Tarquinii | eLexikon | Geographie - Alte Geographie - Italien (Apenninenhalbinsel)
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Tarquinii | im Altertum eine durch ihre Kunstübung berühmte Stadt Etruriens, wahrscheinlich Mutterstadt / 80 |
Tarquinii _2 | alte Stadt im südl. Etrurien, etwa 65 km von Rom entfernt, lag am Flusse Marta unweit des Meers. / 219 |
Tarquinii
299 Wörter, 2'064 Zeichen
Geographie — Alte Geographie — Italien (Apenninenhalbinsel)
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tarquinĭi,
im Altertum eine durch ihre Kunstübung berühmte Stadt Etruriens, wahrscheinlich Mutterstadt der zwölf Bundesstädte, lag auf einem Hügel am Fluß Marta. Durch die Kriege mit Rom [* 2] im 4. Jahrh. v. Chr. kam die Stadt herab und lag schon zur Kaiserzeit in Ruinen. Dieselben finden sich auf dem Hügel Turchina bei Corneto, namentlich die griechischen Einfluß verratende Nekropole, deren Aufdeckung die Museen Europas mit den herrlichsten Vasen [* 3] und andern Kunstwerken gefüllt und in Corneto die Gründung eines etruskischen Museums veranlaßt hat.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tarquinĭi,
Griechenland
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* 4
Griechenland.alte Stadt im südl. Etrurien, etwa 65 km von Rom entfernt, lag am Flusse Marta unweit des Meers. Als Hafen gehörte dazu Graviscä. Solange Etrurien mit Griechenland [* 4] in lebhaftem Seeverkehr stand, spielte Tarquinii eine hervorragende Rolle im etrurischen Zwölfstädtebunde; später aber zog sich dessen Schwerpunkt [* 5] mehr den Binnenstädten zu. Nach der Tradition soll Tarquinii Rom die Dynastie der Tarquinier gegeben haben. Der röm. Republik, die nach dem Falle Vejis weiter in Etrurien vordrang, suchte sich Tarquinii mit seinen Nachbarstädten im Kriege von 358 v.Chr. zu widersetzen, mußte aber 351 und wieder 308, nachdem die Etrusker infolge der Kriege der Römer [* 6] mit den Samniten aufs neue sich erhoben hatten, jetzt mit vollständiger Unterwerfung, Frieden schließen.
Trotzdem blühte Tarquinii bis in die Kaiserzeit fort, seine völlige Zerstörung und Verödung fällt erst in das spätere Mittelalter. Von der alten Stadt mit einst 8 km Umfang sind nur noch geringe Reste erhalten. Dagegen hat sich in dem gegenüber liegenden Felsenrücken, auf dem Corneto liegt, die Begräbnisstätte des alten Tarquinii mit höchst interessanten Grabdarstellungen erhalten. (S. Corneto Tarquinia.) –
Vgl. Stackelberg, Älteste Denkmäler der Malerei aus den Hypogäen von Tarquinii (Stuttg. 1827);
Abeken, Mittelitalien nach seinen Denkmalen (ebd. 1843);
Canina, L'antica Etruria marittima (2 Bde., Rom 1846–51);
Dennis, The cities and cemeteries of Etruria (Lond. 1849; deutsch Lpz. 1852);
Dasti, Corneto-Tarquinia (Rom 1878).