Sylt | eLexikon | Geographie - Deutschland - Provinz Schleswig-Holstein
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Syene - Sylt

2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Sylt | (Silt, v. altfries. Silendi, "Seeland"), Insel in der Nordsee, zum Kreis Tondern der / 373 |
Sylt _2 | (Silt, vom altfries. Silendi, "Seeland"), eine zum Kreis Tondern des preuß. Reg.-Bez. / 369 |
Sylt
742 Wörter, 5'065 Zeichen
Geographie — Deutschland — Provinz Schleswig-Holstein
Sylt
(Silt, v. altfries. Silendi, »Seeland«),
Sylva - Symbiose

* 4
Seite 15.456.Insel in der Nordsee, zum Kreis [* 2] Tondern der preuß. Provinz Schleswig-Holstein [* 3] gehörig, 12-22 km von der schlesischen Küste entfernt, ist von N. nach ¶
mehr
Süden 36 km lang, 1-14 km breit und zählt 3410 Einw. Der nördliche Teil der Insel heißt List, die südliche Halbinsel Hörnum. In der Mitte ragt gegen SO. in das Wattenmeer (»Haff«) eine breite Halbinsel hinein, deren äußerste Spitze Nösse heißt. Sandklittern oder Dünen erfüllen die südliche Halbinsel, ebenso die nördliche Hälfte der nördlichen Halbinsel, während der mittlere Hauptteil, auf der Tertiärformation [* 5] aufgebaut (Morsumkliff am Wattenmeer, Rotes Kliff an der Seeseite), Geest- und Marschland enthält, von denen das letztere sich durch Absetzung von Schlamm in das Wattenmeer hinein beständig vergrößert, während auf der Seeseite Stürme und die Wellen [* 6] der Nordsee der Insel ebenso stetig Abbruch thun, so daß die teilweise bis 30 m hohen Sandberge, in beständiger Wanderung begriffen, immer mehr landeinwärts rücken. Im Januar 1300 wurde der Flecken Wenningstadt an der Westküste, 1362 das Dorf Steidum von den Fluten verschlungen.
Die wichtigsten Orte auf S. sind: Keitum (s. d.) mit 853 Einw., Tinnum mit Amtsgericht und 162 und Morsum mit 671 Einw. auf der östlichen, Rantum auf der südlichen Halbinsel mit 260, Westerland (s. d.) an der See mit Seebad, Krankenisolierhaus und 899 und Norddörfer mit 295 Einw. Ein Leuchtturm befindet sich auf einem Hügel südlich von Kampen, Leuchtfeuer an verschiedenen Stellen der Küste. Die Bewohner sind Friesen, nur in List Dänen; Kirchen-, Unterrichts- und Gerichtssprache war von jeher deutsch.
Hammer (Dampfhammer)

* 7
Hammer.In der Nähe des Leuchtturms wurden neuerlich altheidnische Grabstätten von bedeutendem Umfang aufgefunden. S. ward im Krieg von 1864 durch den dänischen Kapitän Hammer [* 7] schwer heimgesucht, von den Preußen [* 8] aber 13. Juli Besitz genommen. Seitdem hat die preußische Regierung größere Summen zum Schutz der Westseite der Insel gegen die gefahrdrohenden Abspülungen durch das Meer verwendet. Der Besuch des Seebades ist in steter Zunahme begriffen. Regelmäßige Dampferverbindungen finden von Hoyer nach Keitum statt, von wo jetzt aus Munkmarsch eine Dampfstraßenbahn nach Westerland führt. Ferner hat S. Dampferverbindung mit Hamburg [* 9] über Helgoland. [* 10]
Vgl. Hansen, Die nordfriesische Insel S. (Leipz. 1859);
Meyn, Geologische Beschreibung der Insel S. (Berl. 1876);
Kunkel, Der Kurort S. und seine Heilwirkung (Kiel [* 11] 1878);