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Tatu | eLexikon | Zoologie - Säugethiere - Zahnlücker

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Tatus. Gürteltier. / 3
Tatu _2Gürteltier, s. Armadill. / 4

Seite 15.535

Tatu

7 Wörter, 54 Zeichen

Zoologie — Säugethiere — Zahnlücker

Gurma - Gürteltier

Bild 7.936: Gurma - Gürteltier
* 2 Seite 7.936.

Gürteltier

(Dasypus L.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Zahnlücker [* 3] (Edentata) und der Familie der Gürteltiere (Dasypodidae), plumpe Tiere mit gestrecktem, langschnauzigem Kopf, großen Schweinsohren, langem, starkem Schwanz, kurzen Füßen, sehr starken Grabklauen und auf dem Rücken mit einem Panzer aus Knochenplatten, welche in Gürtelreihen geordnet sind. Die mittelsten Gürtel [* 4] bestehen aus länglich-viereckigen Platten, das Schulter- und Kreuzschild aus Querreihen vier- oder sechseckiger Platten, der Scheitelpanzer aus fünf- oder sechseckigen Platten.



Gurten - Güßfeldt

Bild 7.937: Gurten - Güßfeldt
* 7 Seite 7.937.

Die Unterseite des Körpers ist mit borstenartigen Haaren bedeckt, und solche Borsten stehen auch zwischen den Platten. In den Kiefern stehen schwache, komprimierte, wurzellose Zähne [* 5] in sehr schwankender Zahl, während die Vorderzähne fehlen. Die Mundspalte ist mäßig groß, die Zunge spitz, nicht weit vorstreckbar. Ihre Heimat ist das südliche Amerika. [* 6] Sie leben einsam in Ebenen und an Waldrändern, halten sich am Tag in selbstgegrabenen Höhlen verborgen und nähren sich besonders von Ameisen

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und andern Insekten, [* 8] Würmern und Schnecken, [* 9] fressen aber in der Not auch Vegetabilien und Aas. Sie bewegen sich langsam und träge, graben aber sehr geschickt und flüchten bei der Verfolgung sofort in die Erde. Sie sind harmlos, stumpfsinnig und gehen gänzlicher Ausrottung entgegen, zumal die Jungen außerordentlich langsam wachsen und allen Feinden wehrlos preisgegeben sind. Die zur Untergattung Euphractes Wagl. gehörenden Armadille (Tatu) haben einen platten, breiten, gepanzerten Kopf, eine verlängerte Nase, [* 10] 6-7 Knochengürtel, einen ziemlich behaarten Rücken, fünfzehige Füße, leben in selbstgegrabenen Höhlen unter Ameisen- und Termitenhaufen und wechseln den Bau, sobald der betreffende Haufe ausgenutzt ist.

Man jagt sie, weil sie durch ihre Höhlenbauten die Wege für Reiter unsicher machen, und des wohlschmeckenden Fleisches halber. Aus dem Panzer fertigen die Indianer Paraguays Körbe. Hierher gehören das borstige Armadill oder das Sechsbindengürteltier (Dasypus [E.] sexcinctus Desm.), welches mit dem 20 cm langen Schwanz 50-60 cm lang wird, und das Dreibinden- oder Kugelgürteltier (Dasypus tricinctus), welches mit dem kurzen Schwanz 45 cm lang ist und häufig als Spielzeug für die Kinder in der Gefangenschaft gehalten wird (s. Tafel »Zahnlücker«).

Brasilien

Bild 3.333a: Brasilien
* 11 Brasilien.

Das Riesengürteltier (D. [Prionodontes] gigas Cuv.) wird über 1 m lang mit etwa 50 cm langem, gepanzertem Schwanz, 12-13 beweglichen Knochengürteln auf dem Rücken, gewaltigen Krallen an den unbeweglichen Zehen der Vorderfüße, breiten, flachen, fast hufförmigen Nägeln an den Hinterzehen, ist bis auf den weißlichen Kopf, den Schwanz und eine Seitenbinde schwarz und lebt wie die andern Arten. Es findet sich in Brasilien, [* 11] vielleicht in ganz Südamerika, [* 12] und bewohnt Höhlen unter den Wurzeln alter Bäume. Die fossile Gattung Glyptodon Ow. mit Gürteltier clavipes Ow., welches die Größe des Nashorns erreicht, aus Knochenhöhlen Brasiliens, bildet einen Übergang zur Familie der Riesenfaultiere (s. Megatherium).