schleiermachers, wurde 1836 zum Hofprediger in Potsdam, [* 3] 1846 zum Prediger an der Neuen Kirche in Berlin [* 4] berufen. Von Friedrich Wilhelm IV. nach England zur Beobachtung der dortigen kirchlichen Zustände geschickt, gab er ein von der Königin Viktoria veranlaßtes Gutachten über die schottische Kirchentrennung heraus: »Die schottische Kirchenfrage« (Potsd. 1845). Bekannt ist er namentlich durch die infolge eines 12. Jan. 1872 im Unionsverein von ihm gehaltenen Vortrags: »Über die wunderbare Geburt Jesu« (gedruckt in der Sammlung »Protestantischer Vorträge«, Berl. 1873),
gegen ihn eingeleitete Disziplinaruntersuchung geworden, die 5. Juli 1873 mit einem »geschärften Verweis« endete (vgl. darüber die von S. veröffentlichten »Aktenstücke«, 2. Aufl., Berl. 1873). Bald darauf trat er in den Ruhestand und starb 22. Okt. 1882. Sein Leben beschrieb seine Tochter Marie S. (Berl. 1883).
Syene - Sylt
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* 8
Seite 15.455.2) Emil von, hervorragender Geograph, geb. 15. Juli 1812 zu Freiberg [* 5] in Sachsen, [* 6] trat 1830 als Leutnant in die preußische Armee, ward 1843 als Mitglied der Militärexaminationskommission nach Berlin berufen, wo er später auch Vorlesungen an der Kriegsakademie hielt, lebte 1855-60 in Gotha [* 7] und starb 13. Okt. 1873 in Berlin als Oberst und Abteilungschef im Nebenetat des Großen Generalstabs. Seine Aufsätze und kritischen Arbeiten über Kartographie in »Petermanns Mitteilungen«, seine zahlreichen Kartenwerke: »Wandkarten«, »Methodischer ¶
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Handatlas« (4. Aufl., Gotha 1867; neu bearbeitet von H. Wagner, 2. Aufl. 1889),
»Schulatlas in 42 Blättern« (28. Aufl., das. 1876),
»Hydrographischer Atlas« [* 9] u. a., ebenso seine Aufsätze in den »Mitteilungen«, »Unsere Zeit« und namentlich in militärischen Zeitschriften sind zu ihrer Zeit von großem Wert gewesen. Auch veröffentlichte S.: »Grundriß der allgemeinen Geographie« (Gotha 1862, 1. Abt.) und »Übersicht der wichtigsten Karten Europas« (Berl. 1864).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Sydow,
Adolf, prot. Theolog, geb. 23. Nov. 1800 zu Berlin, studierte daselbst, wurde dann Repetent, 1828 Prediger und ord. Lehrer am Kadettenkorps ebendort, 1836 Hof- und Garnisonprediger in Potsdam. König Friedrich Wilhelm Ⅳ. betraute ihn 1841 mit einer Sendung nach England, wo er von der Königin Victoria [* 10] und dem Prinz-Gemahl Albert mit einem Gutachten über die damals in Schottland hervorgetretenen Bestrebungen, die Kirche vom Staat zu trennen, beauftragt wurde. S. sprach sich rückhaltslos für die schott. Freikirche aus (deutsch bearbeitet: «Beiträge zur Charakteristik der kirchlichen Dinge in Großbritannien», [* 11] Heft 1 u. 2, Potsd. 1844 u. 1845). Im Herbst 1846 folgte S. einem Rufe als Prediger an die Neue Kirche zu Berlin. Im Verein mit andern Schülern Schleiermachers begründete er die «Zeitschrift für die unierte Kirche», an deren Stelle 1854 die «Prot. Kirchenzeitung» trat. Infolge eines 1872 im Berliner [* 12] Unionsverein gehaltenen Vortrags über die wunderbare Geburt Jesu (abgedruckt in den «Prot. Vorträgen», Bd. 2, Lpz. 1872),
in welchem er Jesus für den legitimen Sohn des Joseph und der Maria erklärte, entsetzte ihn das Konsistorium seines Amtes. S. appellierte an den Oberkirchenrat, der die Amtsentsetzung in einen «geschärften Verweis» verwandelte (vgl. die von S. veröffentlichten «Aktenstücke», Berl. 1873). S. trat 1876 in den Ruhestand und starb 22. Okt. 1882. –
Vgl. Marie Sydow, Adolf S., ein Lebensbild (Berl. 1885).
Sydow,
Sydra - Syllabischer G
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* 13
Seite 65.538.Theod. Emil von, Kartograph, geb. 15. Juli 1812 zu Freiberg, trat 1829 in die preuß. Armee ein und wurde 1833 Lehrer der Geographie und Kriegswissenschaft an der Schule der 8. Division. Seit 1835 widmete er seine Lehrkraft ausschließlich der Geographie und begann 1838 die Herausgabe seiner Wandkarten. 1843 als Mitglied ¶
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der Ober-Militärexaminationskommission nach Berlin kommandiert, wurde er 1849 mit dem geogr. Unterricht des Prinzen Albrecht, bald darauf auch mit den militärgeogr. Vorträgen an der Kriegsschule (nachherigen Kriegsakademie) betraut. 1855 nahm er den Abschied und siedelte nach Gotha über. Er trat 1860 in die preuß. Armee zurück und nahm, als Major dem Großen Generalstab attachiert, seine Vorträge an der Kriegsakademie wieder auf. Als 1867 bei dem Generalstabe die geogr.-statist. Abteilung gegründet wurde, erhielt S. deren Leitung. 1870 wurde er zum Oberst ernannt. Er starb 13. Okt. 1873.
Unter S.s kartogr. Arbeiten, die fast sämtlich Übertragungen in fremde Sprachen erlebten, sind hervorzuheben die Wandkarten: Erdkarte [* 14] in 12, Europa [* 15] in 9, Asien [* 16] in 12, Afrika [* 17] in 6, Amerika [* 18] in 10, Australien [* 19] in 6, Deutschland [* 20] in 9 Sektionen;
in neuer Bearbeitung u. d. T.: «Sydow-Habenicht, methodischer Wandatlas» (in 16 oro-hydrogr. Karten; bis 1896: 16 Nummern).
Erdkunde (im Mittelalt
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* 21
Erdkunde.Ferner sind zu nennen: «Methodischer Handatlas für das wissenschaftliche Studium der Erdkunde» [* 21] (30 Karten, 4. Aufl., Gotha 1870),
«Schulatlas» (42 Karten, 32. Aufl., ebd. 1880),
neu hg. von Wagner u. d. T. «Sydow-Wagner, methodischer Schulatlas» (61 Haupt- und 50 Nebenkarten, 7. Aufl., ebd. 1896),
«Oro-hydrogr. Atlas» (25 Blatt), [* 22]
«Orographischer Atlas» (24 Blatt),
«Hydrotopischer Atlas» (28 Blatt),
«Gradnetz-Atlas» (18 Blatt). Der Schwerpunkt [* 23] der Sydowschen Karten liegt in der trefflich durchgeführten Beschränkung der Details auf das für den Unterricht Notwendige und in der wirkungsvollen Betonung [* 24] des physisch-geogr. Moments. Seine Schriften erschienen meist in Zeitschriften; so die Berichte «Über den kartogr. Standpunkt Europas» (1857‒72, in «Petermanns Mitteilungen»),
die «Übersicht der wichtigsten Karten Europas» (ein Beiheft zum «Militär-Wochenblatt», 1864),
«Norditalien, eine militärisch-geogr. Skizze» (in «Unserer Zeit», 1860). S. ist der Schöpfer des wertvollen Nachschlagebuchs «Registrande der geogr.-statist. Abteilung des Großen Generalstabes» (13 Jahrgänge, Berl. 1870‒83). Sein 1862 begonnener «Grundriß der allgemeinen Erdkunde» blieb unvollendet.