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Syrrhaptes - Szajnocha
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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System | (griech., das "Zusammengestellte"), jedes nach einer gewissen regelrechten Ordnung / 432 |
System _2 | (grch.), ein gegliedertes Ganzes, d. h. ein solches, dessen Teile in einem einheitlichen Zusammenhan / 127 |
System
559 Wörter, 4'358 Zeichen
Naturwissenschaften — Allgemeines
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Systēm
(griech., das »Zusammengestellte«),
jedes nach einer gewissen regelrechten Ordnung aus Teilen zusammengesetzte Ganze. In diesem Sinn redet man von einem Nervensystem, insofern die Verbindung der Nerven [* 3] deren Zusammenwirken zu den Zwecken des tierischen Lebens bedingt;
von einem Tonsystem oder der Reihenfolge der Töne nach bestimmten Intervallen;
von einem Planetensystem, [* 4] das durch die Abhängigkeit der Bewegung der einzelnen Planeten [* 5] von einem Zentralkörper, der Sonne, [* 6] zu stande kommt;
ferner von Eisenbahn-, Verwaltungs-, Ackerbausystemen etc. Insbesondere aber versteht man unter S. ein geordnetes Ganze von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die vollendete Form aller wissenschaftlichen Darstellung, welche dadurch gewonnen wird, daß alle Begriffe aus einem oder einigen höchsten Prinzipien hergeleitet und entwickelt werden, wobei sich das Verfahren nach der Art, wie ein Ganzes wissenschaftlicher Erkenntnisse überhaupt zu stande kommt, verschiedenartig modifiziert.
Die unterste Form systematischer Darstellung oder der Systematik ist die Klassifikation, insofern dieselbe lediglich die Verhältnisse logischer Über- und Unterordnung zu berücksichtigen hat, wobei der Zusammenhang des Mannigfaltigen mehr ein äußerlicher ist. Diese Systematik gestaltet sich nicht allein nach der verschiedenen Natur und Erkenntnisquelle der einzelnen Wissenschaften verschieden, sondern es machen sich auch innerhalb des Gebiets einer einzelnen Wissenschaft im Lauf der Zeit Veränderungen nötig, je nachdem man bei Ableitung und Begründung des Details bald von diesem, bald von jenem Standpunkt ausgeht, wodurch nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt der Wissenschaft verschiedene Modifikationen erleiden muß.
Die Darlegung der allgemeinen Formen des systematischen Verfahrens ist Aufgabe der Logik, während deren nähere Anwendung auf besondere Gebiete wissenschaftlicher Erkenntnis der einzelnen Wissenschaft überlassen bleibt. In der Naturwissenschaft versteht man unter S. die wissenschaftliche Aneinanderreihung der Naturkörper nach gewissen gemeinsamen Merkmalen zu Arten, dieser zu Gattungen, dieser weiter zu Familien, Ordnungen und Klassen. Je nachdem man hierbei von einem einzelnen Merkmal oder einigen wenigen ausgeht oder die Gesamtheit derselben berücksichtigt, unterscheidet man künstliche und natürliche Systeme.
Künstliche Systeme hat man namentlich in der Botanik gehabt, z. B. solche, welche nach der Beschaffenheit des Stammes alle Pflanzen in Kräuter und Bäume trennten, oder nach der Beschaffenheit der Fortpflanzungswerkzeuge (wie Linné) oder nach der Frucht (wie Gärtner) einteilten. Sie wurden schon am Ende des vorigen Jahrhunderts durch das alle Merkmale gleichmäßig berücksichtigende und der in der allgemeinen Tracht (Habitus) sich aussprechenden natürlichen Verwandtschaft Rechnung tragende natürliche System (von Jussieu) ersetzt (weiteres s. Pflanzensystem).
In der Zoologie hat man niemals eigentlich künstliche Systeme gehabt, da sich hier die natürliche Verwandtschaft deutlicher ausprägt; doch hat auch das zoologische S. im einzelnen selbstverständlich die größten Veränderungen erfahren. Der Zug der modernen Forschung geht dahin, die natürlichen Systeme der Lebewesen zu genealogischen Systemen umzugestalten (vgl. Darwinismus, S. 567 f.). Über Geologische Systeme s. Geologische Formation.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Systēm
(grch.), ein gegliedertes Ganzes, d. h. ein solches, dessen Teile in einem einheitlichen Zusammenhange miteinander stehen oder einem gemeinsamen obersten Princip oder Gesetz sich unterordnen. So spricht man von Planetensystem, Tonsystem u.s.w., in praktischen Gebieten von Regierungssystem, Eisenbahnsystem u.s.w. So strebt aber namentlich die Erkenntnis nach Abschluß in einem S., d.h. nicht bloß nach äußerm Zusammenschluß, sondern zugleich nach einer innern Einheit des Princips und der Methode.
Die Philosophie hat die Aufgabe, die Gesamtheit der Wissenschaft hinsichtlich ihres systematischen Zusammenschlusses zu der einen Wissenschaft zu prüfen, soweit ein solcher vorhanden ist, ihn nachzuweisen, soweit er nicht vorhanden ist, wenigstens die noch offenen Fragen und unerfüllten Erfordernisse zu einer systematischen Einheit darzulegen. In solchem Sinne ist eine wissenschaftliche Systematik auf jeder Stufe der menschlichen Erkenntnis möglich und gefordert.