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TaoismusBezeichnung für eine Morallehre mit religiösem Charakter, insbesondere in China. / 11
Taoismus _2(von dem chines. taò, s. Lao-tze), diejenige Form der chines. Volksreligion, welche in Lao-tze / 199

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Taoismus

210 Wörter, 1'500 Zeichen

Im Das Lexikon des Zeitungslesers, 1951

T.

Raum
 

Taoismus.

Bezeichnung für eine Morallehre mit religiösem Charakter, insbesondere in China.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Taoismus

(von dem chines. taò, s. Lao-tze), diejenige Form der chines. Volksreligion, welche in Lao-tze ihren Stifter verehrt, obwohl der heutige Taoismus mit den Lehren [* 3] dieses Philosophen nichts mehr gemein hat. Vielmehr ist derselbe ein Gemisch von Ahnendienst und rohem Naturkultus, überdies stark mit buddhist. Elementen durchsetzt. Das taoistische Pantheon umfaßt ein unübersehbares Heer von Göttern und Genien. An der Spitze steht der «erhabene Monarch, der Jadekaiser» (Jü-Hwang-schang-ti), und unter den Genien spielen die sog. Pah-sien, d. i. acht Genien, mit dem Gotte des langen Lebens (Scheu-sing) an der Spitze, die Hauptrolle.

Bevölkerungsstatistisc

Bild 2.851a: Bevölkerungsstatistische Karten
* 4 Bevölkerung.

Wie im Buddhismus herrscht auch im T. der Glaube an die Seelenwanderung. Der Taoismus ist besonders in den niedern Klassen der Bevölkerung [* 4] verbreitet. Seine Litteratur ist überaus umfangreich, aber noch wenig erschlossen. Die taoistischen Priester, Tao-tze genannt, zerfallen in zwei Hauptgruppen: die Weltgeistlichkeit und die Klostergeistlichkeit;

die letztere ist dem Gelübde der Ehelosigkeit unterworfen.

An der Spitze der Hierarchie steht der Thien-tze, d. h. Himmelsmeister, eine Art Papst, der für eine Inkarnation des «Jadekaisers» gilt und auf dem «Berge des Drachens und Tigers» (Lung-hu-schan), an der Nordgrenze der Provinz Fu-kien, residiert, im übrigen jedoch weder polit. noch hierarchischen Einfluß besitzt. -

Vgl.   de Rosny, Le [* 5] Taoïsme (Par. 1892).